„Ich glaube, am heutigen Abend muss ich eine Blutdruck-Tablette mehr nehmen“, sagte Dr. Ulf Heinrich, Trainer der SG Bornhöved-Schmalensee, am Sonntag. Die höhere Dosierung war nicht etwa, weil er nach dem Verbandsliga-Süd-West-Spiel gegen den SV Schackendorf mit dem Fahrrad nachhause fuhr, sondern aufgrund der Dramatik im Segeberger Kreis-Derby nötig. „Als wir mit 1:3 zurückgelegen haben, hätte ich keinen Pfifferling mehr auf uns gesetzt“, gab Dr. Heinrich zu.
„Dabei haben wir relativ gut begonnen“, berichtete der Trainer. Bereits in der dritten Minute schoss Fabian Makus bei einer Großchance knapp vorbei, ehe Jonas Griese vor den Augen von 120 Zuschauern das 1:0 gelang (10.). Nach einem schönen Schackendorfer Spielzug und einer Flanke egalisierte Mirco Schultz aber zum 1:1. Nach der Pause kamen die Gäste immer besser in Fahrt: Zunächst trafen sie nur das Außennetz (48.), ehe Schultz sie mit zwei weiteren Toren (50., 69.) vermeintlich auf die Siegerstraße brachte. Die Bornhöveder waren der Verzweiflung nahe, als Marcel Petitjean und Melf Mannshardt bei Großchancen jeweils am starken SVS-Keeper Patrick Wiermann scheiterten (76., 80.). Doch dafür gelang Metin Sari in der Schlussphase ein lupenreiner Hattrick: Im Nachsetzen (75.), nach einem gewonnen Zweikampf (80.) und schließlich mit einem direkt verwandelten Freistoß (85.) drehte er das Keller-Duell zugunsten der SG. „Es war ein sehr wichtiger, aber kein verdienter Sieg“, urteilte Dr. Heinrich.
