Zunächst schien es am Sonntag so, als könnte der SV Hörnerkirchen in seinem ersten Pflichtspiel der neuen Saison gleich ein Ausrufezeichen setzen und das Oddset-Pokal-Erstrunden-Duell beim Heidgrabener SV, einem zukünftigen Rivalen in der Kreisliga 8, gewinnen. Der Kreisliga-Neuling aus Brande-Hörnerkirchen begann nämlich sehr motiviert und offensivstark ‒ dagegen fehlte den HSV-Spielern in der Anfangsphase nicht nur die nötige Körperspannung, sondern sie leisteten sich auch mehrere individuelle Fehler. Als die Hausherren einen Ball nicht entschlossen genug klärten, sondern ihn verloren, nutzte Malte Münster dies zum 0:1 (9.). Und nur vier Minuten später, als die Gäste einen Eckstoß zunächst kurz ausgeführt hatten, konnte Hauke Riepen die darauffolgende Flanke am langen Pfosten zum 0:2 einköpfen.
Mit einem Lattenschuss von Timo Badermann meldete sich die Heim-Elf im Spiel zurück, ehe sie, nach einer nach 22 Minuten eingelegten Trinkpause, mit frischer Energie zum Ausgleich kam. Im Anschluss an einen Pass von Philippe Schümann lief Timo Badermann frei auf SVH-Keeper Björn Oelrichs zu und schob zum 1:2 ins linke Eck ein (28.). Und in der 37. Minute war es erneut der Neuzugang, der, von Dennis Malysz schön freigespielt, zum 2:2 ins kurze Eck vollendete. „Wir hätten vor der Pause sogar noch in Führung gehen können, haben uns aber zu diesem Zeitpunkt leider selbst nicht belohnt“, befand Hinrichsen. In der zweiten Halbzeit machten die Heidgrabener dann aber Nägel mit Köpfen: Sie verlagerten das Spielgeschehen immer wieder in die gegnerische Spielfeldhälfte und nah einer schönen Kombination und Timo Badermanns finalem Pass bugsierte Philippe Schümann den Ball artistisch zur 3:2-Führung oben links ins Gäste-Gehäuse (57.). Während bei Hörnerkirchen die Kräfte zusehends schwanden, spielte der „kleine HSV“ weiter couragiert nach vorne, vor allem Erkan Karakas und der fleißig arbeitende Manuel Maresch kurbelten das Spiel unermüdlich an. So gelang in der 80. Minute das vorentscheidende vierte Tor: Wieder steckte Timo Badermann den Ball gut durch zu Philippe Schümann, der nun mit der Pike ins kurze Eck zum 4:2 vollendete.
Dem überragenden Timo Badermann, der laut Hinrichsen „mit seiner Klasse den Unterschied ausmachte“, war es vorbehalten, mit dem 5:2 den Schlusspunkt zu setzen: Nach Vorarbeit von Philippe Schümann zog Timo Badermann aus acht Metern volley ab und ließ Oelrichs keine Abwehrchance ‒ perfekt war das dritte Tor zu seinem Pflichtspiel-Debüt im Heidgrabener Trikot. „Es war sehr positiv, wie meine Mannschaft nach dem 0:2 zurückgekommen ist“ so Hinrichsen, dem am Sonntag sage und schreibe zwölf Spieler fehlten. „Bei den hohen Temperaturen mussten wir bis zum Ende Vollgas geben ‒ insofern war es eine hervorragende Trainingseinheit.“