
Wie SportNord bereits Mitte Januar berichtete, wird Walter Berger am Saisonende beim Itzehoer SV 09, der als Spitzenreiter der Bezirksoberliga West überwintert, das Traineramt von Wulf Ohlsen übernehmen (siehe unten stehenden Link). Nach Tätigkeiten beim SV Alemannia Wilster, BSC Brunsbüttel und TSV Lägerdorf arbeitete Berger bereits bis zum Sommer 1999 im Lehmwohld, wo er damals den Itzehoer SV 09 II betreute.
Nun nahm sich der 58-jährige Coach, der zuletzt mit dem Marner TV die Plätze zehn, acht und sieben in der Bezirksoberliga West erreichte, ehe er dort im vergangenen Sommer sein Traineramt aufgab, Zeit für ein Interview mit SportNord ...
SportNord: Sie waren schon einmal für die Itzehoer Reserve tätig - wie kam es nun zu Ihrer Rückkehr an die Stör?
Berger: "Wie Sie richtig sagen, habe ich mich in der Saison 1998/1999, aus Lägerdorf kommend, um die Zweite Mannschaft gekümmert. Ich habe dann einen Anschlussvertrag für das Oberliga-Team erhalten, wo ich Nachfolger von Bernd Gerulat werden sollte. Ich hätte dort gerne etwas bewegt und aufgebaut, das wäre damals eine große Herausforderung für mich gewesen - doch wegen einer schweren Verletzung konnte ich diese leider nicht annehmen. Nachdem ich nun im Vorsommer in Büsum aufgehört habe, kam für mich nur noch eine Trainertätigkeit beim ISV in Frage ... Ich möchte im Lehmwohld die Ziele, die ich damals nicht verwirklichen konnte, erreichen, und der ISV reizt mich noch immer!"
SportNord: Denken Sie, dass den sofortigen Wiederaufstieg in die Verbandsliga noch Ihr Vorgänger erreichen wird?
Berger: "Ich hoffe es natürlich, und auch wenn man nichts beschreien sollte, denke ich doch, dass die Mannschaft genug Substanz hat, um den Titel zu holen. Zugegeben, die letzten drei Ergebnisse, als nach zuvor 13 Siegen drei Mal in Folge jeweils nur ein Unentschieden gelang, sprechen nicht unbedingt für den ISV - aber ich bin zuversichtlich, dass sich das Team die Tabellenführung nicht mehr nehmen lassen wird!"
SportNord: Wie stark werden Sie schon im Frühjahr mit eingebunden sein in die Vorgänge am Lehmwohld?
Berger: "In dieser Woche werde ich ein Gespräch mit Herrn Ohlsen führen, inwieweit ich mich einbringen kann und soll. Der Wunsch ist da, dass ich schon mit eingreife - nun muss man sehen, wie sich dies in die Tat umsetzen lässt."
SportNord: Konnten schon Neuzugänge für die kommende Saison verpflichtet werden?
Berger: "Ich habe den ISV-Verantwortlichen erst vor drei Wochen meine Zusage gegeben, deshalb sind diesbezüglich auch noch keine Entscheidungen gefallen. Aber natürlich werde ich mit den jetzigen Spielern Einzelgespräche führen, denn ich möchte den Kader so, wie er jetzt ist, zusammenhalten. Parallel dazu werde ich auch potentielle Neuzugänge ansprechen und hoffe, bereits Ende Januar beziehungsweise Anfang Februar erste Zusagen zu bekommen. Allerdings erschwert es meine Gespräche natürlich enorm, dass ich zweigleisig planen muss und die Spieler, die ich kontaktiere, nicht wissen, ob wir nächstes Jahr in der Bezirksoberliga oder Verbandsliga spielen ... Aber ich bin zuversichtlich, dass die Akteure, die wir wirklich verpflichten wollen, auch zu uns kommen werden!"
SportNord: Welche Ziele peilen Sie langfristig an?
Berger: "Sollte in diesem Sommer der direkte Wiederaufstieg gelingen, würden wir in der nächsten Saison in der Verbandsliga einen einstelligen Tabellenplatz anstreben, um uns für die neue Schleswig-Holstein-Liga zu qualifizieren. Wie es dann weitergeht, wird sich zeigen - aber man sollte auch nicht zu weit in die Zukunft blicken!"
SportNord: Im Sommer 2005 verzichtete der ISV als Verbandsliga-Meister auf den Aufstieg in die Oberliga - denken Sie, dass der Sprung in eine überregionale Spielklasse in den nächsten Jahren für den Verein wieder ein Thema werden könnte?
Berger: "Zunächst einmal muss ja überhaupt die Frage geklärt werden, wie die Spielklassen über der höchsten Klasse des Landes, der Schleswig-Holstein-Liga, zukünftig aussehen werden: Gibt es noch eine Oberliga, oder kommt direkt danach die dreigleisige Regionalliga? Und was unsere Perspektiven betrifft, muss man abwarten, wie sich der Verein entwickelt - und gegen sportlichen Erfolg