Aktuell: Die „Elstern“ kämpfen um ihr Stadion


Es könnte alles so schön sein: Mit 15 von 18 möglichen Punkten aus den ersten sechs Saisonspielen liegt der ASV Bergedorf 85 aktuell in der Bezirksliga Ost auf dem zweiten Tabellenplatz und kann vom Aufstieg in die Landesliga träumen. Ein herber Stimmungsdämpfer war für die „Elstern“ aber die Nachricht, dass eine Sanierung ihres Stadions Sander Tannen auch zu einer drastischen Reduzierung des Zuschauer-Fassungsvermögens führen soll.


Mit der Überschrift „Wir kämpfen um das Stadion an den Sander Tannen“ versehen veröffentlichten die ASV-Verantwortlichen auf ihrer Internet-Seite („asv-bergedorf85-fussball.de“) folgende Stellungnahme:

„Das Stadion an den Sander Tannen, wo schon die Profis vom FC Bayern München, Bayer 04 Leverkusen und MSV Duisburg im Pokal spielten, ist wahrlich zur Zeit in keinem guten Zustand. Daher war es eigentlich eine erfreuliche Nachricht, dass eine Sanierung vorgenommen werden sollte.

Was wir aber jetzt, kurz vor dem Beginn der Bauarbeiten vom zuständigen Bezirksamt erfahren haben, ist aber unvorstellbar. Für den Schulsport sollen eine Kunststoffbahn sowie eine Sprunganlage installiert werden. Dies ist alles noch völlig in Ordnung, die Flächen sind dafür bereits vorhanden.

Die baufälligen Tribünen sollen angeschüttet werden und damit nicht mehr zugänglich sein. Stattdessen soll um den Platz herum ein 50 Zentimeter breiter Streifen für die Zuschauer geschaffen werden. Holen Sie mal einen Zollstock heraus und messen nach! 50 Zentimeter benötigt eine normale Person zum Gehen. Wenn da eine Person steht, kommt keine zweite Person mehr so ohne weiteres vorbei! Die Kapazität wird dann wohl maximal 200 Zuschauer betragen, statt wie zu besten Zeiten über 10.000! Und das zuständige Bezirksamt äußert sich gegenüber der Bergedorfer Zeitung, dass durch den Umbau eine bessere Nutzung durch den Vereinssport ermöglicht werden soll! Der ganze Spaß soll auch nur die Kleinigkeit von rund 500.000 Euro kosten!

Dass dem Verein dazu in einer Mail auferlegt wurde, innerhalb von drei Wochen diverse Vorarbeiten auszuführen (zum Beispiel den Abbau der Flutlichtmasten), wollen wir an dieser Stelle nicht weiter kommentieren. Auch, dass der im Bezirksamt zuständige Mitarbeiter, Herr Osterhage, nach Versendung der Mail genau für drei Wochen in Urlaub gegangen ist, und dass unser Verein zu einem Ortstermin zwischen Bezirksamt und Bauleiter nicht eingeladen wurde, ist sicherlich befremdlich.

Der ASV Bergedorf 85 hat gegenüber dem Bezirksamt Protest gegen diese Art des Umbaus eingelegt. Am kommenden Sonntag, 8. September sollen unsere Ersten. Herren das vorerst letzte Punktspiel im Stadion austragen. Um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen, werden sie mit Trauerflor auflaufen.

Ob die mediale Berichterstattung und diese Aktionen etwas bewirken können, muss die Zukunft zeigen. Der ASV Bergedorf 85 wird jedenfalls für den Erhalt des Stadions kämpfen!“

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