
Nach 120 Minuten (so einige kamen durch die jeweiligen Nachspielzeiten hinzu) setzten sich die A-Junioren des SC Sperber mit 5:3 gegen den TSV Buchholz 08 durch und zogen damit nach dem FC St. Pauli, dem SC Nienstedten und dem Harburger TB ins Halbfinale des diesjährigen Oddset-Pokal-Wettbewerbs ein.
Beiden Teams sei an dieser Stelle für eine leidenschaftliche und an Spannung kaum zu überbietende Partie gedankt. Die Gäste aus der Nordheide zeigten alles in allem die reifere Spielanlage und hätten das Weiterkommen genauso verdient gehabt wie die Raubvögel, die spät, aber eben nicht zu spät mit Kampf, Einsatzwillen und toller Moral das bessere Ende für sich hatten.
In den ersten 45 Minuten dominierte eindeutig der TSV Buchholz, der völlig verdient durch ein Tor ihres brandgefährlichen Stürmers Tom Wollschläger, der schon nach acht Minuten die Führung auf dem Fuß hatte, in der 24. Minute in Front ging. Die Hausherren, die bis zur Pause mehr zuschauten als mitspielten, hatten einen langen Ball aus der Buchholzer Hälfte unterschätzt und ließen Wollschläger per Kopf gewähren.
Nach dem Seitenwechsel stemmten sich die Hausherren mit wesentlich mehr Einsatz gegen die drohende Niederlage, hatten aber zunächst Glück, dass Nicolas Mahnke aus wenigen Metern freistehend das mögliche 2:0 für die Gäste vergab (47.). Acht Minuten später gelang dann Jan-Philip Hartmann nach Klassevorarbeit des eingewechselten Kossi Adjjogble per Kopfball der Ausgleich für die Gastgeber. Lange Zeit danach neutralisierten sich beide Teams im Mittelfeld. Erst sieben Minuten vor Ablauf der 90 Minuten schlug Tom Wollschläger ein zweites Mal zu. Sperbers Spieler rechneten mit einem Pfiff des Schiedsrichters nach einem vermeintlichen Foul auf Höhe der Mittellinie. Dieser erfolgte nicht und Buchholz nutzte die kurzzeitige Verwirrung eiskalt zum 2:1.
Was folgte war ein Anrennen der Gastgeber, das tatsächlich in der dritten Nachspielminute mit dem kaum noch für möglich gehaltenen Ausgleich belohnt wurde. Lion Mandelkau zirkelte einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld gefährlich in den Sechzehner, wo Tom Karaschewsky den Ball per Kopf ablegte und in Ali-Reza Safaverdi einen Abnehmer fand, der die Kugel am kurzen Eck über die Linie drückte. 2:2, Verlängerung!
In dieser Verlängerung bekamen die Schützlinge von Trainer Simon Burhorst die berühmte zweite, wenn nicht sogar dritte Luft, sicherlich auch angespornt durch den späten Ausgleich. Die Gäste wirkten angezählt gerieten nach 96 Minuten durch den nimmermüden Safaverdi erstmals in Rückstand. Hartmann spielte den Torschützen rechts im Sechzehner frei, wo dieser eiskalt ins lange Eck traf. Hartmann ließ in der 104. Minute per Strafstoß das 4:2 für den SC Sperber folgen, der aber noch vor Ende der um drei Minuten verlängerten ersten Halbzeit der Verlängerung das 3:4 durch einen schönen Schuss aus 22 Metern von Lennard Sefeke hinnehmen musste.
Nach dem letzten Seitenwechsel behielt Lion Mandelkau in der 111. Minute die Nerven und verwandelte auch seinen zweiten Elfmeter zum letztlich entscheidenden 5:3. Zuvor hatte Gäste-Torwart Philipp Depperschmidt Sperbers Jan-Philip Hartmann in letzter Not von den Beinen geholt und hatte Riesendusel dafür „nur“ mit der Gelben Karte bedacht worden zu sein.
Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel der Hausherren und dessen Anhang keine Grenzen. Für die Buchholzer, die lange Zeit das bessere Team stellten, ein ganz bitterer Abend.
Auf den SC Sperber wartet nun am kommenden Dienstag mit den A-Junioren des FC St. Pauli ein kaum zu überwindendes Kaliber im Halbfinale. Hier gilt es die Chance zu nutzen, die man eigentlich nicht hat.
hvp