Aktuell: Sahman glücklicher Profi in Bosnien


Mittelfeldmann Sandi Sahman (22), der lange Jahre in Hamburg lebte und kickte, spielt mittlerweile für den FK Laktasi in der „Premijer Liga“, der Ersten Liga von Bosnien-Herzegowina, wohin er vom Staffel-Rivalen FK Sloboda Tuzla verliehen wurde. Im Interview mit SportNord spricht Sahman über seine Karriere, seinen Verein, die politische und sportliche Situation in seinem Heimatland sowie seine Ziele ...


SportNord: Bei Ihrem letzten Interview sagten Sie uns, dass Sie einen Vorvertrag beim SV Wehen Wiesbaden unterschrieben haben. Was wurde daraus?
Sandi Sahman: „Nachdem der Wehener Sportdirektor, mit dem ich mich geeinigt hatte, gehen musste, wurde die Aufgabe des Sportdirektors bis zum Saisonende von mehreren Funktinären im Verein übernommen. Nachdem man sich dann einig war was mit mir geschehen soll hieß es, ich solle eine Abfindung nehmen und diesen Kontrakt auflösen. Mit Wolfgang Frank war auch ein neuer Trainer verpflichtet, der zu mir sagte: ‚Du bist ein wirklich guter Spieler und bringst vieles mit, aber du passt leider gar nicht in mein System – und ich lege viel Wert auf Spieler, die Erfahrung mitbringen!‘ Deshalb und weil er auch sechs andere Spieler auf seiner Liste hatte, die auf meiner Position spielen, habe ich mich für die Abfindng entschieden und habe meinen Vertrag aufgelöst!“

SportNord: Frank musste im März 2009 selbst bei Wehen-Wiesbaden gehen und der Klub stieg in die Dritte Liga ab. Ärgerten Sie sich nachträglich über die Vertragsauflösung?
Sahman: „Natürlich wäre ich gerneauch in Wiesbaden geblieben und ich habe dort auch Freunde gefunden, mit denen ich jetzt noch immer Kontakt halte. Nur leider muss ich auch sagen, dass der Profifußball auch ein riesengroßes Haifischbecken ist – und deshalb musste ich mich auch von meinem alten Manager trennen. Als es darum ging, mich fest an den SV Wehen zu binden, wurde ich von ihm eher vernachlässigt und er nahm alles auf die Leichte Schulter, weil er glaubte, die Sache sei nach meinen starken Auftritten dort schon unter Dach und Fach. Aber man soll im Leben vergeben und verzeihen – und deshalb blicke ich nun nach vorne ...“

SportNord: Wie ging es nach der Vertragsauflösung in Wehen für Sie weiter?
Sahman: „Kurze Zeit danach bekam ich Post von der Vereinigung der Vertragsfußballspieler. Das ist die Gewerkschaft für Profifußballer die um eine Mitgliedschaft warb, wobei ich mich nicht lange bitten ließ. Daraufhin ging ich ins VDV-Trainingslager, wo sich vereinslose Profis aus allen Ligen und vielen Ländern fit hielten und wo jeden Tag unter den Augen zahlreicher Scouts und Manager trainert wurde. Das Training leiteten meistens aktuelle oder vereinslose Profitrainer. Es wurde immer unter hervorragenden Bedingungen und mit den allermodernsten Methoden und Techologien trainiert; zudem fanden regelmäßig Testspiele gegen Teams aus der Ersten und Zweiten Bundesliga und sogar auch aus der italienischen Serie A statt. Dies war eine wundervolle Erfahrung für mich, mehrere Wochen mit Bundesliga-Stars zwei Mal täglich auf dem Platz zu stehen und mich bei den zahlreichen Managern und Scouts zu empfehlen. Ich bin glücklich, in diesen schon engen Kreis der Profifußballer aufgenommen worden zu sein, denn die VDV kümmerte sich in allen Punkten hervorragend um mich.“

SportNord: Dann kamen Sie zum VfB Lübeck, für den Sie aber wegen einer Augenkrankheit kein einziges Spiel absolvierten. Erzählen Sie uns bitte davon>
Sahman: „Der Kontakt kam über meinen Ex-Berater zustande und dies waren zwar nicht auf dem Platz, dafür aber auf dem Papier meine ersten Schritte im professionellem Fußballgeschäft. Hierfür würde ich an dieser Stelle gerne meinem ehemaligen Brater danken, der mich in diese mehr als wundervolle Welt des Profifußballs hineingeführt hat. Ich leide unter einer sehr seltenen Augen-Deformation der Hornhaut die sich Keratokonus nennt! Von 300.000 bis 400.000 Menschen fällt diese Krankheit auf eine Person zurück, und mich hat es eben getroffen ... Ich habe eine Spender-Hornhaut bekommen und musste mich damals sehr dringend operieren lassen. Fünf Monate lang war ich außer Gefecht gesetzt. Meine Familie und meine Freunde haben mir in dieser schweren Zeit großen Rückhalt gegeben, und ich hatte immer einen Fußball bei mir im Krankenbett und in meinen Gedanken!“

