
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
„Wer weiß, ob ich im neuen Jahr überhaupt noch Trainer bin.“ Mit diesen Worten hatte sich Nabil Toumi (42) nach dem Nachholspiel beim BSV Kickers Emden, das am 13. Dezember 2024 nach einer 2:0-Führung noch mit 2:3 verloren gegangen war, in die kurze Winterpause verabschiedet. In den ersten drei Testspielen des FC Teutonia 05 im neuen Jahr stand Toumi noch an der Seitenlinie – doch am Sonntagabend gaben die Verantwortlichen des Traditionsvereins nun via Instagram bekannt, dass sie sich von ihrem Chefcoach getrennt haben.
„Die Freistellung ist das Ergebnis der Analyse des bisherigen Saisonverlaufs und der bisherigen Eindrücke aus der Vorbereitung“, hieß es in der Mitteilung der Teutonen, die sowohl die Testspiele beim Oberligisten Eimsbütteler TV (1:2) als auch beim Drittligisten Hannover 96 II (0:9) verloren hatten, ehe sie zuletzt am Sonnabend beim Oberligisten SC Victoria Hamburg mit 4:3 gewannen. „Bis auf weiteres werden Dani Schahin und Timucin Gürsan die Mannschaft betreuen“, hieß es weiter in der Mitteilung. Der frühere Bundesliga-Profi Schahin (35) war ebenso wie Gürsan (33) im Sommer 2024 als Co-Trainer bei den Ottensenern eingestiegen, wobei Gürsan zuvor schon beim TSV Buchholz 08 und beim Harburger TB unter Toumis Regie gearbeitet hatte.
„Wir bedanken uns bei Nabil für seine geleistete Arbeit und wünschen ihm privat und beruflich für die Zukunft alles Gute“, hieß es abschließend in der Mitteilung gerichtet an Toumi, der beim Kreuzkirchen-Klub keinen leichten Stand hatte. Mehrmals hatte er im Gespräch mit SportNord darüber geklagt, dass Kevin Weidlich (36), der ebenfalls im Sommer 2024 das Amt des Sportlichen Leiters übernommen hatte, „leider andere personelle Vorstellungen haben“ würde als er selbst: „Meine Ideen, welche Spieler uns weiterhelfen könnten, finden leider kein Gehör.“
Nach der Reamateurisierung, die im Kader der Teutonen vor Beginn der aktuellen Saison durchgeführt wurde, war der Klassenerhalt das Ziel. Toumi verpasste zwar seine eigenen Vorgabe („Ich will bis zur Winterpause 25 bis 28 Punkte holen.“), aufgrund mehrerer unglücklicher Umstände mit 22 Zählern knapp. „In Emden hätten wir nach unserer 2:0-Führung etwas mitnehmen müssen – und dass wir beide Spiele gegen den SV Todesfelde verloren haben, der gegen uns fußballerisch sehr limitiert aufgetreten ist, war extrem ärgerlich“, klagte Toumi rückblickend. Trotzdem kann der 42-Jährige für sich reklamieren, seinem Nachfolger die Teutonen auf dem 13. Tabellenplatz, der wohlgemerkt kein Regelabstiegsplatz ist, übergeben zu haben.
Auffällig ist, dass die Teutonia-Verantwortlichen damit im vierten Jahr in Folge einen Trainerwechsel während der laufenden Saison durchführten. In den vergangenen drei Spielzeiten hatten Dominik Glawogger (am 26. Februar 2024, ersetzt von Spieler Immanuel Höhn), David Bergner (am 10. Mai 2023, ersetzt von Co-Trainer Richard Krohn) und Dietmar Hirsch (am 24. April 2022, ersetzt von Co-Trainer Jan-Philipp Rose) vorzeitig ihren Stuhl räumen müssen.
(Johannes Speckner)