
Mit einer echten Notelf sicherte sich der FC Winterhunde gegen den SV Barmbek drei Punkte und untermauerte damit den zweiten Tabellenplatz; jetzt bereits 16 Zähler hinter dem weit enteilten TSC Wellingsbüttel, der es aktuell auf 60 Zähler bringt.
Der SV Barmbek bleibt bei 20 Punkten und rangiert auf dem ersten Abstiegsplatz. Wie ein Absteiger agierten die Gäste allerdings nicht, die nun sieben Mal in Folge verloren, unterbrochen von einem 12:0 Sieg beim DSC Hanseat.
In der zweiten Halbzeit sah es eher nach drei Punkten für das Team von Trainer André Menzel aus. Aber der Reihe nach:
Beim FCW, dessen Kader mehr und mehr ausdünnt und diesmal ohne eine Handvoll Leistungsträger auskommen musste, coachte statt des urlaubenden Trainers Holger Hanssen ihr eigentlicher Kapitän Shoaib Sedeghi, der auch verletzungsbedingt auf dem Feld ausfiel.
Trotz allem hatten die Hausherren mehr vom Spiel, wussten aber mit ihrer optischen Überlegenheit wenig anzufangen. Nur zwei Mal roch es nach einem Treffer für die Heimelf. Nach 22 Minuten nahm sich Mikel Papke aus gut 30 Metern ein Herz und drosch die Kugel an den rechten Innenpfosten des Barmbeker Gehäuses. Eine Viertelstunde vor der Pause stand dann Armen Azarian plötzlich blank vor SV Barmbek-Torwart Frank Hertwig, verstolperte aber den Hochkaräter leichtfertig. Die Angriffsbemühungen der Gäste waren überschaubar. Ihr Sechser, Sabsoun Mangal suchte immerhin zweimal den Abschluss, aber einmal aus 28 Metern rechts neben das Tor (35.) und gleich darauf aus ca. 18 Metern. Doch hier war Hudes Schlussmann Radoslaw Wegrzynowski zur Stelle. Mehr gab es in einer zerfahren geführten Partie im ersten Durchgang nicht zu bestaunen.
Nach dem Seitenwechsel sah es zunächst nach mehr Druck der Hausherren aus, die sich aber immer wieder an der gut und kompakt agierenden Defensive des SV Barmbek die Zähne ausbissen. Und bei Kontern des SV Barmbek sah die Hintermannschaft des FC Winterhude alles andere als sattelfest aus. Innerhalb von drei Minuten bot sich dann Barmbeks Spitze Edin Ljubijanac zweimal die ganz große Chance, sein Team in Führung zu bringen. Zunächst setzte er den Ball freistehend aus 14 Metern über das Gehäuse (60) und dann wusste er wohl selber nicht, wie er seinen Kopfball nach Rechtsflanke von Ramon Hüber aus drei Metern links am Tor vorbeibugsieren konnte (62.). Lange sah es nicht danach aus, dass der FC Winterhude diesen Chancenwucher noch betrafen würde. Doch mit einer sehenswerten Kombination – der einzigen im gesamten Spiel – entschieden die Hausherren das Spiel letztlich für sich. Über die rechte Seite doppelpassten Ayke Yesiltac und Mikel Papke, der auf Leif Jensen legte, der schließlich für Bahier Ahmad auflegte, der problemlos aus drei Metern das 1:0 markierte (82.). Flüssig, sauber und schön gespielt, ohne dass der Gegner an den Ball kam.
Dabei blieb es bis zum Schluss. Irgendwie konnten einem die tapferen Kicker des SV Barmbek schon leidtun, die dicht daran waren zumindest einen Punkt im Kampf gegen den Abstieg mitzunehmen. „Es wäre ein Bonuspunkt gewesen. Nun müssen wir in den folgenden Spielen gegen die direkte Konkurrenz punkten“, meinte Trainer André Menzel noch während der Partie. Für den FC Winterhude, der zuletzt Punkte ließ, ist der Zug Richtung Meisterschaft abgefahren, aber Platz zwei sollte allemal im Fokus bleiben.
hvp