Bezirksliga Ost: Börnsen gelingt Befreiungsschlag


Ein vor allem in der zweiten Halbzeit packendes und dramatisches Duell lieferten sich am Sonnabend in der Bezirksliga Ost der SV Börnsen, der zuletzt fünfmal in Folge verloren hatte, und der SC VW Billstedt 04 II. Nach langen Diskussionen, wo die Partie stattfinden solle, wurde am Hamfelderedder auf Grand gespielt. Dort taten sich die Hausherren zunächst schwer: „In der ersten Halbzeit haben wir nichts zustande bekommen“, gab SVB-Coach Mirko Petersen auf der Internet-Seite seines Vereins unumwunden zu.

Trotzdem hatten die Börnsener ihren Gegner „relativ gut unter Kontrolle“, so Petersen weiter. Und kurz vor der Pause bot sich der Heim-Elf plötzlich die Chance zum Führungstreffer: Sebastian Busch hatte nach einem Pass in den Lauf von links aus plötzlich freie Bahn, versuchte es dann aber mit einem Lupfer, der am Ziel vorbei ging, anstatt Gäste-Keeper Serkan Ermis auszuspielen oder mit einem Schuss ins Eck zu überwinden, was laut Petersen zwei erfolgversprechendere Varianten gewesen wären. Doch auch so stellte der Trainer fest: „Das war unsere beste Aktion im ersten Durchgang!“ Nach dem Seitenwechsel waren die Börnsener von Beginn an hellwach und gingen in der 51. Minute in Führung: Nach einem Befreiungsschlag, den Martin Bitterkeit (hatte früh den verletzten SVB-Kapitän Andreas Fidanakis ersetzt) aus dem Mittelfeld-Getümmel heraus angesetzt hatte, konnte Busch den Ball mit rechts annehmen, sich das Spielgerät nach einer Körpertäuschung auf den linken Fuß legen und zum 1:0 einschießen. „Endlich ein Tor nach 180 Minuten“, sagte Petersen angesichts der Tatsache, dass sein Team zuvor zweimal „zu Null“ verloren hatte.

Nur vier Minuten später bauten die Börnsener ihre Führung aus: Nach einem Außenrist-Pass von Marcel Hamester auf Frank Punert, der nach Petersens Schätzung „etwa 4,83 Meter im Abseits stand“, nahm Punert den Ball gut mit, hatte freie Bahn vor Serkan Ermis und dann auch noch das Auge für seinen mitgelaufenen Mitspieler Linus Paetzold, der den Querpass mühelos zum 2:0 einschob. Die Hausherren hielten den Druck weiter hoch: „Alle wussten, dass ein 2:0 ein undankbares Ergebnis ist“, erklärte Petersen diesen Umstand. Ein Freistoß von Christian Senkpiehl strich knapp über die Latte (58.), zehn Minuten später zielte auch Busch zu hoch. In der 71. Minute sprach Schiedsrichter Alex Kauter (vom SV Bergstedt) den Billstedtern dann einen Foulelfmeter zu, obwohl der Gäste-Spieler, bevor er im SVB-Strafraum zu Boden ging, nach Ansicht vieler Börnsener den Ball mit seiner Hand mitgenommen haben soll. Fakt ist: Fatih Gürel verwandelte den Strafstoß zum 2:1. „Danach hätten wir das 3:1 machen müssen“, wusste Petersen. Einen Überzahl-Konter (vier gegen eins) nutzten die Börnsener aber nicht, weil Paetzolds Pass im Fuß des einzigen mitgelaufenen Billstedters landete (80.).

Die Reserve von Vorwärts-Wacker wurde nun ihrerseits offensiver – und kam in der 83. Minute tatsächlich zum Ausgleich: Einen Schuss von Ümit Kahyaoglu fälschte der eingewechselte Börnsener Clemens Brinkmann noch unhaltbar für seinen Keeper Marc Brockmöller ab. Beinahe hätten die Billstedter die Partie nun sogar komplett zu ihren Gunsten gedreht: Gürel tauchte frei vor Brockmöller auf, der aber mit einer starken Fußparade das 2:3 verhinderte (85.). In der Schlussminute schaltete sich dann der Börnsener Defensivmann Torben Wamser mit in das Offensivspiel seines Teams ein, kam im Gäste-Strafraum einen Tick vor seinem Gegenspieler an den Ball und ging schreiend zu Boden. Kauter zeigte erneut auf den ominösen Punkt und Sascha Göttmann verwandelte nach langen Diskussionen zum 3:2-Endstand. „Endlich wieder ein Sieg nach sehr langer Zeit – und im Endeffekt ein verdienter“, freute sich Petersen, dessen Elf zuvor sechsmal in Folge sieglos geblieben war. Durch diese Negativserie rutschten die Börnsener vom zweiten Platz, den sie am zwölften Spieltag mit nur einem Punkt Rückstand auf den Spitzenreiter FC Elazig Spor belegten, auf Rang sechs mit elf Zählern Rückstand auf Elazig Spor ab.

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