A-Kreisklasse: Borsteler „schockiert“ von Versetzung


In Bezug auf Staffel-Einteilungen ist Patrick Oppermann insofern leidgeprüft, als dass er mit dem Tangstedter SV II im 2013 vom Spielausschuss des Hamburger Fußball-Verbandes in die Kreisklasse 2 eingeteilt wurde, in der ansonsten Teams aus dem Norden Hamburgs und dem Kreis Segeberg antraten. „Damals hatten wir den Verdacht, dass wir vom Verband mit dem Tangstedt im Kreis Stormarn verwechselt worden sein könnten“, erinnert sich Patrick Oppermann – dabei sollte der Tangstedter SV aus dem Kreis Pinneberg eigentlich vom WSV Tangstedt, der dem Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verband angehört, unterschieden werden können. „Fakt ist, dass wir damals viele weite Fahrten zu unseren Auswärtsspielen absolvieren mussten“, erinnert sich Patrick Oppermann „nur ungerne zurück“.

Trotz der leidvollen Erfahrungen aus seiner Tangstedter Zeit war Patrick Oppermann „schockiert“, als er am Freitag einen Blick auf die Ligen-Einteilung für die Saison 2020/2021 warf und der TuS Borstel, den er trainiert, aus der A-Kreisklasse 5 in die Staffel versetzt worden war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). „Natürlich haben wir einen solchen Wechsel niemals beantragt – wir wollten in der Staffel 5 bleiben“, beteuerte Patrick Oppermann, der hinzufügte: „Unabhängig davon gibt es aus meiner Sicht überhaupt keinen Grund, dass wir als Team aus dem Kreis Pinneberg in eine Staffel verschoben werden, in der ansonsten nur Mannschaften aus dem Raum Harburg und Wilhelmsburg kicken.“

Zwar kamen in Borstel-Hohenraden Überlegungen auf, ob die Spielausschussmitglieder sie eventuell mit Groß Borstel verwechselt haben könnten – aber auch der SV Groß Borstel 08, der vor zwei Jahren durch den Zusammenschluss des TSV Eppendorf Groß Borstel 08 mit Weiß-Blau 63 Groß Borstel entstanden und mit seiner Ersten Mannschaft in die Kreisliga aufgestiegen war, wäre geographisch im Süden deplatziert. Bliebe höchstens noch eine Verwechslung mit Borstel-Sangenstedt aus dem niedersächsischen Landkreis Harburg – allerdings gehört der dort beheimatete MTV Borstel-Sangenstedt dem Niedersächsischen Fußball-Verband an.

Fakt ist, dass die Verantwortlichen des TuS Borstel „sofort Einspruch eingelegt haben gegen die Versetzung“, wie Patrick Oppermann auf Nachfrage klarstellte. „Wir haben viele junge Spieler in unseren Reihen, die kein eigenes Auto haben und nicht an jedem zweiten Wochenende einen Anreiseweg von 50 oder 60 Kilometern zu den Auswärtsspielen bewältigen können“, richtete der TuS-Trainer klare Worte in Richtung Hamburg-Jenfeld. Zudem führte er den Zeitfaktor an: „Einige unserer Spieler sind Familienväter, ich bin verheiratet und muss sonnabends oft arbeiten – da wäre es suboptimal, wenn durch weite Fahrten zu den Auswärtsspielen der komplette Sonntag für den Fußball draufgehen würde, obwohl wir ‚nur‘ in der A-Klasse spielen ...“

Als sportliche Zielsetzung hatte Patrick Oppermann eigentlich vorgesehen, „so schnell wie möglich genug Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln“. Der neue Modus machte ihm diesbezüglich aber einen Strich durch die Rechnung. Unabhängig davon, in welcher A-Klassen-Staffel die Borsteler letztlich starten werden, würde es „sehr schwer für sie werden, die Qualifikation für die Aufstiegsrunde zu schaffen“, weiß Patrick Oppermann. Dennoch würde der Coach „natürlich gerne den Gang in die Abstiegsrunde vermeiden“. Ihren ersten Sieg hoffen die Borsteler aber schon vor dem ersten Spieltag zu erringen – und zwar, indem sie einfach nur eine Korrektur der Klassen-Einteilung erreichen ...

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