Aktuell: Uetersener Spieler treten nicht mehr an


Jetzt hat das Erdbeben, das es am Mittwoch in der Fußball-Abteilung des TSV Uetersen gab (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), auch gravierende Folgen für andere Mannschaften. Denn am Donnerstagabend haben die Spieler der Ersten, Zweiten und Dritten Herren-Mannschaft des TSV Uetersen nach Gesprächen mit dem Gesamtvorstand ihres Vereins entschieden, dass sie ab sofort nicht mehr für den TSV antreten werden. Dies hat zur Folge, dass neben der Ersten Mannschaft des TSV Uetersen, die in der Landesliga Hammonia aktuell Tabellen-Achter ist, auch die Zweiten Herren (nach zuletzt fünf Siegen in Folge Rang-Sechster in der Bezirksliga West) und die Dritte Mannschaft (Tabellen-13. in der Kreisliga 8) mangels Spieler nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen können. Die drei Teams werden in ihrer Spielklasse, nach dreimaligem Nichtantreten, als Absteiger gelten.

Am Donnerstagabend hatten Lutz Schölermann, Erster Vorsitzender des Gesamtvereins TSV Uetersen, und sein Stellvertreter Jörg Schwarz die Spieler zum Gespräch gebeten. Im Kabinentrakt des Rosenstadions gelang es den beiden Vorstandsverantwortlichen dabei aber offensichtlich nicht, den Spielern ein klares, schlüssiges Konzept zu präsentieren. Den Fragen der Spieler sollen zumeist nur ausweichende Antworten und Durchhalteparolen entgegnet worden sein. Auch die zentrale Frage, wer sich zukünftig um die Betreuung der Ersten und Dritten Mannschaft, deren Trainer Peter Ehlers beziehungsweise Michael Schippmann am Mittwoch die Kündigung erhalten hatten (siehe unten verlinkten Bericht), kümmern werde, konnte nicht schlüssig beantwortet werden. Schölermann soll von „zwei Trainer-Kandidaten“ sowie Uwe Brill, dem ehemaligen Liga-Trainer und aktuellen Team-Manager der sehr erfolgreichen TSV-C-Jugend, als möglichem neuen Liga-Verantwortlichen gesprochen haben.

Am Ende gab es eine Abstimmung der Spieler der Ersten Mannschaft, von denen dem Vernehmen nach acht im Sommer zum neu gegründeten Verein Rasensport Uetersen wechseln und andere für die neue Saison bereits beim FC Union Tornesch, FC Elmshorn und VfL Pinneberg im Wort stehen. Sie sprachen sich geschlossen dafür aus, ab sofort nicht mehr für den TSV zu spielen. Die Spieler der Zweiten Mannschaft, deren Chefcoach Christian Sommer und Co-Trainer Lennard Witt am Mittwoch nicht entlassen worden waren, folgten diesem Beispiel, womit Schölermann und Schwarz ganz offensichtlich nicht gerechnet hatten ‒ aber Fakt ist, dass die Akteure der TSV-Zweiten zur kommenden Saison mehrheitlich, zusammen mit Sommer und Lennard Witt, ebenfalls zu Rasensport Uetersen wechseln. Auch die Spieler der Dritten Mannschaft, die am Mittwochabend, wenige Stunden nach dem Aus ihres Trainers, noch zur Nachholpartie beim SC Egenbüttel III angetreten waren und mit 4:1 gewonnen hatten, zeigten sich solidarisch und erklärten, ab sofort nicht mehr für den TSV auflaufen zu wollen; die Spieler der TSV-Dritten wechseln im Sommer, zusammen mit Schippmann, geschlossen zu Rasensport Uetersen.

Freuen kann sich über das Desaster in Uetersen der Hamburger Oberligist Altona 93, der eigentlich am Ostermontag, 28. März zum Oddset-Pokal-Achtelfinal-Nachholspiel im Rosenstadion antreten sollte und nun kampflos das Viertelfinale erreicht, wo er beim Süd-Bezirksligisten TSV Neuland gastiert. Im Liga-Spielbetrieb werden die jeweiligen Gegner der Uetersener Mannschaften ab sofort jeweils spielfrei haben. Am nun anstehenden Wochenende trifft dies in der Landesliga den FK Nikola Tesla, der am Sonntag, 13. März in Uetersen antreten sollte; die SV Blankenese, die bereits am Freitag, 11. März die TSV-Reserve empfangen sollte; und den TuS Germania Schnelsen II, der am Sonntagmittag die TSV-Dritte begrüßen wollte. Für alle Mannschaften, deren Heimspiele gegen die Uetersener im Frühjahr ausfallen, bringt dies Einnahmeverluste durch fehlende Zuschauer- und Bewirtungs-Einnahmen mit sich. Sollte der TSV Uetersen für die kommende Saison 2016/2017 wieder genügend Spieler für eine Herren-Mannschaft zusammenbekommen, müsste diese in der untersten Spielklasse, der neuen B-Kreisklasse, anfangen ‒ und dort könnte es dann zum Stadt-Derby mit einem der zwei oder Rasensport-Teams kommen.




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