Regionalliga: LSK hofft auf eine neue Heimat


Im März 2014 musste der Lüneburger SK Hansa nach 110 Jahren in Wilschenbruch seine traditionsreiche Spielstätte räumen und einem Wohngebiet weichen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Die Erste Mannschaft des LSK, die im Sommer 2014 den Aufstieg in die Regionalliga Nord schaffte und dort aktuell vor ihrem letzten Saisonspiel am Freitag, 22. Mai um 19.30 Uhr beim TSV Eintracht Braunschweig II den Klassenerhalt in der eigenen Hand hat, bestreitet ihre Heimspiele seither in Bardowick.

Die Sportanlage des TSV Bardowick, die den Namen „Heinrich-Lengeloh-Platz“ trägt, soll jedoch nicht auf Dauer die sportliche Heimat für den LSK bleiben. Am Mittwoch fand in Bardowick in den Räumen des „Bauzentrums Friede“ eine große Pressekonferenz statt, bei der ein Sportentwicklungskonzept vorgestellt wurde, das den LSK mehr denn je darauf hoffen lässt, in nicht allzu ferner Zukunft eine neue Spielstätte zu bekommen. Eine Planungsgruppe unter der Regie von Jens Kaidas habe nach Gesprächen mit Investoren, Politikern und Grundbesitzern „einen Sportpark für Spitzensport in der Region Lüneburg“ geplant, der auf einer Fläche von zehn Hektar entstehen könnte“, hieß es dazu auf der Internet-Seite des LSK. Interessant ist, dass die dafür vorgesehene Fläche sich nicht etwa direkt in Lüneburg, sondern in der nördlich daran angrenzenden Domstadt Bardowick befindet. Westlich der Hamburger Straße gelegen, sei ein Gebiet neben dem „Naturbad Bardowicker Strand“ „für dieses Entwicklungskonzept vorgesehen“, hieß es. Angedacht werden vier Fußballplätze, darunter ein Stadion für 5.000 Zuschauer, das in ferner Zukunft auf bis zu 10.000 Zuschauer ausgebaut werden könnte, „sofern ein Verein der Region zum Beispiel in die Dritte Liga aufsteigen sollte“, wie es hieß. Zudem solle darunter ein Kunstrasenplatz sein, auf dem ganzjährig der Ball rollen könne. Der Deutsche Fußball-Bund habe bereits signalisiert, dass hier ein DFB-Stützpunkt entstehen könne, wie die Lüneburger mitteilten.

Die „Optimal-Lösung“ wäre für die Planer, wenn auf dem Gelände auch noch eine Sporthalle entstehen würde, die etwa 2.600 bis 3.000 Zuschauern Platz bieten soll. Allerdings hielten sich die Verantwortlichen hier noch ein Hintertürchen auf: „Da es allerdings im Norden einen Mangel an Sporthallen mit einer Kapazität für 4.500 bis 5.000 Plätze gibt, könnte sich da vielleicht noch etwas ändern. Zumal diese Hallengröße dann auch internationale Hallenwettbewerbe nach Bardowick ziehen würde. Selbst Konzerte wären endlich wieder einmal möglich, ohne nach Hamburg, Hannover oder in kleinere Städte der Umgebung fahren zu müssen“, hieß es dazu auf der LSK-Internetseite. Vor allem sollen in der neuen Halle aber die Bundesliga-Teams der SVG Lüneburg (Volleyball) und des TSV Deutsche Eiche Bardowick (Faustball) ihre Heimspiele austragen. Die SVG-Volleyballer haben aktuell nämlich das Problem, dass sie ihre Heimspiele in der Gellersen-Halle im westlichen Lüneburger Vorort Reppenstedt bestreiten ‒ und neben der geringen Zuschauer-Kapazität (diese Halle hat nur 800 Plätze) ist hier vor allem die geringe Deckenhöhe von nur sieben Metern ein Problem, weil der Deutsche Volleyball-Verband für die Erste Liga eigentlich neun Metern fordert. Die vom DVV erteilte zweijährige Sondergenehmigung endet im Sommer 2016. Und in jenem Jahr könnte, wie die Planer verlauten ließen, der erste Spatenstich erfolgen, falls „die Gespräche und Gremien weiterhin so positiv verlaufen wie bisher“.

Das Investitionsvolumen soll rund 15 Millionen Euro betragen. Um das ganze Projekt profitabler zu gestalten, soll es neben einer Gastronomie auch „Fremdenzimmer und/oder ein Hotel mit zwei bis drei Sternen“ geben, wie es hieß. Auch ein günstiger sozialer Wohnungsbau, unter anderem für Studenten, soll auf der Anlage mit integriert werden. Im Hinterkopf haben die Macher auch die Bewerbung der Freien und Hansestadt Hamburg für die Olympischen Sommerspiele im Jahr 2024 ‒ denn sollte Hamburg tatsächlich den Zuschlag erhalten, könnte der Sportpark in Bardowick, so die Hoffnung der Lüneburger, auch als Wettkampf- und Trainingsort für einige olympische Disziplinen dienen.

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