SportNord: Nun kicken Sie in der Ersten Liga von Bosnien-Herzegowina. Wie kam es zur Rückkehr in Ihre Heimat?
Sahman: „Vlatko Glavas, der einst in Deutschland spielte (Anmerkung der Redaktion: Glavas bestritt von 1995 bis November 1996 insgesamt 36 Bundesliga-Spiele für Fortuna Düsseldorf) und nun Trainer beim FK Sloboda Tuzla ist, hatte mitbekommen, dass ich vereinslos bin, mich damals bei der VDV fit hielt, wo Glavas selbst auch Mitglied ist, und Angebote aus Kroatien hatte. Er hat mich dann über meinen jezigen Berater Admir Husaric zu Sloboda Tuzla geholt; mittlerweile bin ich aber bis zum Saisonende an den FK Laktasi ausgeliehen worden.“

SportNord: Bitte erzählen Sie uns von Ihrem Verein!
Sahman: „Laktasi ist zurzeit einer der reichsten Vereine in Bosnien, der von Milorad Dodik, dem Ministerpräsidenten der bosnischen Republika Srpska, sehr stark mitfinanziert wird. Ein serbischer Hotel-Magnat aus den USA gibt ebenfalls viel Geld, und so haben wir hier ein Umfeld, das deutschen Drittliga-Verhältnissen entspricht. In der Winterpause wurde mit Thomas Geist ein Deutscher als Co-Trainer verpflichtet, und Chefcoach ist seit ein paar Monaten Dragoslav Stepanovic, der unter anderem in der Ersten Bundesliga Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen trainierte. Es ist eine Ehre für mich,dass ich mich bei einem so erfahrenen Trainer weiterentwickeln darf...“

SportNord: Was für Ziele peilen Sie mit Laktasi an?
Sahman: „Weil die Hinserie katastrophal verlief (Anmerkung der Redaktion: Laktasi hatte in der Winterpause als Schlusslicht sieben Punkte Rückstand auf den rettenden 14. Rang), sind im Winter 15 neue Spieler verpflichtet worden. Nun wollen wir unbedingt den Klassenerhalt schaffen. Für mich ist es eine verrückte Situation, dass einer unserer härtesten Rivalen dabei Sloboda Tuzla ist, wo ich noch bis zum nächsten Winter unter Vertrag stehe ...“

SportNord: ... in welchem Land und welcher Liga sehen Sie denn Ihre sportliche Zukunft?
Sahman: „Im Sommer 2010 darf ich für eine festgeschriebene Ablösesumme von 50.000 Euro wechseln. Ich kann ganz klar sagen: Bei den Verhältnissen, die in Laktasi derzeit herrschen, würde ich gerne hier bleiben, denn es passt in allen Bereichen. Von der Organisation bis hin zur Bezahlung stimmt es, denn hier werden die Gehälter anders als bei anderen Teams in der Liga regelmäßig und rechtzeitig gezahlt. Man kann die Gehälter hier mit einer guten Drittliga-Mannschaft in Deutschland vergleichen. Wichtig ist, dass wir den Klassenerhalt schaffen, denn hinter diesem Verein stehen Politik und auch Sponsoren aus Amerika. Ein Fünf-Jahres-Plan sieht zudem vor, dass Laktasi um die Meisterschaft mitspielt und in den Europapokal einzieht, und da wäre ich natürlich gerne dabei!“

SportNord: Für welchen Verein würden Sie gerne irgendwann noch einmal spielen?
Sahman: „Es würde mich mehr als nur freuen, irgendwann für meinen Herzensverein, den Hamburger SV, spielen zu dürfen. Das wäre für mich auch keine Frage des Geldes sondern eine Herzensangelegenheit: Mein ganzes Zimmer in Hamburg ist voller HSV-Fanartikel, von denen ich einige sogar schon verschenken musste, weil ich keinen Platz mehr dafür hatte ... Dennoch ist mein Traumverein der FC Inter Mailad, für den ich gerne einmal auflaufen würde ...“

