Testspiel: Victoria verliert gegen Lüneburg


Bei strahlendem Sonnenschein empfing der SC Victoria, Tabellen-Vierter der Oberliga Hamburg, am Sonntagmittag den Lüneburger SK Hansa, der in der Regionalliga Nord auf einem 13. Tabellenplatz überwintert. Nach fünf Trainingseinheiten und einem 0:0 im Testspiel beim SV Curslack-Neuengamme war es der zweite Testkick der Lüneburger unter ihrem neuen Trainer Rainer Zobel, der erst kürzlich die Nachfolge des gesundheitlich angeschlagenen Achim Otte angetreten hatte. (SportNord berichtete, siehe unten aufgeführten Link).

Bereits nach fünf Minuten ging der Regionalligist mit 1:0 in Führung. Victoria ließ sich auf der rechten Abwehrseite überrumpeln, Christian Eneremadu setzte sich durch und flankte ins Zentrum, wo Lukas Pägelow wenig Mühe hatte per Direktabnahme ins Schwarze zu treffen.
Es sollte für einige Zeit die letzte gute Offensivaktion der Gäste gewesen sein, die sich fortan den munteren Angriffsbemühungen der Hausherren gegenübersahen, die dabei durchaus zu gefallen wussten, aber dabei zu keinen klaren Torgelegenheiten kamen. Bis auf zwei Abschlüsse von Nick Scharkowksi, die Torwart Ole Springer vor keine echten Herausforderungen stellten, ließ die Lüneburger Defensive kaum etwas Zwingendes zu.
Erst nach einer guten halben Stunde tauchten die Gäste dann auch mal wieder in der gegnerischen Hälfte auf. Zunächst war Dominik Boettcher Nutznießer eines Victoria-Ballverlustes im Mittelfeld, verzog dann aber rechts im Strafraum ans Außennetz (34.). Kurz darauf bestrafte er dann aber eine weitere Unkonzentriertheit der Hausherren, die den Ball 40 Meter vor dem eigenen Tor an einen Gästespieler verloren, der ihn sogleich in Szene setzte und ihm rechts im Strafraum das 0:2 ermöglichte. Victorias Keeper Dennis Lohmann hatte gegen den Schuss ins kurze Eck keinerlei Chance (37.). Es war die klar beste Phase der sonst sehr passiven Gäste im ersten Durchgang, die mit einem Kopfball – wieder war es Boettcher aus wenigen Metern – kurz vor dem dritten Treffer standen (40.). Stattdessen nutzten die Hausherren genau nach dieser brenzligen Szene mit einem schnellen Konter ihre bis dahin beste Gelegenheit. Gastspieler Nil von Appen traf schließlich aus 15 Metern ins untere rechte Toreck zum 1:2, das sie sich aufgrund ihrer wirklich guten ersten 45 Minuten vollauf verdient hatten. „Über das Zustandekommen des Gegentreffers muss ich mit meinen Spielern gleich noch mal deutlich sprechen“, meinte LSK-Trainer Rainer Zobel auf dem Gang in die Kabinen.

Zum zweiten Spielabschnitt bracht Zobel eine Vielzahl neuer Spieler von der Bank ins Rennen. U.a. auch Offensivspieler Marvin Kehl, der nach 53 Minuten völlig frei zum Schuss kam, aber weit über das Victoria-Tor zog. Im direkten Gegenzug tat es ihm Nick Scharkoswski bei einer noch größeren Chance gleich, als er allein vor dem jetzt im LSK-Tor stehenden Maximilian Wulf auftauchte, aber an dessen starker Reaktion scheiterte.
Im weiteren Spielverlauf wurde deutlich, dass der in diesem Spiel „zweite Anzug“ der Gäste für deutlich mehr Power sorgte, denn die Gäste hatten nun weitaus mehr Spielanteile und zeigten sich auch im Zweikampfverhalten stark verbessert. Nun lag die Initiative beim LSK, der nach 70 Minuten einen schön anzusehenden Angriff über mehrere Stationen initiierte, der mit einem Schuss von Marvin Kehl an die Oberkante der Latte sein Ende fand. Nur 60 Sekunden später verhinderte der jetzt im Vicki-Tor stehende Victor Medaiyese mit einer Glanztat gegen einen Schuss von Kevin Krottke den fast sicheren Einschlag. Als dann aber Michael Kobert eine Linksflanke von Lorenz Lahmann-Lammert aus fünf Metern zum Lüneburger 3:1 über die Linie drückte, konnte auch Medaiyese nichts mehr machen (76.).
Erst in den letzten Minuten tauchten die Gastgeber dann auch noch mal vor dem LSK-Tor auf. Nick Scharkowski deutete mit einem Schuss aus 16 Metern, den Keeper Maximilian Wulf zur Ecke entschärfen konnte, ein letztes Mal seine unbestrittene Torgefahr an (87.).

So blieb es beim 3:1 für die Gäste, deren zweite Halbzeit sich wirklich sehen lassen konnte. Victoria enttäuschte nicht und war dem Regionalligisten im ersten Spielabschnitt ein gleichwertiger Gegner.






hvp

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