
Während der Halbzeitpause gab es beim SV Todesfelde im Schleswig-Holstein-Liga-Spiel gegen den Preetzer TSV einen Wechsel auf der Kommandobrücke: Chefcoach Sascha Sievers, der sein Team auf die Partie eingestellt und in der ersten Halbzeit auch betreut hatte, war für den zweiten Durchgang berufsbedingt verhindert. Torwart-Trainer André Friedrichs übernahm – und konnte sich, nach einem 1:1 zur Pause, am Ende über einen 3:2-Sieg zu seinem „Cheftrainer-Debüt“ freuen.
„Ich hoffen, ich habe alles im Sinne von Sascha Sievers gemacht“, so Friedrichs, der aber betonte, keine eigenen Cheftrainer-Ambitionen zu haben: „Ich bin froh, wenn Sievers beim nächsten Spiel wieder dabei ist und ich mich auf meine eigentliche Aufgabe konzentrieren kann!“ PTSV-Trainer Danilo Blank verfolgte die Partie dagegen über 90 Minuten und fand anschließend klare Worte: „„Wir haben verdient verloren, weil wir im Kopf nicht klar gewesen sind!“ Zunächst hatten die Preetzer die Partie im Griff und gingen auch verdient in Führung. Nach einem Todesfelder Einwurf eroberten sie den Ball; Florian Ziehmer passte überragend in die Schnittstelle zu Florian Stahl, der freie Bahn hatte und zum 0:1 vollstreckte (19.). Dass die Hausherren nur vier Minuten später nach einem Eckstoß zum Ausgleich kamen (zunächst klärten die Preetzer, aber Dominik Lembke war im Nachsetzen erfolgreich), ärgerte Blank: „Bei Standardsituationen gibt es eine klare Zuteilung – und in dieser Szene haben wir zum ersten Mal einen zweiten Ball nicht gewonnen, was gleich zum Ausgleich geführt hat.“ Das 1:1 zur Pause stuften sowohl Ex-Torwart Friedrichs als auch der frühere Stürmer Blank, die vom Juli 2003 bis zum Januar 2005 noch gemeinsam für den VfR Neumünster aktiv waren, als „verdient“ ein.
Im zweiten Durchgang machten die Preetzer zunächst stark Druck und waren eine Viertelstunde lang absolut tonangebend, bis sich die Segeberger über energische Zweikämpfe wieder stabilisieren konnten. Als PTSV-Torwart Lennart Weidner dann bei einem langen Todesfelder Pass vollkommen überflüssig aus seinem Gehäuse herauskam (sein Linksverteidiger Egzon Lahi hätte den Ball locker ablaufen können), war Luca Sixtus der lachende Dritte, der die Todesfelder in Führung schoss (57.). Nur fünf Minuten später nutzte Morten Liebert eine weitere Unachtsamkeit der Preetzer Defensive zum 3:1. „Da haben wir uns wieder dämlich angestellt“, haderte Blank. Anschließend hätten die Hausherren die Partie bei zahlreichen Konterchancen endgültig zu ihren Gunsten entscheiden können: Doch Dennis Studt hatte Pech bei einem Pfostenschuss und Oliver Zebold scheiterte am nun stark reagierenden Weidner. So wurde es noch einmal spannend, als die Gäste zum Anschlusstreffer kamen: Nach einem Eckstoß des eingewechselten Baris Coskun, den die SVT-Abwehr nicht richtig klären konnte, bekamen die Preetzer den zweiten Ball, den Broder Hansen aus acht Metern zum 3:2 ins Netz jagte (77.).
In der Schlussphase drängte Blanks Elf vor 190 Zuschauern noch einmal vehement auf den Ausgleich. Das 3:3 gelang ihr aber gegen die eng stehenden Todesfelder um den enorm zweikampfstarken Daniel Beyer auch in der siebenminütigen Nachspielzeit nicht mehr. „Wir haben ein bis zum Ende ganz enges Spiel verdient gewonnen, weil wir abgeklärter waren und die gegnerischen Fehler eiskalt ausgenutzt haben“, freute sich Friedrichs. Fast identisch äußerte sich Blank: „Die Mannschaft, die weniger Fehler gemacht hat und von der ersten bis zur letzten Minute motivierter war, hat zurecht gewonnen!“