Bezirksliga West: SCE trotz Überzahl torlos


Dem rauschenden Fußballfest, als der SC Egenbüttel am 4. Dezember den SSV Rantzau, der in der Bezirksliga West zu den Titelanwärtern gehört, gleich mit 5:2 abgefertigt hatte, folgte eine Woche später eine magere Null-Diät: In der bereits seit dem elften Spieltag offenen Nachholpartie gegen den TSV Uetersen II mussten sich die Egenbütteler am Freitagabend mit einem 0:0-Unentschieden begnügen. Dabei konnte die von Sven Hammann und Peter Veith trainierte SCE-Elf auch von zwei vermeintlichen Vorteilen, das nämlich ihr Gegner ohne einen etatmäßigen Torwart antrat und bereits in der 39. Minute einen Platzverweis hinnehmen musste, nicht profitieren. Aber der Reihe nach ...

Zunächst begann die Partie nämlich durchaus hoffnungsvoll für die Hausherren: In der fünften Minute hatten sie ihre erste ‒ und einzige ‒ echte Torchance. Als Gäste-Verteidiger David Grabke, der einst auch für die Egenbütteler kickte, an seiner früheren Wirkungsstätte wegrutschte, scheiterte Paul Niclas Jürs aber freistehend. „Danach haben wir keine gefährlichen Aktionen des Gegners mehr zugelassen“, lobte Christian Sommer, der zum zweiten Mal bei der TSV-Reserve als hauptverantwortlicher Trainer fungierte. Dann kam die besagte 39. Minute, in der der Jörg Dreier die Rote Karte sah. Die Darstellung einiger Anwesender, Dreier habe, nachdem er nach einem Zweikampf zu Boden gegangen und deshalb von einem Zuschauer der „Schauspielerei“ bezichtigt worden war, eine beleidigende Äußerung von sich gegeben, konnte Sommer nicht bestätigen: „Ich habe beim Schiedsrichter nachgefragt und er hat mir erklärt, er habe Dreier für dessen Aussage ,Das ist lächerlich' vom Platz gestellt. Der Schiedsrichter sagte wörtlich, dass er sich einen solchen Satz ,nicht bieten lassen könne'“, so Sommer, der mit dieser Entscheidung von Referee Manfred Rietschel junior (vom SV Tonndorf-Lohe) nicht einverstanden war: „Für so eine Formulierung hätte es höchstens die Gelbe, niemals aber die Rote Karte geben dürfen!“

In Überzahl agierten die Egenbütteler in der zweiten Halbzeit erschreckend harmlos. So waren die Rosenstädter am Ende dem Sieg sogar näher: Die besten Gäste-Chancen vergaben Maurice Rene Öhlers, der nach einem Freistoß am SCE-Keeper scheiterte, anstatt noch einmal querzuspielen (75.), sowie in der extrem langen Nachspielzeit von sechs Minuten der frisch eingewechselte Marley Gothe, der einen langen Ball knapp verpasste (92.). Zudem besaßen die beiden TSV-Stürmer Kubilay Özen und Jon Schwertfeger noch einige Halbchancen. „Kämpferisch war das ein richtig guter Auftritt von uns“, so Sommer, der an Lennard Witt, der als eigentlicher Verteidiger aushilfsweise das Uetersener Gehäuse hütete (Timo Herrmann war im zeitgleich stattfindenden Landesliga-Spiel der Ersten TSV-Mannschaft aktiv und André Huppertz fehlt nach seiner Leisten-Verletzung noch immer), ein Sonderlob verteilte: „Er hat seine Sache hervorragend gemacht und auch sehr gut mitgespielt!“ So erreichte Sommer, wie schon bei seiner Premiere als verantwortlicher Coach gegen den FC Union Tornesch, ein 0:0-Unentschieden und betonte: „Mit diesem Punkt sind wir auf jeden Fall zufrieden!“

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