
Am vergangenen Sonntag trennten sich der FC Rot-Weiß Erfurt und VfB Lübeck am drittletzten Regionalliga-Spieltag mit einem 1:1-Unentschieden. Joseph Laumann, der im Januar von Lübeck nach Erfurt gekommen war, kam gegen seinen Ex-Klub nicht zum Einsatz. Der Grund dafür: Der Stürmer weilte in den Niederlanden, wo er beim Erstligisten Vitesse Arnheim vorspielte.
In Erfurt hatte sich „Jo“ Laumann mit Magen-Darm-Problemen abgemeldet. In den Niederlanden angekommen, war der 24-Jährige dann aber fit genug, um für Vitesse in einem Testspiel gegen Agovv Apeldoorn mitzuwirken. Als niederländische Journalisten ihn nach der Partie nach seinem Namen fragten, wollte Laumann seinen richtigen Namen nicht nennen, um keine Probleme mit seinem Arbeitgeber aus Erfurt zu bekommen – und sagte deshalb, er würde „Joseph Ratzinger“ heißen. Dass ein junger Fußballer den Geburtsnamen von Papst Benedikt XVI trägt, kam den Journalisten natürlich merkwürdig vor – und so flog Laumann auf.
Erfurts Manager Stephan Beutel, einst auch beim FC St. Pauli tätig, erfuhr ebenfalls von der Aktion – und mittlerweile teilten die Thüringer auf ihrer Internet-Seite mit, dass sie Laumann „aufgrund gravierender Verstöße gegen seine arbeitsrechtlichen Pflichten mit sofortiger Wirkung fristlos entlassen“ hätten. Sollte Laumann, der für den FC Schalke 04 ein Mal in der Ersten Bundesliga am Ball war und für Rot-Weiß Ahlen, Lübeck und Erfurt in 43 Regionalliga-Spielen acht Tore schoss, in Arnheim keinen Vertrag erhalten, wäre auch ein Wechsel in den Vatikan-Staat möglich – dort kämpfen seit einem Jahr mehrere Teams um den „Klerus-Cup“ ... (JSp)