
Während sich der durch den 2:1 Erfolg über den Oberliga-Zweiten, den SC Condor, nach einer äußerst ansprechenden Leistung eine Menge Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben im Ligaalltag der Landesliga Hansa ziehen konnte, lagen die Prioritäten des Teams vom Berner Heerweg mehr darauf, Spielern, die bisher aus unterschiedlichen Gründen weniger Spielpraxis hatten, Spielgelegenheit zu geben.
Trotz Berücksichtigung dieser Tatsache, hätte man sich wohl, speziell in den ersten 45 Minuten, ein wenig mehr Engagement und Spielfreude beim Oberligisten gewünscht, der dem guten Spiel des USC Paloma herzlich wenig entgegenzusetzen hatte und zur Pause vollkommen zu Recht mit 0:2 im Hintertreffen lag. Zwei Standardsituationen führten zu den Toren, für die nach 20 Minuten Bastian Nendza mit einem Kopfball nach Ecke von Denny Schiemann und letztgenannter mit einem Freistoß vom Strafraumrand gesorgt hatten (41.).
Bei aller Freude der Gastgeber trübte eine extrem schmerzhafte Knieverletzung von Olgun Kurnaz nach einem Zweikampf das Bild. Dem 22jährigen, der ins Krankenhaus musste, bleibt zu wünschen, dass die Diagnose nicht allzu schlimm ausfällt.
Wo Schatten ist, erschien aber auch Licht. Nach 15monatiger Verletzungspause und zwei überstandenen Operationen durfte sich Condors Mittelfeldmann Cassian Klammer erstmals wieder auf dem Spielfeld versuchen und zeigte, dass er bald wieder eine Option für Trainer Christian Woike sein kann.
Mit den in der zweiten Halbzeit eingewechselten Carlos Flores, Kevin Mellmann und Raffael Kamalow kam dann zwar frischer Wind in die Aktionen der Gäste, die sich aber trotz Überlegenheit äußerst schwertaten sich gegen die gute Defensive des USC durchzusetzen. Bis zum Strafraum sah das ganz gut aus, doch dann fehlten häufig die zündenden Ideen und der finale Pass in die Spitze. Paloma blieb mit einigen schnellen Gegenangriffen gefährlich, ohne dabei aber für echte Torgefahr zu sorgen. Erst in den letzten 10 Minuten drückten die Gäste richtig aufs Gaspedal. Der Anschlusstreffer durch Ibrahim Özalp entsprang allerdings einem Geschenk von Meisam Azadeh, der den Torschützen mit einem kapitalen Fehlabspiel geradezu einlud (84.).
Mit ein wenig Glück und Geschick überstanden die „Tauben“ zuletzt noch einige kitzlige Situationen bis Schiedsrichter Malte Jonas pünktlich den Schlusspfiff ertönen ließ.
hvp