
0:7 beim SC Sternschanze, 1:7 gegen den USC Paloma und zuletzt sogar 0:17 beim HEBC ‒ so lauteten die bisherigen drei Ergebnisse von TBS Pinneberg in der Landesliga Hammonia. Vollkommen überraschend holte das neu formierte Team der Kreisstädter nun am Sonntag seinen ersten Saison-Punkt, als es dem FC Union Tornesch ein 1:1-Unentschieden abtrotzte. Damit reichte das Team von TBS-Trainer Andreas „Boller“ Jeschke auch die „rote Laterne“ weiter an Blau-Weiß 96 Schenefeld, der in der bisherigen Saisonphase der zweite „Prügelknabe“ war, nun als einziges Team der Hammonia-Staffel noch punktlos ist ‒ und am kommenden Sonntag, 27. August im „Torneum“ vorstellig wird ...
Zunächst schien das Derby an der Müssentwiete den von allen Seiten erwarteten Verlauf zu nehmen, als die klar favorisierten Gäste bereits in der fünften Minute in Führung gingen: Jannek Laut schaltete im Mittelfeld den Turbo ein, entging einer Grätsche des Pinnebergers Taylan Koparan und schoss vor den Augen seines Bruders Fynn, der unter den Zuschauern weilte, flach links zum 0:1 ein. Nur eine Zeigerumdrehung später lag schon das 0:2 in der Luft, als Jan-Philipp Zimmermann nach einem Eckstoß, den Serge Haag von der linken Seite hereingeschlagen hatte, knapp über die Latte köpfte. Im direkten Gegenzug fiel dann das zweite Tor des Tages, allerdings auf der anderen Seite Die Gäste leisteten sich eine Fehlerkette, in deren Folge TBS-Spieler Vahdet Calmac aus Nahdistanz zum 1:1 in das verwaiste Union-Tor einschieben konnte. Der Jubel bei den Hausherren war groß und die Köpfe der Pinneberger Spieler, die vorher bereits nach unten gegangen waren, richteten sich plötzlich wieder auf. Und dieses 1:1 sollte, um es vorwegzunehmen, auch das Endergebnis sein ‒ obwohl die Tornescher ab der 18. Minute in Überzahl spielten, da TBS-Akteur Berkay Kilinc die Rote Karte bekam, nachdem er in der eigenen Spielfeldhälfte Fabian Tiedemann mit gestrecktem Bein umgegrätscht hatte.
„Die Enttäuschung ist riesengroß“, gab FCU-Coach Stefan Dösselmann nach dem Abpfiff zu. Sein Team hatte ein klares Plus an Ballbesitz ‒ schon vor dem Platzverweis und erstrecht danach, als sich die neun Pinneberger Feldspieler um den eigenen Strafraum herum geradezu verschanzten. „Spielt schneller“, rief Dösselmann seinen Schützlingen immer wieder zu. Doch es gelang ihnen nicht, den Defensivblock des Gegners zu überwinden. „Wir haben keine Lösungen gefunden“, gestand Dösselmann; zwar könne er seinen Schützlingen „vom Willen her keinen Vorwurf machen“, doch hätten sie „immer wieder zu schwierige Bälle gespielt“. Die Torchancen, die sich boten, vergaben die Gäste teilweise fahrlässig: Serge Haag scheiterte freistehend am guten TBS-Torwart Nico Jeschke und Jannik Swennosen schoss nach einer Linksflanke von Dennis Beckmann über das verwaiste Gehäuse. Zudem gewannen Flemming Lüneburg oder Zimmermann als „Zielspieler“ nach den Eck- und Freistößen nahezu jedes Kopfballduell, konnten aber keinen der Bälle auf das Gehäuse drücken.
In der Nachspielzeit boten sich den Pinnebergern sogar noch zwei Konterchancen, um einen Sensationssieg zu erringen ‒ doch mangels Kraft und Präzision blieb ihnen das mögliche 2:1 versagt. Jeschkes Elf gastiert am kommenden Sonntag, 27. August beim diesjährigen Mitaufsteiger FK Nikola Tesla und ist erneut der klare Außenseiter. Und die Tornescher wollen gegen Schenefeld zeigen, dass sie es besser können ...