
Dass der SV Todesfelde in der Schleswig-Holstein-Liga nach dem 26. Spieltag als Tabellen-Vierter und mit 46 Punkten acht Plätze und 15 Zähler vor dem FC Dornbreite Lübeck liegt, hat mehrere Ursachen. Dass die Todesfelder am Sonntag das direkte Duell gegen die Dornbreiter mit 3:0 gewannen, hatte vor allem zwei Gründe: Zum einen legten die Segeberger in gleich beide Halbzeiten einen echten Blitzstart hin ‒ und zum anderen glänzten sie mit einer gnadenlosen Effizienz, während die Lübecker zahlreiche gute Gelegenheiten ungenutzt verstreichen ließen.
„Unsere Chancenverwertung war katastrophal“, klagte FCD-Coach Norbert Somodi, der für seine Elf „mehr gute Möglichkeiten als in den beiden vorherigen Partien zusammen“ ausgemacht hatte. Dagegen lobte SVT-Trainer Sascha Sievers ausdrücklich die „große Effizienz im Torabschluss“. Bereits in der dritten Minute gingen die Hausherren in Führung: Nach einem Eckstoß von Luca Sixtus konnte Gäste-Keeper Jan Pekrun den Ball nicht richtig festhalten. Im folgenden Strafraum-Getümmel schaltete der aufgerückte SVT-Verteidiger Lennard Koth am schnellsten und schob zum 1:0 ein. „Ich bin im Fünfmeterraum klar attackiert worden“, echauffierte sich Pekrun. Schiedsrichter Dennis Lübker (vom TuS Collegia Jübek) räumte nach dem Abpfiff im Gespräch mit Somodi ein, dass es in dieser Situation auch möglich gewesen wäre, ein Foul am Torwart zu pfeifen, er sich aber anders entschieden habe. „Das müssen wir Zähne knirschend so hinnehmen“, sagte Somodi, der aber auch an seinem Team Kritik übte: „Wir hätten nach dieser Szene nicht nur reklamieren dürfen, sondern weiterspielen müssen ‒ dann hätten wir die Situation auch noch klären können!" Auch dem zweiten Todesfelder Tor ging ein Eckstoß voraus. Allerdings handelte es sich nun um eine Ecke der Lübecker, nach der die Heim-Elf aber sofort den Ball eroberte und dann einen Bilderbuch-Konter vortrug, den Dennis Studt eiskalt mit dem 2:0 abschloss (19.). Danach waren dann auch die Gäste im „Joda-Sportpark“ angekommen und hatten mehrere gute Möglichkeiten zum Anschlusstreffer. Die beiden besten vergaben Marco Pajonk, der von SVT-Verteidiger Dominik Lembke im Laufduell noch abgedrängt wurde und schoss knapp vorbei schoss (30.), sowie Patrick Boy, der den Ball links unten an den Pfosten setzte (37.).
Wie man trifft, machten die Todesfelder den Lübeckern dann kurz nach der Pause abermals vor, als sie auch in den zweiten Durchgang einen Turbo-Start hinlegten: Nach Lembkes Einwurf von der rechten Seite prallte der Ball von Lennart Hein ab. Morten Liebert wollte eigentlich einen Torschuss abgeben, doch dieser wurde zur Vorlage für Sixtus, der am zweiten Pfosten freistehend nur noch zum 3:0 einschieben musste (47.). Danach rannten die Dornbreiter, bei denen Marcel Venzke keinen einzigen Zweikampf verlor, weiter an, doch Niwar Jasim fand gleich zweimal freistehend in SVT-Torwart Joshua du Preez seinen Meister. Dafür, dass auch die Chancenverwertung der Todesfelder nicht hundertprozentig war, sorgte schließlich Sixtus, der freistehend an Pekrun scheiterte und den Abpraller nur an den Körper des Keepers schoss. So blieb es vor 332 Zuschauern beim 3:0 und Sievers, der nach der Einwechslung von Tahir Yavuz in den letzten 20 Minuten mit nur noch einer echten Spitze agierte, urteilte: „Es war kein gutes Spiel von uns und wir haben es vor allem der Abschlussschwäche des Gegners zu verdanken, dass es nicht enger geworden ist!“ Nach einem Blick auf das Klassement ergänzte der SVT-Trainer: „Die Teams, die um den Klassenerhalt kämpfen, muss man erst einmal schlagen ‒ deshalb wollen wir nicht päpstlicher sein als der Papst, sondern mit dem Sieg zufrieden sein!“ Somodi sprach von „einer sehr bitteren Niederlage“ und wusste: „Den Chancen und den Spielanteilen nach hätten wir mindestens ein Unentschieden verdient gehabt!“