
Dass der SV West-Eimsbüttel in der Kreisliga 5 als Drittletzter zurzeit auf einem Abstiegsplatz steht, liegt hauptsächlich daran, dass es von Mitte August bis Ende September acht (!) Niederlagen in Folge gab. Den Auftakt zu dieser schwarzen Serie bildete am 10. August eine bittere 2:7-Klatsche beim TSV Eppendorf/Groß-Borstel 08. „In den ersten 20 Minuten haben wir fünf Gegentore kassiert“, denkt der Eimsbütteler Spieler Till Behrens nicht gerne an diese Partie zurück.
Am Sonntag, 23. November steht nun das Rückspiel an (Anpfiff: 13 Uhr am Sportplatzring). „Wir sind heiß auf eine Revanche“, betonte Behrens und sein Mitspieler Tim Dießner ergänzte: „Natürlich war für unsere Mannschaft unter der Woche das Hinspiel ein Thema!“ Unabhängig von den Revanche-Gelüsten wären Punkte wichtig, um den Rückstand auf das rettende Ufer, der zurzeit vier Zähler beträgt, vor der Winterpause nicht noch größer werden zu lassen. Auf die Frage, warum „Wespe“ am Ende den Klassenerhalt schaffen würde, lautete die spontane Antwort von Behrens: „Weil wir letztes Jahr auch schön Glück hatten!“ Wahre Worte, denn dem Schicksal, nach zuvor sieben Bezirksliga-Jahren in die Kreisklasse durchgereicht zu werden, entging West-Eimsbüttel im Mai 2014 nur knapp und lag am Saisonende in der Kreisliga 5 vier Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz.
„Natürlich hatten wir die Hoffnung, dass es in dieser Saison besser laufen würde“, so Behrens, „aber wir mussten auch realistisch bleiben – und da es keine allzu großen Veränderungen im Kader gab, waren keine Wunderdinge zu erwarten!“ Der Abgang von Eugene Graske, der sich dem Hammonia-Landesligisten Wedeler TSV anschloss, war sogar ein herber Verlust, denn Graske war in der vergangenen Saison als „Sechser“ der Denker und Lenker im Eimsbütteler Mittelfeld. Vor allem fehlt dem Team von Trainer Frank Jacobsen allerdings ein Torjäger: „Wir sind eigentlich eine spielstarke Mannschaft, die sich zahlreiche Torchancen erarbeitet – aber wir haben leider keinen Stürmer, der sie nutzt“, klagte Dießner, der im Sommer 2012 von Inter Eidelstedt zu „Wespe“ gewechselt war. Sowohl Behrens als auch Dießner sind aber „sehr zuversichtlich, dass am Ende der Klassenerhalt gelingt“.
Beim SV West-Eimsbüttel trainieren die Erste und Zweite Herren-Mannschaft gemeinsam. „Das funktioniert sehr gut“, so Behrens. Die Kader vom Wochenende werden dann je nach Trainingsleistungen und Beteiligungen bestückt. „Insgesamt haben beide Teams einen großen Kader, weil sich der Zweiten Mannschaft, die zu Saisonbeginn noch etwas knapp besetzt war, in den letzten Monaten einige neue Spieler angeschlossen haben“, berichtete Dießner. Aktuell trainieren und spielen die Teams von „Wespe“ noch am Sportplatzring. „Für Anfang 2016“, so ist laut Behrens die Zeitplanung, ist ein Umzug auf die neuen Plätze, die am Informatikum entstehen (dort wird es zwei Kunstrasenplätze und einen Rasenplatz geben), geplant. „Das wird sicher zu einem regen Zulauf an Spielern führen – Kunstrasen zieht enorm“, freut sich Dießner schon auf die neue Sportanlage.
Auf die Frage, wer in der Kreisliga 5 sein Meisterschafts-Favorit sei, nannte Behrens ohne lange zu zögern Weiß-Blau 63 Groß-Borstel. „Nach einem schlechten Saisonstart ist diese Mannschaft, die ja vor Saisonbeginn schon als Titelfavorit galt, zuletzt klammheimlich auf den vierten Platz geklettert – und ich traue Weiß-Blau die Meisterschaft noch zu“, so Behrens, der bei „Wespe“ einst selbst unter dem heutigen 63-Coach Hans Walther Dzaak trainierte. Dießner hält es für wahrscheinlicher, dass von den drei Teams, die aktuell vor Weiß-Blau 63 liegen (dies sind der USC Paloma II, der SC Sternschanze II und der TSC Wellingsbüttel) „auch am Saisonende eines ganz oben steht“.