SportNord: Sie haben viele Jahre in Hamburg gelebt. Vermissen Sie im fernen Bosnien etwas aus der Hansestadt?
Sahman: „Meine Familie und meine Freunde fehlen mir wirklich sehr, was ja aber auch vollkommen normal ist. Und ich vermisse es auch sehr, als Zuschauer zu den kleinen Spielen gehen zu können und bei meinen Kumpels, die beispielsweise beim SC Bosna oder TuS Hamburg spielen, in der Kreis- oder Landesliga zuschauen zu können. Der Hamburger Amateurfußball fehlt mir, vor allem die Bosna-Spiele, wo ich mit allen Spieler und Offiziellen eng befreundet bin und wo mich die organisatorische Entwicklung im Verein sehr erfreut: Es gibt einen neuen Großsponsoren, und zur Saison 2010/2011 wird der Verein ein neues Gelände beziehen, auf dem er auf dem neuesten Kunstrasen trainieren und auf einem feinen Naturasenplatz spielen kann. Ich werde diesen Verein auch finanziell helfen, denn der Vereinspräsident und ein enger Freund von mir und meiner Familie, Irfan Demirovic und Jasmir Becirspahic, haben mit dem neuen Trainingsgelände und den neuen Geldgebern hervorragende Voraussetzungen geschaffen! Ich werde zudem mit meiner Sandi-S. Sponsoring Group neue Trikotsätze, Trainings- und Ausgeh-Anzüge finanzieren, denn der Verein sowie Herr Demirovic und Herr Becirspahic liegen mir sehr am Herzen. So beteilige ich mich direkt am Hamburger Amateurfußball mit ...“

SportNord: Haben Sie in der Mannschaft von Laktasi Freunde gefunden?
Sahman: „Ich habe in der Mannschaft zwei, drei gute Kumpels, mit denen mich eine freundschaftliche Beziehung verbindet. Alle anderen Spieler sind eher Kollegen: Das ist wie im Büro, wo man ein normales Arbeitsverhältnis zueinander hat. Wir sind Konkurrenten, denn jeder im Team kämpft natürlich um einen Stammplatz. Der Verein hat auch Profis aus der Türkei und aus Brasilien geholt, und man spürt diesen harten Konkurrenzkampf auch im Training.“

SportNord: Gehören Sie momentan zur Stamm-Formation?
Sahman: „Ja und nein, es hängt alles von der Leistung ab und die Konkurenz schläft ja bekanntlich nicht, was auch gut so ist. Ich habe bei Laktasi zurzeit im rechten offensiven Mittelfeld gespielt und in dieser Saison bisher drei Tore vorbereitet. Am Ende ist es mir egal, wer spielt: Die hauptsache ist, dass die Mannschaft als Kollektiv gut auftritt und wir gemeinsam als Team die drei Punkte holen. Ein besonderes Erlebnis für mich war es auch, für die U21-Nationalmannschaft von Bosnien auflaufen zu dürfen: In vier Spielen gegen eine Regional-Auswahl aus Bosnien, die Färöer Inseln, Tunesien und Ungarn habe ich auch gleich drei Tore geschossen. Und es macht mich sehr stolz, dass ich für mein Land auflaufen durfte.“

SportNord: Zu Beginn der 90ziger Jahre herrschte auf dem Balkan Krieg. Ist davon heute noch etwas zu sehen in Bosnien?
Sahman: „Vereinzelt sieht man noch zerstörte Häuser und Bau-Ruinen; dies hängt alles davon ab, wo man sich im Land aufhält, aber die Wirtschaft hat für bosnische Verhältnisse in den letzten zehn Jahren geboomt, und viele Investoren von außerhalb haben dabei geholfen, die Gebäude und Straßen auf den neuesten Stand zu bringen. In der Hauptstadt Sarajevo und in den meisten größeren Städten gibt es ein richtig modernes, westliches Leben mit vielen Szeneklubs und Bars. Man kann hier mehr als nur gut feiern und leben, denn das Land ist voller schöner Frauen und modernen Bars und Diskotheken ...“

SportNord: Wie ist die Stimmung in der Ersten Liga Bosniens?
Sahman: „In der Liga spürt man den damaligen Krieg und die Politik noch sehr stark. Beim FK Sarajevo etwa spielen 95 Prozent Moslems, bei NK Siroki Brijeg stehen nur Katholiken im Kader, und beim SK Slavija Sarajevo spielen nur orthodoxe Serben. Bei diesen Vereinen hat man keine Chance, aufgenommen zu werden, wenn man einen anderen Glauben hat oder politisch anders orientiert ist, was in meinen Augen sehr schade ist. Bei solchen Themen bildet allerdngs der FK Sarajevo eine Ausnahme, da dieser Klub die politischen und religiösen Rrichtungen nicht so ernst nimmt.“

