Michael Fischer hatte ganz genau hingeschaut: 87 Kilometer waren es ‒ pro Strecke wohlgemerkt ‒ aus dem heimischen Appen (Kreis Pinneberg) an den Bornhöveder Seeweg. Trotzdem ließ es sich der 48-Jährige, der den VfR Horst in der kommenden Saison trainieren wird, nicht nehmen, sein zukünftiges Team auch im Gastspiel bei der SG Bornhöved-Schmalensee zu beobachten. „Ich muss mich noch an die Härte in Schleswig-Holstein gewöhnen“, sagte Fischer, der bisher ausnahmslos im Hamburger Amateur-Bereich als Trainer tätig war, „speziell in der zweiten Halbzeit ging es ordentlich zur Sache!“
Ebenfalls musste Fischer mit ansehen, wie sich die Horster am Sonntagmittag vor allem im ersten Durchgang sehr schwer taten. Und so stellte SG-Coach Dr. Ulf Heinrich zufrieden fest: „Es war kein Unterschied zwischen dem Tabellen-Zwölften und dem Rang-Vierten erkennbar!“ Die Hausherren hatten vor den Augen von 120 Zuschauern in der ersten Halbzeit schon einige gute Torchanen: Valdrin Idrizi setzte sich hervorragend durch, scheiterte dann aber an VfR-Keeper Rene Lemke und der Abpraller sprang an die Latte (19.). Melf Mannshardt zielte freistehend am Gäste-Gehäuse vorbei (28.) und auch ein Distanzschuss von Fabian Makus verfehlte sein Ziel nur knapp (44.).
Kurz nach der Pause fuhren die Bornhöveder den verdienten Lohn für ihre Bemühungen ein: Mannshardt nahm den Ball halblinks rund 25 Meter vor dem Tor mit seiner Brust hervorragend an und jagte ihn dann mit einer Mischung aus Seitfallzieher und Fallrückzieher aus dem Stand in hohem Bogen über Lemke hinweg ins lange Eck ‒ ein Traumtor (48.)! „Danach wurde die Partie intensiver“, berichtete Fischer, der in der Schlussphase „einige gute VfR-Chancen“ sah: Paris Bruhn jagte den Ball nach einem Pass von Jan Behrendt ans Lattenkreuz und Michel Gorny sowie Nils Niendorf scheiterten jeweils per Kopf. So blieb es bis zum Ende beim 1:0 und Dr. Heinrich jubelte: „Damit sind wir zum ersten Mal in dieser Saison ohne Gegentor geblieben!“
