
Der FC St. Pauli II hat als Tabellen-Fünfter der Oberliga Hamburg den Aufstieg in die Regionalliga Nord geschafft. Am Sonntag gewann die Reserve des Kiez-Klubs das Aufstiegs-Rückspiel beim Schleswig-Holstein-Liga-Meister KSV Holstein Kiel II mit 7:6 im Elfmeterschießen. Nach 90 und 120 Minuten stand es jeweils 1:0 für die Holstein-Reserve, die damit das Hinspiel-Ergebnis egalisiert hatte.
Im Kieler Holsteinstadion entwickelte sich eine packende, mitreißende Partie. Schon in der zweiten Minute gab es eine große Chance für die Gäste: Nach Vorarbeit von Petar Filipovic und Dennis Daube stand Ermir Zekiri ganz alleine vor dem Holstein-Gehäuse, an dem er den Ball aber vorbei setzte. In der 23. Minute war St. Pauli-Keeper Danny Schramm, der im Vergleich zum Hinspiel Patrik Borger (hatte Sonnabend in Kiel geheiratet) ersetzte, erstmals gefordert: Einen 30-Meter-Schuss von Marko Rook parierte der 20-Jährige sicher. Per Fuß-Abwehr klärte Schramm dann einen Schuss, den Stephen Kanu Famewo aus spitzem Winkel abgegeben hatte, zur Ecke (32.). Das Glück des Tüchtigen hatte Schramm, als Didier Webessie nach einem Querpass von Christian Rave ganz alleine vor dem Gäste-Gehäuse stand, aber den Ball vorbei stolperte (33.).
Quasi aus dem Nichts heraus hatten dann auch die Hamburger wieder eine Chance: Als sich Holstein-Keeper Ivan Belayev und sein Verteidiger Thorsten Rohwer nicht einig waren, spritzte Zekiri dazwischen, und lupfte den Ball aufs Tornetz – viel fehlte da nicht zum 0:1 (36.). Die letzte Gelegenheit vor der Pause besaßen dann wieder die Kieler, doch einen 16-Meter-Schuss von Florian Ziehmer lenkte Schramm prächtig zur Ecke. Nach dem Seitenwechsel wogte die Partie weiter hin und her. Als Rave es per Drehschuss versuchte, landete der Ball genau in Schramms Armen (53.). Auf der Gegenseite zog Davidson Drobo-Ampem, Schütze des einzigen Hinspiel-Treffers, fast von der Torauslinie ab; mit den Fäusten lenkte Belayev den Ball an die Latte, den Abpraller köpfte Verteidiger Matthias Hummel vor dem heran stürmenden Kristoffer Laban ins Aus.
Auch die nächsten beiden Chancen gehörten den Gästen: Nach einem langen Freistoß von Marius Browarczyk stand Ferdi Günter ganz alleine vor dem Holstein-Tor, doch ihm versprang der Ball (62.). Und vier Minuten später landete Günters Rechtsflanke genau beim frei stehenden Laban, der den Ball volley nahm und in die Wolken jagte. Dann erhöhten die Kieler den Druck: Zunächst brachte Dominic Balcer das Kunststück fertig, den Ball nach Querpass von Webessie aus fünf Metern über das leere (!) Tor zu setzen (70.). Dann griff Keeper Schramm an einer Flanke vorbei, doch Balcer erreichte das Leder auch nicht (74.). In der 76. Minute fiel dann das 1:0, als die St. Pauli-Abwehr nicht im Bilde war, und Webessie aus Nahdistanz einköpfen konnte. Schramm kam zwar noch mit beiden Händen an den Ball, aber wohl erst hinter der Torlinie.
In den verbleibenden 14 Minuten der regulären Spielzeit fiel kein Treffer mehr, und so ging es in die Verlängerung. In der 92. Minute zog Hummel aus 20 Metern ab, aber Schramm lenkte den Ball mit einer Hand noch über die Latte. Auf der Gegenseite prüfte Holstein-Kapitän Heiko Petersen seinen Torwart mit einer gefährlichen Kopfball-Rückgabe, die Belayev aber soeben noch fangen konnte (98.). Als St. Paulis Kapitän Dennis Theissen nach einem Kieler Einwurf unter dem Ball durchsprang, konnte der eingewechselte Kieler Fynn Gutzeit aus 16 Metern unbedrängt abziehen; doch der Ball ging fünf Meter links am Ziel vorbei (112.). Die letzte Chance sahen die 2.298 Zuschauer dann in der 116. Minute, als der ebenfalls eingewechselte Holstein-Stürmer Olaf Raniewicz den Ball auf die Latte lupfte.
Das Elfmeterschießen verlief dann folgendermaßen:
1:0 Der Kieler Gutzeit verlädt Keeper Schramm und trifft unten links.
1:1 St. Paulis Daube trifft unten links, auch wenn Torwart Belayev die Ecke ahnte.
2:1 Der Kieler Petersen verlädt Keeper Schramm und trifft unten links.
2:2 St. Paulis Mbidzo trifft unten links, auch wenn Torwart Belayev die Ecke ahnte.
3:2 Der Kieler Famewo verlädt Keeper Schramm und trifft unten links.
3:3 St. Paulis Krause verlädt Torwart Belayev und trifft unten links.
4:3 Der Kie