
Die Bundesliga-Mannschaft des FC St. Pauli verzaubert momentan mit tollem Offensiv-Fußball ganz Deutschland und belegt völlig verdient den zweiten Platz der Zweiten Bundesliga. Doch nicht nur das Liga-Team entwickelt sich positiv, sondern auch in der Jugendarbeit hat St. Pauli in den letzten Jahren zugelegt. Der Jugendkoordinator der Kiezkicker, Joachim Philipkowski, nahm sich für SportNord die Zeit und sprach über die Entwicklung der Jugendarbeit, das Jugendleistungszentrum am Brummerskamp sowie die Ansprüche des Vereins an die Jugendmannschaften ...
SportNord: Sowohl in der A-Regionalliga, als auch in der B-Regionalliga ist der FC St. Pauli ganz oben mit dabei. Wie sehr freut es Sie, dass es wahrscheinlich nächstes Jahr in der A- und B-Jugend wieder Bundesliga heißt?
Joachim Philipkowski: „Es ist unser Anspruch mit der A- und B-Jugend in der Bundesliga vertreten zu sein. Und es sieht momentan gut aus, sodass wir hoffen dort nächstes Jahr wieder vertreten zu sein.“
SportNord: Im aktuellen Kader der Bundesliga-Mannschaft stehen mit Jan-Philipp Kalla, Davidson Drobo-Ampem, Jonathan Beaulieu-Bourgault und Dennis Daube gleich vier Spieler, die den Sprung aus den Jugendmannschaften über die Regionalliga-Truppe in die Erste Mannschaft geschafft haben. Außerdem setzte sich Tunay Torun, der 2006 aus der damaligen U-17 der Paulianer zum Hamburger SV wechselte, bei den Rothosen durch und spielt dort regelmäßig. Wird es so einen großen Schub an Nachwuchsspielern in nächster Zeit beim FC St. Pauli geben?
Philipkowski: „Wir besitzen viele Talente. Ob einer von ihnen den Durchbruch schafft muss man abwarten. Wir trauen es einigen zu, aber man muss sehen wie sich jeder einzelne entwickelt.“
SportNord: Das Nachwuchsleistungszentrum wurde ja in den letzten Jahren ausgebaut. Passiert dort in naher Zukunft noch etwas oder ist der Umbau abgeschlossen?
Philipkowski: „Wir sind mit dem Nachwuchsleistungszentrum sehr zufrieden. Hier hat sich sehr viel verändert. Trotzdem will sich der FC St. Pauli in den nächsten Jahren in der Infrastruktur noch weiter verbessern.“
SportNord: Sie sind nun seit Juli 2007 beim FC St. Pauli als Jugendkoordinator tätig. Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Jugendarbeit?
Philipkowski: „St. Pauli ist ein Kultverein. Man merkt, wie interessiert und motiviert die Jugendspieler sind. Sie sind stolz, hier spielen zu dürfen. Mit dem gesamten Verein geht es von Oben nach Unten aufwärts.“
SportNord: Mit der Erbauung des Jugendtalenthauses 2004 wurde das so genannte „magische Dreieck“ zwischen dem Nachwuchsleistungszentrum, der Julius-Leber-Schule und dem Jugendtalenthaus komplettiert. Wie läuft denn die Zusammenarbeit zwischen den drei Partnern?
Philipkowski „Sehr gut. Seit dem Sommer läuft ein Projekt, mit Hilfe dessen 20 Jugendliche sich zweimal in der Woche hier auf dem Platz sportlich betätigen können. Wir sind auf einem guten Weg und müssen einfach so weiter machen.“
SportNord: Glauben Sie, dass der FC St. Pauli dieses Jahr in die erste Bundesliga aufsteigt?
Philipkowski: „Da mag ich mich noch nicht festlegen. Es stehen noch zu viele Spiele aus. Natürlich liegt das Team gut im Rennen. Und wenn die Mannschaft von Verletzungen verschont bleibt kann sie bis zum Ende ganz oben mitmischen.“
Interview: Tim Jobmann