Testspiel: TuS Osdorf mit langem Atem gegen Omerhodzic

Der Einsatz stimmte: Der Osdorfer Kevin Trapp (vorne links) grätscht Nicolai Rörström vom SV Rugenbergen ab.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Am Mittwoch, 5. Januar wollten der TuS Osdorf und der SV Rugenbergen, zwei Rivalen aus der Oberliga 2, eigentlich zum ersten Testspiel im neuen Jahr die Klingen kreuzen. Doch daraus wurde nichts: Weil sich ein SVR-Akteur mit dem Corona-Virus infiziert hatte, begaben sich die Bönningstedter anschließend in eine selbstverordnete Quarantäne: „Unsere Spieler haben nur alleine Kraft- und Lauftraining absolviert, aber es gab keine gemeinsamen Übungen“, erklärte SVR-Coach Michael Fischer.

Am Freitag, 14. Januar durften alle Spieler, die sich zuvor negativ auf Corona getestet hatten, am ersten Mannschaftstraining nach der Quarantäne teilnehmen. Und am Sonntagmittag wurde der Test am Blomkamp nachgeholt. Dass die Osdorfer hierbei am Ende deutlich mit 5:2 die Oberhand behielten, lag sicher auch daran, dass sie zuvor bereits zweimal getestet hatten (5:1 gegen TBS Pinneberg und 2:0 gegen die SV Halstenbek-Rellingen), während die Bönningstedter sich wie eingangs erwähnt auf Einzel-Training beschränken mussten.

„In der ersten Halbzeit haben wir aber gut gespielt“, betonte Martin Schwabe. Der SVR-Co-Trainer stand verantwortlich an der Seitenlinie, weil Fischer nach einer Omikron-Erkrankung im heimischen Appen bleiben musste. So gingen die Gäste auch in Führung, als Taylan Güvenir nach einem Schuss von Kilian Utcke, den die Heim-Elf noch klären konnte, den Abpraller aus 18 Metern flach versenkte (9. Minute). Dieses Ergebnis hatte nach einem stetigen Hin und Her bis zur Pause Bestand – verfolgt von Sinanudin Omerhodzic, der am Spielfeldrand von Dennis Schultz, dem Torwart-Trainer der Bönningstedter, warm geschossen wurde.

Im zweiten Durchgang hütete Omerhodzic, den Fischer reaktivierte, um nach dem Abgang von Patrick Marciniak (Rückkehr zum SC Egenbüttel/Bezirksliga 1) bis zum Sommer neben Patrick Hartmann einen zweiten Torwart im Kader zu haben, das SVR-Gehäuse. Dies tat der 45-Jährige zwar mit der Erfahrung von zahlreichen höherklassigen Stationen beim TuS Hamburg, SC VW Billstedt 04, SV Henstedt-Rhen, SV Eidelstedt, VfL Pinneberg, Wedeler TSV und zuletzt in der Saison 2016/2017 beim VfR Horst – aber eben auch mit fehlender Praxis. „Nach nur einem Training am Freitagabend konnte er die Abläufe ja noch gar nicht wieder verinnerlicht haben“, erklärte Schwabe.

Fakt ist, dass Omerhodzic in der 54. Minute „Keeper“ rief, den Ball aber nicht festhielt, weshalb Jannik Ahrens das 1:1 bejubeln konnte. Nur eine Zeigerumdrehung später brachte Kay-Fabian Adam die Heim-Elf in Front. Die Gäste meldeten sich noch einmal im Spiel zurück, als Marlon Stannis nach einem Einwurf noch einen Doppelpass mit Kevin Beese zum 2:2 in das kurze Eck traf. In der Folge leisteten sich die Bönningstedter aber viele Ballverluste und Fehlpässe, was die Hausherren weidlich ausnutzten: Artemi Polonski (76.), erneut Adam (76.) sowie Adam mit seinem dritten Streich, indem er einen von SVR-Akteur Marco Rohde verwirkten Elfmeter verwandelte (87.), schossen die Osdorfer zum 5:2-Kantersieg.

Für das Team von TuS-Trainer Philipp Obloch war dies auch eine kleine Revanche für das am 31. Oktober 2021 im Werner-Bornholdt-Sportzentrum mit 0:4 verlorene Liga-Rückspiel. Schwabe empfand es als „ärgerlich“, dass seine Elf fünf Gegentore in einer Halbzeit kassierte, stellte aber auch fest: „Die meisten Treffer haben wir mit eigenen Fehlern eingeleitet, was zwar einerseits ärgerlich ist, mich aber andererseits auch zuversichtlich stimmt. Denn diese Fehler sollten wir abstellen können – bedenklicher wäre es gewesen, wenn wir fünfmal ausgespielt worden wären.“

(Johannes Speckner)

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