SportNord: Wie verlaufen die Spiele, wenn Vereine mit so unterschiedlichen Philosophien aufeinander treffen?
Sahman: „Es gibt immer einzelne Fan-Gruppen, so genannte Ultras, die sich zu gewalttätigen Auseinandersetzungen verabreden. Zumeist treffen sie sich außerhalb der Stadt, etwa im Wald, wo dann 50 gegen 50 gegeneinander antreten und sich gegenseitig die Köpfe einschlagen. Wenn Teams gegeneinander spielen, deren Fan-Gruppen verfeindet sind, ist es oft mit der Polizei abgesprochen, dass sie eine Viertelstunde lang nicht eingreift: So lange herrscht dann Randale, weil die Polizei sich nicht traut, dazwischen zu gehen, oder weil sie geschmiert wurde ... Nach 15 Minuten ist dann aber auch Schluss.“

SportNord: Wie ist die Atmosphäre in den Stadien?
Sahman: „In den Stadien geht es sehr heißblütig zu, bengalisches Feuer ist hier ebenso normal wie die Tatsache, dass man als Spieler der Auswärtsmannschaft beschimpft, mit Gegenständen beworfen und bespuckt wird. Ich kann Ihnen sagen, dass die Türkei im Vergleich mit dem Balkan noch ein ruhiges Pflaster ist. Man muss sich das so vorstellen, dass beispielsweise der FK Sarajevo zum Auswärtspiel zu Borac Banja Luka fährt. Banja Luka ist heute noch eine Serben-Hochburg in Bosnien, da stehen sich nicht nur Fans auf den Rängen gegenüber sondern das sind Menschen, die vor einigen Jahren mit Kalaschnikows und Panzern aufeinander losgegangen sind. Und diese Eektrizität zwischen den Rängen spürt man sehr auf dem Platz: Hier rufen die Fans bei den Spielern ihres Teams zuhause an und sagen: ‚Wenn du morgen nicht gut spielst, kommen wir vorbei und zünden dein Haus an!‘ Solche Anrufe habe ich selbst schon bekommen ... Klar ist: Viele Menschen in Bosnien haben keine richtige Arbeit und geben sich so ganz der Liebe zu ihrem Verein hin. Es ist aber wundervoll wie hier des Verhältniss in der Stadt zu den Spielern ist: Man wird oft auf der Straße erkannt bekommt oft in den Bars etwas aufs Haus spendiert, wenn die Mannschaf ihr letztes Siel gewonnen hat ... Die Fans kommen auf einen zu und suchen das Gespräch, stellen Fragen zur Mannschaf, versuchen auch immer eigene Tipps zu geben und erzählen dann auch oftmals gleich ihre halbe Lebensgescichte. Ich nehme mir gerne ein paar Minuten, um mit diesen Menschen zu reden, denn es imponiert mir, wie sehr sie sich mit unseren Leistungen außernandersetzten. Als Spieler hat man hier ein hohes öffentliches Ansehen. Darum versuche ich, meiner Vorbildfunktion als Fußballprofi gerecht zu werden: Ich habe bis jetzt im Leben noch nie Alkohol oder Tabak, Nikotin oder andere Drogen jeglicher Form zu mir genommen!“

SportNord: Können Sie sich bei solchen Droh-Anrufen überhaupt auf den Fußball konzentrieren?
Sahman: „Solche Drohungen gehen natürlich zu weit, und dass Menschen verletzt werden lehne ich in jeder Form ab. Aber ansonsten stehe ich als Spieler auf diese heißblütige Atmosphäre: Dass die Fans mit ihrem Leben in diesen 90 Minuten hinter dem Klub stehen, stärkt den Spielern unglaublich den Rücken. Man muss sich das so vorstellen, dass die Stadien etwas kleiner als in Deutschland sind: Es gibt hier höchstens 6.000 bis 10.000 Plätze, aber diese Zuschauer sind dann auch absolut verrückt und heißblütig. Und wenn den Fans etwas nicht passt, dann liegen nach zehn Minuten eben hundert Schalensitze auf dem Platz ...“

