
Am Mittwochabend nutzte der SC Teutonia 10 bereits seinen ersten von drei „Matchbällen“ und sicherte sich mit einem 3:0-Sieg beim SC Egenbüttel II vorzeitig die Meisterschaft in der Bezirksliga West und den Direkt-Aufstieg in die Landesliga. Der zweitplatzierte Niendorfer TSV II (vier Punkte zurück) und der Rang-Dritte TSV Stellingen 88 (fünf Zähler) können ihren Rückstand in nur noch einer Partie nicht mehr aufholen.
„Es ist großartig – wir haben die ganze Nacht vor dem Vatertag gefeiert und jetzt ist es natürlich so, dass wir langsam realisieren, dass wir es tatsächlich geschafft haben“, so Teutonia-Trainer Marc Zippel, der auf Nachfrage von SportNord den Saison-Verlauf Revue passieren ließ: „Wir hatten am Anfang mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen und drei der ersten fünf Spiele verloren; dann haben wir eine beeindruckende Serie von 18 Spielen ohne Niederlage hingelegt, ehe wir zwar noch einmal zwei Niederlagen bezogen, aber mit drei Siegen in vier Spielen den Titelgewinn klar gemacht haben!“ Zippel ergänzte: „Für meinen Co-Trainer Theo Ourgantzidis und mich ist das eine großartige Sache, denn es ist schon unsere zweite Meisterschaft!“ Im Sommer 2005 hatten Zippel und Ourgantzidis die Teutonen zum Titel in der Kreisliga 2 geführt (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).
Zippel betonte: „Es sind noch immer einige Spieler im Team, das ich übernommen habe, als es in der Kreisliga als Tabellen-13. der Kreisklasse wesentlich näher war als der Bezirksliga. Nun haben wir es quasi geschafft, uns um zweieinhalb Spielklassen zu verbessern – das freut mich vor allem für die Personen, die uns immer die Daumen gedrückt haben!“ Bei Egenbüttel, wo José Trave im Alleingang die 2:0-Führung herstellte und Ourgantzidis, der erstmals in dieser Saison von Beginn an stürmte, zum 3:0-Endstand traf, „haben wir euphorisch mit Sektduschen gefeiert“, berichtete Zippel. Obwohl die SCE-Reserve mit Philipp Dierks und Mario Schacht Spieler aufbot, „die ursprünglich für die Erste Mannschaft eingeplant waren“ (Zippel), befand der Meister-Trainer: „Wir hätten noch um einiges höher gewinnen können, haben aber viele Chancen liegen gelassen!“
Die Personalplanungen an der Max-Brauer-Allee sind bereits weit fortgeschritten: So werden Matin Abdul (studiert für zwei Jahre in Berlin, weil man nur dort auf „Lebensmittel-Prüfer“ studieren kann) und Philipp Rademann, der nach seinem Abitur ein Jahr nach Kanada zieht, den Klub verlassen. „Ansonsten haben aus unserem 24-Mann-Kader bereits 20 Spieler für die kommende Saison zugesagt, und mit zwei Akteuren bin ich noch in Verhandlungen“, so Zippel, der stolz berichtete: „Im Zuge unserer Meisterfeier hat auch Trave für die kommende Spielzeit verlängert, obwohl ihm ein lukratives Angebot des Hamburger Oberligisten Wedeler TSV vorlag!“ Zippel lässt keinen Zweifel daran, dass es keinen großen Umbruch geben soll, sondern er auch in der Landesliga auf sein Aufstiegs-Team setzen wird: „Die Leute, die das Haus gebaut haben, sollen auch einziehen!“
Große finanzielle Sprünge sind bei Teutonia 10 auch in der Landesliga nicht möglich: „Wir versuchen weiterhin, mit Begeisterung und Freude an die Sache heranzugehen“, so Zippel, der klarstellte: „Unsere Liga-Spieler sind beitragsfrei und bekommen eine kleine Siegprämie. Dazu werden ihnen Fußballschuhe, neue Heim- und Auswärts-Trikots und neue Trainingsanzüge sowie ein Trainingslager in St. Peter-Ording bezahlt!“ Torjäger Trave wird der Verbleib an der Max-Brauer-Allee zudem mit einer geringen finanziellen Aufwendung versüßt: „Das Fahrgeld, was er erhält, bekommen wir von Privatleuten“, so Zippel, der weiß: „Trave ist nicht nur wegen den 34 Toren, die er geschossen hat, sondern vor allem wegen seinen menschlichen Qualitäten Gold wert für unser Team – und wir werden in der Landesliga genau denselben Etat haben wie in den letzten fünf Bezirksliga-Jahren!“
In der Hammonia-Staffel (Zippel: „Dass wir dorthin wollen, steht bei den Derbys gegen den Eimsbütteler TV, FC Teutonia 05 und HEBC außer Frage!“) geht es für den Coach „einzig und allein um den Klassenerhalt!“ Zippel gab zu: „Ich muss mich mit der Landesliga noch einmal genau beschäftigen, denn ich habe dort zwar zehn Jahre lang selbst gespielt, aber das ist schon sechs Jahre her ...“ Um die Vizemeisterschaft in der Bezirksliga West und die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Landesliga gibt es am Sonntag, 30. Mai, ein echtes Endspiel zwischen Stellingen 88 (3. Platz, 54 Punkte) und Niendorf II (2. Rang, 55 Zähler). „Die besseren Einzelspieler hat Niendorf, die Kampfkraft und Geschlossenheit war bei Stellingen höher“, so Zippel, der allerdings auch weiß: „Stellingen hat nach einer starken Hinserie zuletzt geschwächelt, deshalb schätze ich Niendorf als etwas stärker ein!“
SportNord gratuliert dem SC Teutonia 10 zur Meisterschaft und zum Aufstieg in die Landesliga!
(JSp)