B-Junioren-Verbandsliga: Ärger über Spielabbruch


Am vergangenen Sonnabend wurde in der B-Junioren-Verbandsliga die Partie des 13. Spieltages zwischen der B-Jugend von Eintracht Norderstedt und den B-Junioren des SC Alstertal/Langenhorn abgebrochen. Beim Stande von 2:2, beendete Schiedsrichter Hakan Damar die Partie auf dem Kunstrasenplatz an der Ochsenzoller Straße nach 39 Minuten vorzeitig.

SportNord sprach anschließend mit Verantwortlichen beider Teams ...


... Claus Beckmann, Trainer der Norderstedter B-Jugend, erklärte:

„Es handelt sich um ein schwebendes Verfahren, mit dem sich in Kürze der Hamburger Fußball-Verband beschäftigen und eine Verhandlung einberufen wird ... Fakt ist, dass der Schiedsrichter zwei SCALA-Spieler jeweils mit der Roten Karte des Feldes verwiesen hatte. Wenig später hat er die Partie abgebrochen, weil er sich von den Gäste-Akteuren bedroht fühlte.“


... SCALA-Jugendleiter Alfred Cohn, zugleich Betreuer der B-Junioren, berichtete:

„Ob es einen Grund für den Spielabbruch gab, weiß ich nicht. Fakt ist, dass das Schiedsrichter-Gespann sehr jung war, und sich Fehler geleistet hat, die ich in 30 Jahren im Fußball noch nie erlebt habe. Das Spiel entwickelte sich zunächst prächtig – es ging hin und her, und wir gingen mit 1:0 in Führung. Dann haben sich die Norderstedter drei, vier Fouls geleistet, die mit einer Gelben Karte bestraft hätten werden können, vom Schiedsrichter aber nicht geahndet wurden. Wenig später haben wir für unser erstes Foul gleich „Gelb“ bekommen und den 1:1-Ausgleich kassiert.

Ärger gab es dann beim 2:1-Führungstreffer der Norderstedter: Unser Torwart wurde vom Knie eines Eintracht-Spielers im Fünfmeterraum im Gesicht getroffen. Er hatte dann zwei Finger auf dem Ball, als ihn ein Norderstedter ins Netz schoss. Der Schiedsrichter gab das Tor dennoch – und der Schiedsrichter-Assistent erklärte dies mit der kuriosen Begründung, unser Keeper hätte den Ball ‚nicht festgehalten’ ... Wir sind dennoch ruhig geblieben und haben wenig später auch den Ausgleich zum 2:2 erzielt.

Als uns nach einem Foul im Mittelfeld ein Freistoß zugesprochen wurde, lief unser Spieler mit der Nummer zehn in den gegnerischen Strafraum, wo ihm ein Norderstedter seinen Ellenbogen ins Gesicht hämmerte. Unser ‚Zehner’ hat den Eintracht-Spieler daraufhin weggeschubst und die Rote Karte gesehen. Diese kann man geben – jedoch hätte der Norderstedter, der ungestraft davon kam, auch ‚Rot’ sehen müssen! Wir haben dann einen Spieler-Wechsel vollzogen, und als unser eingewechselter Spieler bei einem Zweikampf seinen Gegenspieler traf, bekam er ebenfalls ‚Rot’.

Unsere Spieler liefen daraufhin zum Schiedsrichter und fragten, was denn nun los wäre. Angeblich wurde der Unparteiische auch beleidigt – das konnte ich allerdings nicht hören, weil ich zu diesem Zeitpunkt erst auf dem Weg zum Ort des Geschehens war, um zu schlichten. Nachdem der Schiedsrichter das Spiel dann abbrach, kam es zu einem Streit zwischen dem zweiten Schiedsrichter-Assistenten und dem Referee, die sich gegenseitig auf dem Platz bepöbelten.. so etwas habe ich auch noch nicht erlebt.

Der Eintracht-Trainer hat seine Spieler dann vom Platz geholt, und wir haben unser Team ebenfalls in die Kabine geschickt. Als ich mir 20 Minuten später aus der Schiedsrichter-Kabine unsere Pässe abholen wollte, waren die Roten Karten auf dem Spielberichtsbogen noch nicht vermerkt. Den ersten Platzverweis notierte der Schiedsrichter, auf mein Bitten, sofort – bei der zweiten Roten Karte wusste er aber nicht mehr, welchen Akteur er vom Platz gestellt hatte ... Auch nach einer dreiminütigen Diskussion wurde sich das Gespann nicht einig.

Ich bin selbst Schiedsrichter, stand einst kurz vor der Aufnahme in den Verbandsschiedsrichter-Ausschuss ... Und deshalb ist es mir auch unerklärlich, wie ein Gespann vergessen kann, wem es die Rote Karte gegeben hat. Ich habe dann jedenfalls zum Schiedsrichter gesagt, dass wir das vor dem Jugendrechtsausschuss klären, und mich mit den Pässen verabschiedet. Fakt ist: Eintracht Norderstedt und SCALA verstehen sich sehr gut, wollten nach der Winterpause auf dem herrlichen Kunstrasenplatz einfach nur Fußball spielen – schade, dass das torpediert wurde.“

(JSp)

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