SportNord: Also sehen Sie Ihre sportliche Zukunft in den nächsten Jahren in Bosnien?
Sahman: „Wie gesagt: Momentan bin ich sehr glücklich, hier zu sein, und sammle hier wertvolle Erfahrungen. Ich habe in der Innenstadt von Tuzla eine Wohnung vom Verein bezogen, kriege Essen und Trinken und alles gestellt – nur meine Handy-Rechnung muss ich selbst bezahlen, was aber beim Gehalt wie bei einem Deutschen Drittliga-Spieler kein Problem ist. Es gab zuletzt aber auch Anfragen von anderen Vereinen: Vom belgischen Erstligisten KAA Gent, vom serbischen Erstligisten OFK Belgrad, von den kroatischen Erstligisten NK Zagreb und HNK Rijeka, von Levadia Tallin aus Estland sowie aus der Serie B, der Zweiten Liga Italiens Die Kontakte nach Kroatien und Serbien sind über die Sportline Sportmanagement GmbH entstanden: Über Herrn Vlado Santa, Jan Dreyer, Bashkim Osmani und Albin Puljic. Sie haben hervorragend gearbeitet, wofür ich mich an dieser Stelle auch bedanken möchte!“

SportNord: Eine Rückkehr nach Deutschland ist also für Sie momentan kein Thema?
Sahman: „Ich stehe glücklicherweise bei dem bekanntesten Manager in Bosnien, Admir Husaric, unter Vertrag. Herr Husaric arbeitet eng mit vielen der großen europäischen Agenturen zusammen. Der Name Husaric ist auf dem Balkan ein Begriff und bei ihm stehen zurzeit auch die besten Spieler im Land, wie zum Beispiel Adin Dzafic von Velez Mostar, der zurzeit die Torschützenliste in Bosnien anführt und um den sich viele große europäische Klubs bemühen, sowie auch Trainer vom ganzen Balkan unter Vertrag. Herr Husaric arbeitet sehr eng auf beruflicher wie auch auf freundschaftlicher Ebene mit dem Manager von Edin Dzeko zusammen, und ich durfte Herrn Irfan Redzepagic auch schon persöhnlich kennen lernen. Wenn man als guter Spieler einen schlechten Manager hat, bekommt man nur schwer einen Vertrag – aber Herr Husaric hat wirklich hervorragende Kontakte. Und natürlich ist eine Rückkehr nach Deutschland immer ein Thema für mich, schließlich bin ich dort groß geworden und die Bundesliga ist ein Traum für mich, zumal ich weiß, wie es dort ist: Ich habe ja schließlich beim SV Wehen Wiesbaden Zweitliga-Luft schnuppern dürfen. ZUletzt befand ich mich mit meinem Berater in Belgien zu Gesprächen beim KAA Gent. Lassen wir uns mal überraschen ...“

SportNord: Welche Trainer schätzen Sie in Hamburg am meißten
Sahman: „Am meisten hat mich mein Fußball-Mentor Frank Pieper gefördert und mir das höhere Einmaleins des Fußballs beigebracht. Herr Pieper war jahrelang in der Jugend von Altona 93 mein Trainer, bis er verständlicherweise zum HSV wechselte. Meiner Meinung nach ist Herr Pieper mittlerweile nicht umsonst als Jugend-Koordinator beim Zweitlugisten Alemania Aachen tätig und ich freue mich riesig für ihn und möchte mich an dieser Stelle bei ihm für alles bedanken! Ein riesengroßes Lob muss ich auch Berh Ehm vom SC Victoria machen, der mich ein paar Mal mit seinem Team mittraineren ließ. Herr Ehm hat hervorragende Fachkentnisse und man sieht, dass ereine sehr schlagkräftige Truppe hat. Mir tut es jetzt umso mehr weh, dass Vicky nicht den Sprung in die Regionaliga wagt, denn bei so vielen guten Talenten und Spielern hätte man dort sicherlich für die eine oder andere Überraschung sorgen können. Was mich kurz vor der Abreise nach Bosnien gefreut hat war, dass ich fast drei Wochen beim FC St.Paul II mittrainieren durfte unter Jörn Großkopf. Ich habe riesigen Respekt vor Herrn Großkopf und finde, er ist ein sehr kompetenter Trainer mit Persöhnlichkeit und festen Grundsätzen. bei dem man viel lernen kann. Und ich möchte Herrn Rüdiger Schwarz nicht vergessen, der mich beim FC Bergedorf 85 vor fast zwei Jahren aufgebaut und mich auf meine weiteren Aufgaben vorbereitet hat.“


Interview: Johannes Speckner

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