Bezirksliga West: Bethke punktet gegen Ex-Klub


Das gemeinsame Bier danach, zu dem Michael Kirmse von Patrick Bethke geradezu genötigt worden war, mundete sowohl dem Fußball-Abteilungsleiter des Hetlinger MTV als auch dem Coach des SC Pinneberg. „Wir haben uns die Hand gegeben und uns unterhalten“, erklärte Bethke, der vom März bis zum Dezember 2019 noch den HMTV betreut hatte, ehe die Vereinsverantwortlichen keine gemeinsame Basis mehr für eine weitere Zusammenarbeit sahen. Bevor es an den Tresen ging, hatten sich die Pinneberger und die Hetlinger mit einem 0:0-Unentschieden getrennt. Der Ball rollte dabei in Pinneberg an der Raa, nachdem diese beiden Teams schon in den vergangenen beiden Bezirksliga-West-Spielzeiten jeweils am ersten Spieltag aufeinandergetroffen waren, allerdings jeweils im Hetlinger Deichstadion.

„Ja, es war für mich ein besonderes Spiel“, so Bethke, der es „schön fand, einige Hetlinger Jungs wiederzusehen, zu denen ich noch einen guten Draht habe“. Wichtiger als diese Wiedersehensfreuden war es ihm natürlich, dass seine SCP-Kicker „einen vernünftigen Start in die neue Saison hinlegten“. In Gefahr zu geraten schien dies vorab insofern, als dass den Pinnebergern mit Daniel von Baschle (Kreuzbandriss), Jan Dostal (Zerrung), Mikail Pekdemir (Meniskusanriss), Jan-Philipp Brodersen sowie dem Ex-Hetlinger Manasse Komboso Mbayo (Erkältung) gleich fünf wichtige Akteure fehlten. Deshalb und aufgrund der Spielstärke des Gegners wählte Bethke eine etwas defensivere Herangehensweise.

Die Hetlinger hatten von Beginn an ein klares Plus an Ballbesitz, doch gelang es ihnen gegen die lauf- und kampfstarken Kreisstädter kaum einmal, Im Strafraum in gefährlichen Positionen zu Torschüssen zu kommen. In der 35. Minute hatten dann plötzlich die Hausherren eine Großchance: Nach einem Pass von Burak Tuncer kam Thies Raschke aus fünf Metern frei zum Schuss, den er aber über die Latte jagte. „Wenn er diesen Ball nimmt, muss er auch treffen“, befand Bethke mit Verweis darauf, dass Sebastian Stapel andernfalls aus einer noch besseren Position hätte einschießen können. „Allerdings wäre ein 1:0 für uns auch glücklich gewesen“, gab Bethke unumwunden zu.

Im zweiten Durchgang versuchten die Gäste noch einmal, die Schlagzahl zu erhöhen, aber die Kreisstädter waren konditionell dazu in der Lage, das Tempo mitzugehen. Als Adnan Kubat mit einem perfekten Schnittstellenpass Alec Del Bono fand, scheiterte der HMTV-Stürmer von halbrechts aus am herausstürzenden SCP-Keeper Florian Jensen, der sich ganz großmachte (51.). 20 Zeigerumdrehungen später parierte der Torwart auch einen Flachschuss von Jan-Luca Bruckmann. Florian Jensens einziger Fehler, bei dem er eine lange Rechtsflanke von Dominik Zink durch seine Finger in das Tor-Aus gleiten ließ, blieb folgenlos, weil Schiedsrichter Joscha Thieringer (vom VfL 93 Hamburg) anschließend fälschlicherweise auf Torabstoß anstatt auf Eckball entschied, wobei ihn auch sein Assistent, der beste Sicht auf die Szene gehabt hatte, nicht korrigierte.

Als die Gäste in der Schlussphase aufmachten, um irgendwie noch zum Siegtor zu kommen, hatte die Heim-Elf noch drei gute Konter-Chancen, die jedoch verpufften. Somit blieb es beim 0:0 und Bethke zog folgendes Fazit: „Die Hetlinger hatten mehr Spielanteile, aber sie konnten nicht zwingend werden, weil wir als Mannschaft immer wieder gute Lösungen gefunden haben.“ Auch seine „Joker“ Christopher Eibl und Christian Koster seien „sofort präsent waren“, lobte der SCP-Coach, der nach dem besagten Bier mit Michael Kirmse noch mit seinen Schützlingen bis 23.30 Uhr zusammensaß. „Danach haben die Jungs noch woanders weiter gefeiert“, so Bethke, der seinerseits die Heimfahrt antrat und mit seinen Schützlingen nun zu gerne am Sonntag, 4. Oktober beim Heidgrabener SV den ersten Sieg feiern würde.

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