Bezirksliga Nord: Jugendstil an der Beethovenstraße


Am 27. März stand bei UH-Adler die Jahreshauptversammlung an. „Dort haben wir unser Konzept vorgestellt und sind von den Mitgliedern für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt worden“, berichtete Klaus Klietzing, der als Erster Vorsitzender des Vereins im Gespräch mit SportNord sein Konzept erläuterte: „Dieses sieht vor, dass wir uns im Jugend-Bereich noch besser aufstellen und auch im Herren-Bereich einiges ändern. Es ist wichtig, dass wir im Jugend-Bereich von ganz unten bis oben mit einer gewissen Struktur arbeiten!“

Der Uhlenhorster Verein möchte die Früchte, die er jetzt in seiner Jugendarbeit sät, mittel- und langfristig im eigenen Herren-Bereich ernten. „Unser Konzept soll für mehrere Jahre Bestand haben und wir möchten dahin kommen, dass unsere Herren-Mannschaften in jedem Jahr wieder vornehmlich mit Spielern aus der eigenen Jugend neu bestückt werden können“, so Klietzing, der weiß: „Natürlich wird das nicht sofort gehen, denn aktuell haben wir jeweils nur eine A-Jugend sowie eine B-Jugend, und wir können die Kinder ja nicht einfach so zu uns herzaubern. Wir müssen Geduld mitbringen und in den nächsten drei bis fünf Jahren hart arbeiten ‒ aber dann sollten wir soweit sein, dass wir unsere Herren-Teams vermehrt mit Spielern aus dem eigenen Jugend-Bereich besetzen können!“

Unabdingbar dafür ist es, dass auch die Trainer der Herren-Mannschaften den „Jugendstil“ unterstützen und die jungen Spieler, wenn sie alters- sowie leistungsmäßig so weit sind, im Herren-Bereich einbauen. Und weil Anfang März Volker Burger als Trainer der Liga-Mannschaft von UH-Adler zurücktrat (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), was er übrigens „aus freien Stücken tat“, wie Klietzing noch einmal betonte, suchen die Uhlenhorster nun für die kommende Saison einen neuen Liga-Coach. „Wir möchten einen Übungsleiter verpflichten, der sich mittelfristig auch daran beteiligen möchte, die Spieler aus der eigenen Jugend im Herren-Beriech zu integrieren“, betonte Klietzing.

Auch für ihren Jugend-Bereich sind die Uhlenhorster auf der Suche nach weiteren Personen, die sich als Betreuer oder Trainer engagieren möchten. „Ich weiß, dass wir, was das angeht, im Hinblick auf die kommende Saison sehr spät dran sind ‒ aber wir mussten uns von den Vereinsmitgliedern auf der Jahreshauptversammlung erst einmal die Bestätigung holen, ob sie bereit sind, den von uns favorisierten Weg mitzugehen“, erklärte Klietzing den Umstand, dass er sich erst jetzt an die Öffentlichkeit wendete. Bis zum Saisonende wird Marco Herrgesell, der bis zu Burgers Rücktritt dessen Co-Trainer war, die Liga-Mannschaft betreuen. „Für die kommende Saison soll dann aber ein neuer Chefcoach kommen“, sagte Klietzing.

Als Rang-Sechster liegt UH-Adler in der Bezirksliga Nord aktuell „jenseits von gut und böse“, wie Klietzing es angesichts der Tatsache, dass der Rückstand auf den Tabellen-Zweiten Hamburger SV III bereits zehn Zähler beträgt, ausdrückte. Meister werde, daran besteht für Klietzing kein Zweifel, „sicher der SC Poppenbüttel“, der bereits 20 Punkte mehr aufweist. „Poppenbüttel ist für uns kein Maßstab, an dem wir uns messen müssen“, so Klietzing, der sich aber noch gut an das direkte Duell, das am 8. März mit einem 2:2-Unentschieden endete, erinnert: „Bis zur 92. Minute haben wir sogar mit 2:1 geführt“, so Klietzing, der klarstellte: „Wenn wir am Saisonende im oberen Tabellen-Drittel stehen, sind wir zufrieden!“

Die Rückkehr in die Landesliga, in der UH-Adler im Mai 2014 nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber dem punktgleichen Blau-Weiß 96 Schenefeld als Drittletzter hauchdünn den Klassenerhalt verpasst hatte, sei „mittelfristig ein Thema“, so Klietzing, der den Wiederaufstieg auch für die kommende Saison keinesfalls als Pflicht betrachtet: „Wenn es noch zwei bis vier Jahre dauert, bis wir wieder in die Landesliga kommen, wird deshalb niemand bei uns wütend werden. Wir wollen mit unserer eigenen Jugend vernünftig etwas aufbauen, das eine gute Substanz hat und dementsprechend auch lange hält. Ob der Aufstieg dann 2016 oder 2017 klappt, ist nebensächlich!“

Klietzing ist sich bewusst, dass sein Verein, um für die Jugendlichen auch im Herren-Bereich eine interessante Adresse zu sein, „Bezirks- oder Landesliga-Fußball anbieten muss“. Von noch Höherem zu träumen, wäre für Klietzing allerdings „utopisch“ und der Erste Vorsitzende stellte klar: „Ich möchte kein Oberliga-Verein werden, der dann keine vernünftigen Strukturen nach unten hat. Unser Hauptaugenmerk liegt auf der eigenen Jugend und wir werden definitiv kein Geld ausgeben, um ein Team zusammenzukaufen und mit aller Gewalt wieder in die Landesliga zu kommen. Entweder, es passt mit den eigenen Jugendlichen und Spielern, die von sich aus zu uns kommen ‒ oder eben auch nicht ...“

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