
Am Montagmorgen wurde von den Verantwortlichen des Hamburger SV das kommuniziert, was – wenn ein Trainerwechsel vorgenommen werden soll – wohl schon zwei, drei Wochen früher hätte vollzogen werden müssen. Um 9.50 Uhr wurde bekanntgegeben, dass Daniel Thioune (46) als Chefcoach freigestellt wurde und Nachwuchschef Horst Hrubesch (70) das Traineramt bis zum Saisonende übernimmt. Unter der Regie von Thioune, der im Sommer 2020 vom Zweitliga-Rivalen VfL Osnabrück losgeeist worden war, hatten die „Rothosen“ einen guten Start in die Saison hingelegt, zuletzt aber kräftig Federn gelassen. Dies ist eine unschöne Parallele zu den letzten beiden Spielzeiten, in denen die Trainer Hannes Wolf (2019) und Dieter Hecking (2020) aber unisono erst am Saisonende nach dem verpassten Wiederaufstieg gehen mussten.
Selbst, wenn unter Hrubeschs Regie die letzten drei regulären Saisonspielen gegen den 1. FC Nürnberg, beim VfL Osnabrück und gegen Eintracht Braunschweig gewonnen werden würden, haben die Hamburger den Aufstieg aber nicht mehr in der eigenen Hand. Um noch Zweiter werden und direkt aufsteigen zu können, wäre der HSV darauf angewiesen, dass die SpVgg Greuther Fürth und Holstein Kiel kräftig patzen – um zumindest den aktuellen Relegationsrang drei zu sichern und gegen den Erstliga-Drittletzten um ein Bundesliga-Ticket kämpfen zu dürfen, müssten die Franken oder die „Störche“ kurz vor der Ziellinie kräftig straucheln.
Hier der Wortlaut der Pressemitteilung des HSV:
„Der HSV wechselt seinen Cheftrainer. Vorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel stellten Daniel Thioune mit sofortiger Wirkung von allen Aufgaben frei. Horst Hrubesch, Nachwuchsdirektor der Rothosen, wird die Trainerrolle bis zum Ende dieser Saison übernehmen.
Vorstand und Sportdirektor informierten die Mannschaft am Montagmorgen über die Entscheidungen. Am Montagnachmittag findet die erste Trainingseinheit unter der Regie Hrubeschs statt.“