Aufstiegsrunde zur Kreisliga: Schümann brachial


Der Heidgrabener SV (Dritter der Kreisklasse 8) steht ganz dicht vor dem Aufstieg in die Kreisliga: Am Sonntag gewann das Team von HSV-Trainer Ove Hinrichsen sein erstes von zwei Aufstiegsrunden-Spielen gegen den Escheburger SV (Dritter der Kreisklasse 1) und führt nun das Klassement der Gruppe A an. „Da sieben von neun Teams aufsteigen, sollten die drei Punkte für den Aufstieg reichen“, ist Astrid Zibull, Jugendwartin von Heidgraben, zuversichtlich. Die Heidgrabener erwischten einen Traumstart: In der fünften Minute jagte Philippe Schümann einen Freistoß von der rechten Außenlinie, fast von Höhe der Mittellinie aus, brachial in den langen Winkel – der ESV-Torwart hatte offensichtlich mit einer Flanke gerechnet.

Als Schümann sich fünf Minuten später über die linke Seite durchtankte und aus 15 Metern platziert abzog, tauchte der Gäste-Keeper blitzschnell ab und klärte den Ball noch zur Ecke. Nachdem eine Flanke von Alleinunterhalter Schümann für Benjamin Köhnke etwas zu lang geriet, stellte ein Escheburger Verteidiger treffend fest: „Heidgraben spielt nur mit einem Spieler, den müssen wir besser decken!“ Das Resultat: Schümann trat erneut von der rechten Seite fast von der Mittellinie zum Freistoß an – und jagte den Ball wieder genau ins lange Eck (17.). „Er hat eine sehr gute Schusstechnik und ich ermutige ihn immer wieder, die Bälle mit viel Schnitt aufs Tor zu schlagen“, so HSV-Coach Ove Hinrichsen, der aber zugab: „Beim zweiten Freistoß dachte ich, dass der Ball über das Tor gehen würde!“ Nachdem ein Köhnke-Schuss deutlich am Ziel vorbei strich (20.), jubelten plötzlich die Escheburger – doch sie hatten sich zu früh gefreut, denn der Ball hatte das Tornetz nur von hinten berührt (30.). Anschließend verhinderte HSV-Keeper Krystof Barth mehrmals stark den möglichen Anschlusstreffer und hatte Glück, dass ein Lupfer auf der Latte landete (39.). Im Gäste-Strafraum sorgten noch zwei weitere Schümann-Freistöße für Gefahr: Nach dem ersten scheiterte Köhnke per Kopf am ESV-Keeper (40.), den zweiten erreichte Köhnke nicht mehr (42.). Nach der Pause gaben die Escheburger weiter Gas: Barth wehrte zwei Freistöße stark ab (48., 52.) und hatte Glück, dass ein Escheburger deutlich zu hoch zielte (72.).

Auf der Gegenseite verpassten Tim Siebels (köpfte nach einem Freistoß freistehend drüber/54.) und Schümann (scheiterte alleine am Torwart/65.) den dritten Heidgrabener Treffer – und ein Escheburger Verteidiger hätte, nach einer scharfen Flanke von HSV-Kapitän Fabian Doell, bei seiner Rettungstat vor Schümann beinahe ein Eigentor produziert (70.). In der 75. Minute gelang den Gästen nach einem Eckstoß der verdiente Anschlusstreffer, so dass es noch einmal eng wurde. „Wir hätten das 3:1 nachlegen müssen“, so Hinrichsen, der mit ansehen musste, wie Schümann zunächst am Keeper scheiterte, dann den Abpraller über das verwaiste Gehäuse setzte (77.) und „Joker“ Mike Puschzian nach Schümann-Pass knapp vorbei zielte (80.). In der 89. Minute wäre dann beinahe das 2:2 gefallen, doch als die Escheburger Barth schon ausgespielt hatten, rettete HSV-Verteidiger Jan-Philipp Bätz sensationell auf der eigenen Torlinie. „Am Ende haben wir etwas glücklich gewonnen“, räumte Hinrichsen ein. Nun hoffen die Heidgrabener, dass ihnen die drei Punkte zum Aufstieg reichen – denn am Sonntag, 5. Juni, werden sie zum Gastspiel beim ETSV Hamburg II eine Alt-Herren-Truppe ins Rennen schicken müssen. „Wir hatten unsere Ausfahrt nach Mallorca am ersten Juni-Wochenende schon lange gebucht und den Hamburger Fußball-Verband gebeten, deshalb am dritten Aufstiegsrunden-Spieltag spielfrei zu haben – das haben uns die Herren vom Verband zunächst auch zugesichert, aber später interessierte es sie nicht mehr“, ist Hinrichsen enttäuscht vom HFV.

(JSp)

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