Aktuell: Jugend-Regionalligen vor Abbruch


Der Jugendausschuss des Norddeutschen Fußball-Verbandes hat einen Abbruch der Saison 2019/2020 in den A-, B- und C-Junioren-Regionalligen mit Wertung anhand des Punkte-Quotienten sowie mit Aufsteigern, aber ohne Absteiger vorgeschlagen. Nun sollen das Verbandspräsidium und danach die Vereinsverantwortlichen auf einem Außerordentlichen Verbandstag entscheiden. Dies teilte Jana Miglitsch, die beim Nord-FV Referentin für Kommunikation und Spielbetrieb ist, in einer Pressemitteilung mit.

Beim Niendorfer TSV soll es Überlegungen geben, die A-Jugend, die aktuell mit sieben Punkten Vorletzter ist, nicht erneut für die Bundesliga zu melden – der Gang in die Regionalliga wäre die Folge. Im Gegenzug könnten die A-Junioren des Eimsbütteler SV als Regionalliga-Zweiter in die Bundesliga aufsteigen, nachdem sie diesen Sprung im vergangenen Sommer noch hauchdünn verpasst hatten, als nach einem 4:1-Hinspiel-Sieg das zweite Duell beim Chemnitzer FC mit 1:5 nach Verlängerung verloren ging. Die A-Jugend des FC Eintracht Norderstedt verpasst den Aufstieg als Regionalliga-Dritter knapp. Die A-Junioren des FC Union Tornesch könnten als Schlusslicht von der Corona-Krise profitieren – ob sie erneut für die Regionalliga melden, ist aber noch unklar.

Bei den B-Jugendlichen haben die HSV- und St. Pauli-Talente ihren Bundesliga-Platz ebenfalls sicher. In der Regionalliga darf die 2. HSV-B-Jugend nicht aufsteigen, obwohl sie zurzeit Rang-Zweiter ist. Die 2. B-Junioren der Kiez-Kicker stehen ebenfalls vor einer weiteren Regionalliga-Saison. Die B-Jugend des SV Nettelnburg-Allermöhe als Vorletzter würde von der Corona-Regelung profitieren. In der C-Jugend-Regionalliga wäre der HSV-Nachwuchs ein „Opfer der Quotienten-Regelung“, weil er vom ersten Platz, den er mit 45 Punkten aus 18 Partien aktuell innehat, hinter den VfL Wolfsburg und SV Werder Bremen (jeweils 43 Zähler aus 17 Spielen) auf den dritten Rang abrutschen würde: Die „Jung-Wölfe“ sowie die Werder-Talente weisen mit 2,529 einen etwas besseren Punkte-Quotienten als die „Rothosen“ (2,5) auf. Die C-Jugend-Teams von St. Pauli und Niendorf hätten ihren Regionalliga-Platz so oder so sicher.


Hier der Wortlaut der Mitteilung des Norddeutschen Fußball-Verbandes:

„Der Jugendausschuss des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV) hat in einer gestrigen Videokonferenz den Vereinen der A-, B- und C-Junioren Regionalliga Nord einen Abbruch der Spielzeit aufgrund der Corona-Krise vorgeschlagen. Die Vereine stimmten der Empfehlung mit großer Mehrheit zu.

Unter Vorsitz von Walter Fricke, kamen der NFV-Jugendausschuss und die Vertreter*innen der Vereine der drei norddeutschen Junioren-Regionalligen am Mittwochabend zu einer Videokonferenz zusammen. Nach kurzer Erläuterung der vergangenen Wochen und zukünftigen Szenarien, schlug der Jugendausschuss die Beendigung der Saison vor.

Berücksichtigt soll dabei werden, dass es aus keiner der drei Ligen Absteiger geben soll. Die beiden Tabellenersten der A-Junioren Regionalliga Nord (VfL Osnabrück und Eimsbütteler TV) sowie der Erste der B-Junioren Regionalliga Nord (Holstein Kiel) sollen direkt in die Junioren-Bundesligen aufsteigen.

Bei den C-Junioren ist die Regionalliga die höchste deutsche Spielklasse, sodass es hier keine Aufsteiger geben kann.

Die Vereine stimmten dem Vorschlag Abbruch der Saison mit den oben genannten Aufsteigern ohne Berücksichtigung von Absteigern ohne Gegenstimme zu.

Der Vorschlag des Jugendausschusses mit dem Meinungsbild der Vereine wird nun ins NFV-Präsidium gegeben, dort abgestimmt und den Delegierten aus Vereinen und Landesverbänden auf einem Außerordentlichen NFV-Verbandstag zum Votum vorgelegt.

„Wir haben uns im Jugendausschuss ausführlich mit der Thematik befasst und sind zu dem Schluss gekommen, dass ein Abbruch der Saison die sinnvollste Lösung ist,“ erklärte Fricke nach der Videokonferenz. „Die Gesundheit aller Beteiligten steht nach wie vor im Vordergrund, sodass aus unserer Sicht ein Spielbetrieb in den nächsten Wochen nicht zur Debatte steht.“

Der Jugendausschuss wird in den kommenden Wochen Vorschläge erarbeiten, wie der Spielbetrieb in den drei Junioren-Regionalligen Nord, unter Berücksichtigung der Vorgaben der Länder und des Bundes, in der kommenden Spielzeit umgesetzt werden kann.“

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