Kreisliga 4: Abbruch und Pleite für Lorbeer


Am gestrigen Dienstagabend verlor der FTSV Lorbeer Rothenburgsort beim Vorletzten FC Welat Spor mit 2:3. „Wir haben wohl nicht auf die zuletzt guten Ergebnisse des FC Welat, sondern nur auf den Tabellenstand geschaut und den Gegner auf die leichte Schulter genommen“, gab Lorbeer-Obmann Jaime Navarro Borrego zu. Erst nach einem 0:3-Rückstand wachte Rothenburgsort im Hammer Park auf: „In der Schlussphase haben wir noch einmal Gas gegeben – aber das war zu wenig“, so Navarro.

Bereits am Sonntag war im Rahmen des 26. Spieltages der Kreisliga 4 das Gastspiel des FTSV Lorbeer bei Fatihspor an der Wendenstraße beim Stand von 7:1 für die Rothenburgsorter in der 87. Minute von Schiedsrichter Nuri Barcin (vom VfL Grünhof-Tesperhude) abgebrochen worden. SportNord sprach anschließend mit Beteiligten beider Teams über die Geschehnisse ...


... Lorbeer-Obmann Jaime Navarro Borrego erklärte:

„Als wir mit 7:1 führten, kam es in der 87. Minute zum Abbruch. Der Grund dafür: Ein Fatihspor-Spieler, der mit der Gelb-Roten Karte vom Platz geflogen war, war der Meinung, er müsste den Schiedsrichter-Assistenten beleidigen. Nachdem sein Assistent beschimpft und bedroht worden war, unterbrach der Schiedsrichter das Spiel zunächst, um die Situation zu beruhigen. Weil jedoch keine Ordner zugegen waren, und sich die Angelegenheit wohl nicht richtig schlichten ließ, war der Referee dann der Meinung, er müsse die Partie abbrechen. In meinen Augen war das überflüssig – ich denke, wir hätten die letzten drei Minuten auch noch über die Bühne bringen können!“


... Nasif Büyükhan von Fatihspor berichtete:

„Zwei Minuten vor dem eigentlichen Abpfiff, als die Partie schon längst entschieden war, stand ich an der Eckfahne. Der Schiedsrichter hat nach einem harmlosen Zweikampf auf ein Foulspiel gegen uns entschieden, und ich habe zum Schiedsrichter-Assistenten gesagt: ‚Wieso sehen Sie das nicht?’ Dann sind, hinter meinem Rücken, drei unserer Akteure zum Schiedsrichter-Assistenten gegangen; einer von ihnen hat den Assistenten dann wohl auf Türkisch beleidigt. Ich habe das allerdings nicht genau gehört und auch nicht gesehen, welcher Spieler genau es war. Der Schiedsrichter-Assistent hob jedenfalls seine Fahne – doch bis der Schiedsrichter bei ihm war, waren die drei Akteure längst verschwunden.

Der Schiedsrichter-Assistent zeigte dann plötzlich auf mich und sagte zu seinem Schiedsrichter: ‚Der da hat mich beleidigt!’ Ich entgegnete überrascht: ‚Ich habe niemanden beleidigt, sondern Ihnen nur die Frage gestellt, warum Sie nicht gesehen hätten, dass das kein Foul war!’ Der Schiedsrichter glaubte mir auch, aber der Assistent behauptete immer wieder, dass ich ihn beleidigt hätte. Dann kamen noch ein paar Rothenburgsorter Spieler dazu – und plötzlich, ohne einen ersichtlichen Grund, sagte der Schiedsrichter, er würde das Spiel abbrechen. Dabei hatte sich kein Zuschauer aufs Spielfeld begeben, und keiner unserer Spieler hatte irgendwie etwas getan, was auch nur annähernd einen Abbruch rechtfertigen würde.

Abschließend beschwerte sich der Schiedsrichter dann noch darüber, dass einer unserer Spieler, der die Rote Karte gesehen hatte, am Spielfeldrand saß – dabei hatte er sein Trikot ausgezogen, und saß hinter der Barriere! Für uns ist dieser Spielabbruch einfach nur bitter: Wir können es akzeptieren, wenn eine Mannschaft auf dem Platz besser ist als wir. Aber wir wollen auf dem Platz verlieren, und nicht vor dem Sportgericht. Jetzt müssen wir wieder zu einer Gerichtsverhandlung erscheinen ... Meiner Meinung nach ist das, was viele Schiedsrichter-Assistenten in der Kreisliga bieten, eine einzige Katastrophe!“

(JSp)

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