Bezirksliga West: Ellerau nach 0:2 noch 2:2


Nach einem 0:2-Rückstand noch ein 2:2-Unentschieden zu erreichen, mag auf den ersten Blick ein „gefühlter Sieg“ sein. Allerdings hätte der SC Ellerau am Sonntagmittag im Bezirksliga-West-Spiel beim TSV Uetersen II, nachdem er einen Zwei-Tore-Rückstand bereits vor der Pause egalisiert hatte, nicht nur gefühlt, sondern auch tatsächlich noch gewinnen können – in der zweiten Halbzeit hatten die Gäste nämlich klare Vorteile. Marcel Reinke, Co-Trainer der TSV-Reserve, gab jedenfalls zu: „Für uns war das definitiv ein gewonnener Punkt und am Ende müssen wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein!“

Dass Reinke der Partie „kein hohes Niveau“ attestieren konnte, lag auch an den Rahmenbedingungen: Gespielt wurde auf dem Rasenplatz an der Jahnstraße, der „in keinem guten Zustand war“, wie Reinke es ausdrückte. Nach einem von beiden Teams schwachen Beginn gingen die Hausherren in der 19. Minute mit ihrem ersten schönen Spielzug über die rechte Seite gleich in Führung: Über Kevin Bliesch und Christian Kilb gelangte der Ball zu Christoph Ketelhohn, der ihn mustergültig ablegte für Tobias Brandt, der die Kugel mit dem Rücken zum Tor annahm, sich drehte und dann zum 1:0 einschoss. Nur vier Minuten später bauten die Rosenstädter ihre Führung aus: Als Tobias Brandt frei auf Lars Buck zulief und den SCE-Keeper tunnelte, wurde der Ball noch abgefälscht, wäre aber wohl ins Net gerollt – doch Kilb ging auf Nummer sicher und grätschte ihn selbst zum 2:0 über die Linie. Vergeblich reklamierten die Ellerauer, dass Kilb zuvor im Abseits gewesen sei. Den Wendepunkt der Partie markierte die 28. Minute: Den Uetersenern bot sich die Chance zum 3:0, als Tobias Brandt einen Ball quer zu Lars Tiedemann spielen wollte. Doch dann konterten die Gäste blitzschnell, SCE-Torjäger Janosch Rinckens ließ mit einer Körpertäuschung die TSV-Verteidiger Marc-Dominik Born und Marcus Fischer aussteigen – und es stand nur noch 2:1.

Nachdem ein weiterer Patzer von Born noch folgenlos blieb (einen Schuss, den Simon Maurischat von halbrechts aus abgegeben hatte, lenkte TSV-Torwart Alexej Schmidt am langen Pfosten vorbei/41.), glichen die Ellerauer kurz vor der Pause aus: Nach einer langen Freistoßflanke stimmte die Zuordnung der Uetersener nicht, Kilb verlor Thomas Kröger aus den Augen und dessen Kopfball-Bogenlampe flog über Schmidt hinweg zum 2:2 ins lange Eck (45.). Während sich die TSV-Reserve im zweiten Durchgang keine Torchance mehr herausspielen konnte, schnupperten die Gäste in der Schlussphase mehrmals am Siegtreffer. Kilb schlug einen hohen Ball artistisch weg, bevor er die eigene Torlinie überschreiten konnte (81.), dann traf der eingewechselte SCE-Stürmer Kim Bennet Grundmann freistehend nur die Latte (89.). „Da haben wir wirklich Glück gehabt“, gab Reinke zu und freute sich: „Mit diesem Unentschieden haben wir wenigstens in der Tabelle unser Sieben-Punkte-Polster auf Ellerau gewahrt!“ Schiedsrichter-Assistent Sebastian Hesse gebührt ein Lob dafür, dass er die Schmähungen und Beleidigungen der hinter ihm stehenden, mitgereisten Ellerauer Anhänger mit Fassung ertrug.

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