Aktuell: Der HSV trennt sich von Slomka


Als der Hamburger SV am Sonntagabend bei Hannover 96 mit 0:2 verloren hatte, ließ HSV-Aufsichtsratschef Karl Gernandt bei „Sky“ noch verlauten, dass Trainer Mirko Slomka „zu 120 Prozent“ auch in den nächsten beiden Bundesliga-Spielen auf der Bank sitzen würde. Am Montagabend bestätigte HSV-Mediendirektor Jörn Wolf gegenüber „Sport1“ entsprechende Medien-Berichte, dass sich der Verein von Slomka getrennt habe. Dass dieser Schritt nach nur einem Punkt aus drei Partien, dem vergeblichen Warten auf das erste Saisontor und dem Absinken auf den letzten Platz vollzogen wurde, ist verständlich. Slomka kann zwar die Tore nicht selbst schießen (das hätten in Hannover Artjoms Rudnevs und Nicolai Müller nicht nur können, sondern müssen), ist aber als Trainer nun einmal das schwächste Glied in der Kette. Dass die Trennung nur 24 Stunden nach Gernandts Job-Garantie vollzogen wurde, ist leider symptomatisch für den HSV nicht nur der letzten Tage, sondern der letzten Wochen, Monate und Jahre ...

Vor gut sieben Monaten hatte Slomka den HSV als bereits dritter Trainer nach Thorsten Fink sowie Bert van Marwijk in der Saison 2013/2014 übernommen und in der Relegation gegen die SpVgg Greuther Fürth soeben noch den ersten Abstieg in der Vereinsgeschichte verhindern können. Obwohl mit Nicolai Müller, Valon Behrami, Lewis Holtby und Matthias Ostrzolek in diesem Sommer hochkarätige Neuzugänge kamen und der bis dahin nur ausgeliehene Torjäger Pierre-Michel Lasogga von Hertha BSC Berlin fest verpflichtet wurde, legten die „Rothosen“, wie schon in den vorherigen drei (!) Spielzeiten, einen kapitalen Fehlstart hin. Wer wird nun das Ruder übernehmen? Sollte der neue HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer nicht schon im Hintergrund einen neuen Chefcoach verpflichtet haben, würde sich als interne Übergangslösung Josef Zinnbauer empfehlen. Als neuer Trainer formte er die Zweite Mannschaft des HSV, die in den letzten Jahren unter Rodolfo Esteban Cardoso in der Regionalliga Nord stets lange um den Klassenerhalt zittern musste, zu einem Viertliga-Spitzenteam: Ihre ersten acht Saisonspiele gewann die HSV-Reserve allesamt und ist souveräner Spitzenreiter.

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