
Es ist das Derby im Kreis Pinneberg, wenn der VfL Pinneberg und die SV Halstenbek-Rellingen aufeinander treffen. Am Freitag, 5. September ist es wieder soweit – dann ist dieses ewig junge Nachbarschaftsduell eine von drei Partien, mit denen der sechste Spieltag in der Oberliga Hamburg eröffnet wird. Mangels Flutlicht rollt dabei im VfL-Stadion an der Fahltsweide bereits ab 18 Uhr (!) der Ball.
Ein Duell zwischen Pinneberg und Halstenbek-Rellingen wäre auch interessant, wenn beide Mannschaften als „graue Mäuse“ im Tabellen-Mittelfeld feststecken würden. Umso brisanter ist dieses Kräftemessen aber natürlich, wenn zwei Spitzenteams aufeinander treffen. Und so ist es am Freitagabend, denn der VfL (mit zehn Zählern auf dem vierten Platz) erwartet die sogar auf dem dritten Rang liegenden „Baumschuler“. Um im Klassement an ihrem Gegner vorbeizuziehen, benötigen die Kreisstädter einen Sieg mit mindestens zwei Treffern Differenz. Am vergangenen Sonntag gewann das Team von VfL-Trainer Michael Fischer mit 2:0 bei Altona 93. In der Adolf-Jäger-Kampfban machte dabei Torben Reibe mit seinem Doppelpack (19., 38.) einmal mehr den Unterschied aus. Die Halstenbeker, die als einer von nur noch drei Oberligisten noch ungeschlagen sind, schlugen am selben Tag den SC Vier- und Marschlande mit 1:0 (Tor: Yiner Rohal Arboleda Sanchez/63.). In den letzteh zehn Jahren trafen der VfL und HR in 19 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz dieser Duelle spricht knapp für die „Baumschuler“, die neunmal gewannen; hinzu kommen acht VfL-Siege und zwei Unentschieden. Zuletzt gewann Pinneberg zwar am 18. Mai mit 1:0 bei Halstenbek-Rellingen, holte aber aus seinen letzten sieben Heimspielen gegen HR nur magere zwei Punkte – der letzte Heimsieg gegen den Nachbarn gelang am 10. Mai 2005 (4:0). Thomas Bliemeister und Detlef Kebbe, Trainer und Manager von HR, gastieren nun an ihrer früheren Wirkungsstätte.
Ab 18.30 Uhr treffen zwei „Krisen-Klubs“, die nach dem derzeitigen Stand die Oberliga gen Landesliga verlassen müssten, aufeinander. Der diesjährige Neuling BSV Buxtehude, der mit erst einem Zähler Vorletzter ist, erwartet den FC Elmshorn, der mit drei Punkten als Drittletzter ebenfalls auf einem Regelabstiegsplatz steht. Am vergangenen Freitag kassierten die Elmshorner mit einer 0:3-Heimpleite gegen den SV Curslack-Neuengamme ihre vierte Niederlage in Folge. Daraufhin wurde an der Wilhelmstraße nicht nur dem erst in diesem Sommer verpflichteten Trainer Bernhard Schwarz, sondern auch dem Sportlichen Leiter Bert Ehm der Stuhl vor die Tür gesetzt (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Ob Bernd Ruhser und Sven Tepsic, die die Trainingsleitung bei der Ersten Mannschaft des FCE daraufhin übernahmen, nun beim Hamburger Meister von 2013 für die Wende zum Guten sorgen? Die Buxtehuder hoffen ebenfalls, im heimischen Jahnstadion den „gordischen Knoten“ durchschlagen und ihren ersten Saisonsieg feiern zu können. Vor Wochenfrist verlor die Elf von BSV-Coach Rene Klawon beim SV Rugenbergen nur knapp mit 0:1. Zuletzt trafen Buxtehude und der FCE in der Saison 2008/2009 in der Landesliga Hammonia aufeinander – an der Este trennten sie sich am 7. Februar 2009 mit einem 1:1-Unentschieden. Den letzten BSV-Heimsieg gegen den FCE gab es am 5. Juni 2005 (2:1 damals noch in der höchsten Hamburger Spielklasse),
Alles neu gemacht wurde beim TuS Germania Schnelsen derweil nicht im Mai, sondern in den letzten August-Tagen, die bekanntermaßen zugleich die letzten Tage der Sommer-Transferperiode sind. Nach der Trennung von Trainer Florian Gossow (SportNord berichtete) wurde bei den Germanen der bisherige Co-Trainer Jouri Savitchev zum neuen Chefcoach befördert. Weil die Schnelsener nach dem Wegfall einiger Sponsoren-Gelder finanziell den Gürtel enger schnallen mussten, erteilten sie pauschal allen Spielern die Freigabe – sechs Akteure verließen den Verein daraufhin auch. Im Gegenzug konnten die Germanen aber mit Kwadwo Osei, Filip Pavlovic, Omar Popalyar und Hiwad Sardarzi (alle zuletzt vereinslos), Saikou Ceesay und Ömer Solmaz (beide vom FCE) sowie Youssef Sbou (Meiendorfer SV) und Hüseyin Eren (Oststeinbeker SV) auch acht Neuzugänge verpflichten. Man darf gespannt sein, wer von ihnen nun am Freitag, wenn es ab 19.30 Uhr am heimischen Riekbornweg ausgerechnet gegen den Meister TuS Dassendorf geht, bereits für Schnelsen auflaufen wird. Im letzten Spiel mit dem „alten Team“ und noch unter Gossows Regie hatten die Germanen vor Wochenfrist mit 1:2 beim FC Süderelbe verloren. Maurizio D’Urso glich zwischenzeitlich zum 1:1 aus (30.), kurz vor Ultimo schoss Dennis Theissen (fungiert nun als spielender Co-Trainer) einen Elfmeter an die Latte. Dassendorf gewann zeitgleich mit 3:1 gegen den TSV Buchholz 08. Kristof Kurczynski (44., 51.) und Dennis Tornieporth (59.) sicherten den vierten Sieg in Folge. In der vergangenen Saison erreichte Schnelsen am 17. April daheim immerhin ein 1:1-Unentschieden gegen Dassendorf.