Bezirksliga Ost: Koray Gümüs äußert sich


Koray Gümüs, der eigentlich die Bezirksligisten von TuS Hamburg bis zum Saisonende coachen sollte, wurde nach nur einer Trainingseinheit wieder von seinen Aufgaben entbunden (SportNord berichtete, siehe unten aufgeführten Link).

Am Dienstag vergangener Woche leitete der 21jährige Gümüs seine erste und einzige Trainingseinheit in Borgfelde. Aus Spielerkreisen war zu vernehmen, dass der Coach deutlich gemacht habe, dass er gesiezt werden wolle und er Privatgespräche während des Trainings untersage. Am darauffolgenden Donnerstag war dann ein Teil des Teams nicht mehr bereit unter Gümüs zu trainieren und drohten anderenfalls mit ihrer sofortigen Kündigung. In Abwesenheit von Liga-Managerin Katja Gehrmann zog dann Liga-Koordinator Dieter Beyermann die Bremse und teilte Gümüs mit, dass man so leider nicht mehr weitermachen könne.

Nach der Veröffentlichung dieser unschönen Episode bei SportNord und auch in anderen Medien bat Koray Gümüs SportNord gegenüber um Gehör und gab am Mittwoch, dem 23.1.2013, folgendes Statement ab:

„ Die Erfahrung, die ich bei TuS Hamburg machte, war für mich erschreckend und hat doch sehr an mir genagt. Am Dienstagabend der vergangenen Woche hatte ich mich vor dem Training vorgestellt, 16 Spieler waren anwesend, von denen dann 13 unter mir trainiert haben. Ich hatte bei meiner Vorstellung auf mein Alter (21) hingewiesen und machte deutlich, dass ich gesiezt werden möchte. Irgendwie muss ich mir ja doch wohl Autorität verschaffen. Die Trainingseinheit verlief sehr gut und ich freute mich auf den kommenden Donnerstag. Ich brachte auch einen Torwart – TuS hat ein Torwartproblem - mit und zwei Feldspieler von anderen Vereinen. Doch schon vor dem Training wurden mir dann von ungefähr fünf Spielern Vorhaltungen gemacht, dem Sinne nach „ich sei ja erst 21 Jahre alt, ich würde keine Erfahrung mitbringen und das Siezen sei auch nicht akzeptabel usw….“. Ich versuchte eine Kompromisslösung zu finden, dass man doch erst einmal drei Wochen abwarten solle, wie es läuft. Doch darauf wollten sich diese Akteure nicht einlassen und hatten ihre Kündigung bereits dabei. Die von mir mitgebrachten Spieler haben sich daraufhin gleich verabschiedet. Für mich war das Ganze sehr schrecklich. Dass Dieter Beyermann dann die Konsequenzen gezogen hat, kann ich ihm nicht verübeln. Gefreut habe ich mich darüber, dass sich der Mannschaftskapitän, Daniello Cords, bei mir entschuldigt hat. Der Liga-Managerin Katja Gehrmann danke ich sehr für ihren Einsatz.
Genauso aufbauend für mich waren nach der Publizierung dieser Geschichte die vielen Anrufe bei mir auch von erfahrenen Fußballspielern aus Hamburg, die mir sehr den Rücken gestärkt haben. Ihnen sei bei dieser Gelegneheit vielmals gedankt. Ganz groß war der sofortige Kontakt vom SC Victoria III, wo ich nun meine Trainertätigkeit fortsetzen kann."


Unterdessen hat Liga-Managerin Katja Gehrmann, die sich für das Verhalten einiger Spieler „nur schämen konnte“, ihren Rücktritt von allen Ämtern bei TuS Hamburg erklärt.


hvp

 Redaktion
Redaktion Artikel