Bezirksliga Süd: Brussolo beklagt Benachteiligung


Am Sonntag verlor der Harburger TB sein letztes Saisonspiel in der Bezirksliga Süd bei den Panteras Negras mit 1:2. Nachdem Kadem Karakus zweimal für die „Panther“ getroffen hatte (14., 66.), gelang Thomas Hanke nur noch das Anschlusstor für den HTB (76.). Erst am Dienstag bestritt der SV Wilhelmsburg sein letztes Saisonspiel und zog durch einen 4:1-Derbysieg beim ESV Einigkeit Wilhelmsburg am HTB vorbei auf den zweiten Platz.

Während der SVW damit in der Aufstiegsrunde zur Landesliga startet und Einigkeit als Drittletzter in die Kreisliga absteigt, wurde der Turnerbund am Ende Dritter. Bereits am Montag wandte sich HTB-Trainer Ingo Brussolo an SportNord und klagte: „Es ist mir absolut unverständlich, warum unser Spiel nicht auch auf den Dienstagabend verlegt worden ist – denn wenn wir am Dienstagabend bei den Panteras gespielt hätten, hätte diese Partie keinen interessiert und quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. Nun war es aber so, dass 150 bis 200 fremde Zuschauer da waren, die offensichtlich zum SV Wilhelmsburg gehörten und nicht nur die Panteras angefeuert und Alarm gemacht, sondern auch gegen uns gehetzt haben. Ich bin selbst ein sehr emotionaler Mensch – aber was am Sonntag am Rotenhäuser Damm vor sich ging, habe ich so auch noch nie erlebt, das war ja wie in einem Stadion. Fakt ist: Da hat der Hamburger Fußball-Verband uns etwas reingewürgt – das ist eine klare Benachteiligung, das ist Wettbewerbsverzerrung!“ Einmal in Rage, legte Brussolo nach: „Wenn wir gewonnen hätten, hätte der SVW am Dienstag ja keine Chance mehr auf die Vizemeisterschaft gehabt – dann hätten die Wilhelmsburger Klubs untereinander vereinbaren können, dass Einigkeit nicht absteigt ...“

Brussolo räumte unumwunden ein, dass der SV Wilhelmsburg keinesfalls unverdient Vizemeister geworden ist: „Sportlich hat es diese Mannschaft genauso verdient, wie wir es auch verdient gehabt hätten, am Ende hinter dem Klub Kosova auf dem zweiten Platz zu stehen. Aber leider ist es so, dass der HFV hier entscheidend eingegriffen hat. Es gibt ganz klar die Regelung, dass die Vereine, die am Saisonende noch um den Aufstieg oder gegen den Abstieg kämpfen, ihr letztes Saisonspiel jeweils zeitgleich zu bestreiten haben. Dass uns dies verwehrt wurde, ist eine klare Benachteiligung. Ich sehe da eine Wettbewerbsverzerrung – auch, weil der SVW vor seinem letzten Spiel noch einmal zwei Tage mehr Pause hatte als wir. Ich weiß nicht, ob unser Verein dagegen noch Protest einlegen wird – momentan bin ich auch enttäuscht von meinem Verein, der vorab nicht entschlossener gegen diese Ansetzung vorgegangen ist. Aber: Da der Freitag vor dem Sonntag Brückentag war, war beim HFV auch niemand zu erreichen ... Wir hätten dann höchstens noch die Option gehabt, am Sonntag gegen die Panteras nicht anzutreten.“ Überhaupt stellte Brussolo dem HFV kein gutes Zeugnis aus: „Das ist eine Behörde, wo jemand sitzt, der sich überhaupt nicht mit dem Fußball identifiziert, sondern nur auf einen Knopf drückt

Thorsten Picker vom HFV räumte am Montag auf Nachfrage von SportNord ein, dass es „keinen triftigen Grund“ gegeben habe, das Spiel des HTB bei den Panteras Negras nicht auf Dienstagabend zu verschieben: „Das haben wir schlicht und ergreifend übersehen“, so Picker. Sollten die HTB-Verantwortlichen nun tatsächlich Protest einlegen, darf man gespannt sein, was dabei herauskommen würde ...

(JSp)

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