
In der Regionalliga Nord wird sich der Bramfelder SV (aktuell 37 Punkte) zum Abschluss der Saison als Tabellen-Dritter oder Vierter einen Platz hinter dem Zweiten FC Bergedorf 85 platzieren, der einen Spieltag vor Abschluss der Saison mit 48 Zählern nur dem bereits feststehenden Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg, 55 Punkte, den Vortritt lassen muss.
Im Finale des diesjährigen ODDSET-Pokals der Frauen konnte man den punktemäßig deutlichen Abstand der Bergedorferinnen unter ihrem Trainer Dennis Schlufter zum Aufsteiger aus Bramfeld in keiner Phase ausmachen. Bramfelds Trainer Manuel Alpers hatte schon vor dem Finale öffentlich Optimismus versprüht und wollte sich überhaupt nicht die Rolle des vermeintlichen Außenseiters aufzwängen lassen.
So ging dann auch seine Mannschaft die Partie sehr selbstbewusst an und hatte in der ersten Halbzeit klare Feldvorteile gegen eine Bergedorfer Mannschaft, die sich überwiegend mit Defensivarbeit abmühte und selber zu keinerlei zwingenden Aktionen kam, sieht man einmal von einem Schuss von Kathrin Miotke ab, der links im Sechzehner abgegeben nur knapp am langen Toreck vorbeiging (21.). Bergedorfs Torjägerin Fabienne Stejskal hing vollkommen in der Luft und konnte so ihre unbestrittenen Qualitäten nicht unter Beweis stellen.
Der Bramfelder SV agierte mit sehenswertem Einsatz und kaufte dem Gegner den Schneid ab, auch wenn es an klaren Tormöglichkeiten mangelte. Nach 27 Minuten hatte Dalina Saalmüler nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld am langen Pfosten eine gute Torchance, setzte aber den direkt genommenen Ball deutlich neben das Tor. Dann war da noch die wohl dickste Möglichkeit für Bramfeld, als Jasmin Wolf die Kugel aus fünf Metern unbedrängt über den Bergedorfer Kasten setzte (35.).
Nur wenige Sekunden waren nach der Pause gespielt, als ein Treffer von Bergedorfs Katrhin Miotke keine Anerkennung von Schiedsrichterin Tanja Krause fand, weil sie zuvor ein Stürmerfoul von Sara Schäfer-Hansen ausgemacht hatte. Bergedorf 85 schien nun die unverständliche Zurückhaltung der ersten 45 Minuten ablegen zu können. Doch dann führte ein schnell vorgetragener Angriff der Spielerinnen aus Bramfeld über die rechte Seite zum letztlich alles entscheidenden Tor. Catharina Schimpf flankte maßgerecht in den Lauf von Maria Albrecht, die knapp vor Torhüterin Jennifer Weber an den Ball kam und diesen dann mühelos zum 1:0 in die Maschen setzte (53.). Nur 180 Sekunden später wäre Maria Albrecht fast der zweite Streich gelungen, doch beim Abschluss aus 15 Metern traf sie den Ball nicht richtig.
Bergedorf wirkte nun angeschlagen. Glück und Können von Torfrau Jennifer Weber verhinderten nach einem Freistoß von Nurdan Ünlü das 2:0, als sie den Ball so gerade noch an die Latte lenken konnte (64.).
Erst in den letzten 20 Minuten entwickelte Bergedorf 85 so etwas wie Druck. Die eingewechselte Laura Vetter drang links in den Strafraum ein, doch ihr Schuss ging weit über das Tor (71.). Vanessa Hamed war es mit einem wuchtigen Freistoß aus fast 30 Metern auch nicht vergönnt, den Ausgleich zu markieren. Nur um Zentimeter strich ihr Geschoss am linken Pfosten vorbei (79.). Eine Minute vor Spielende war es Bramfelds Torfrau Marika Tokarski, die mit einer glänzenden Fußabwehr gegen einen Schuss von Nadine Odzakovicden Pokalsieg rettete.
Bergedorf 85 war eindeutig zu spät erwacht und musste sich so mit dem undankbaren Platz Zwei zufriedengeben.
Die Schützlinge von Bramfelds Coach Manuel Alpers hatten alles aus sich herausgeholt und feierten ausgelassen den Gewinn des Oddset-Pokals 2015.
hvp