
Der SC Egenbüttel III hat sich im Kampf um den sofortigen Wiederaufstieg in die Kreisliga einen Ausrutscher geleistet: Am Sonntag kassierte die SCE-Dritte eine 1:4-Heimpleite gegen den Moorreger SV II und rutschte damit in der Kreisklasse 4 vom dritten auf den vierten Platz ab. Die MSV-Reserve feierte dagegen im 16. Anlauf ihren ersten Saisonsieg. Was zunächst nach einer Sensation aussieht (der Sieg des abgeschlagenen Tabellenletzten bei einem Aufstiegsanwärter), entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als „Wettbewerbsverzerrung“, wie es auf der facebook-Seite der Dritten Mannschaft von Egenbüttel angesichts der Tatsache, dass die Moorreger mit mehreren Liga-Leihgaben antraten, hieß.
Darüber, wie viele Liga-Spieler genau die Gäste einsetzten, gibt es unterschiedliche Meinungen. Uwe Hoffmann, Trainer der MSV-Reserve, sprach von „offiziell nur drei Akteuren“ und meinte damit Florian Bloch, Tobias Hasenbruch sowie Marvin Hoffmann. Hinzu kommen aber noch Philipp Kaiser und Christian Posern, die als Winter-Neuzugänge (vom West-Bezirksligisten TSV Uetersen II) zwar bisher noch kein Kreisliga-Spiel für den MSV bestritten, aber am Himmelsbarg fest für die Erste Mannschaft eingeplant sind. Und dann waren noch Felix Giesbrecht, Ole Kosmol, Lukas Nickels sowie Christoph Wilksch dabei, die in dieser Saison schon für beide Moorreger Herren-Teams kickten. Fakt ist: Weil die Ersten MSV-Herren zum zweiten Mal in Folge von einem Spielausfalle betroffen waren (das Derby beim Heidgrabener SV wurde abgesagt), hatte es von Liga-Coach Arne Frank grünes Licht für Uwe Hoffmann gegeben: Er konnte sich aussuchen, welche Liga-Spieler er einsetzen wollte.
Der Trainersohn Marvin Hoffmann schnürte in der ersten Halbzeit einen lupenreinen Hattrick (4., 27., 29.) zum 3:0-Pausenstand. „Wir haben einfach einen rabenschwarzen Tag erwischt und hätten in der ersten Halbzeit viel höher zurückliegen müssen“, hieß es auf der facebook-Seite der SCE-Dritten. Kurz nach der Pause erhöhte erneut Marvin Hoffmann tatsächlich auf 0:4 (49.). Egenbüttel III gab nicht auf und Timon von der Thüsen köpfte zum 1:4 ein (61.). Nachdem der Moorreger Jörg Pein wegen Reklamierens nach einer Gelben Karte glatt „Rot“ gesehen (70.) und Giesbrecht einen Foulelfmeter verwirkt hatte, hätte es am Rellinger Moorweg noch einmal eng werden können – aber von der Thüsen setzte den Strafstoß nur an den Pfosten (73.). So blieb es beim 1:4. „Unsere Spieler haben sich dem Niveau der Liga-Leihgaben gut angepasst“, lobte Uwe Hoffmann. Die Egenbütteler erklärten anschließend auf ihrer facebook-Seite, dass das Vorgehen der Moorreger zwar „legitim“ sei, aber „einen bitteren Beigeschmack“ habe und „Wettbewerbsverzerrung darstelle“.