
Auf den Anfang November 2015 erfolgten Abgang ihres Liga-Trainers Michael Richter hatten die Verantwortlichen des SC Union 03 reagiert, indem Juan Manuel Cortez Blanco, bis dahin Coach der Dritten Herren, fortan parallel auch die Ersten Herren trainierte. „Es waren stressige zwei Monate, aber ich wollte keine der beiden Mannschaften im Stich lassen“, so Cortez, der rückblickend sagte: „Ich habe das für den Verein gerne getan und bin meiner Frau sehr dankbar für ihr Verständnis!“
In der Winterpause sahen sich die „Jonier“ nun damit konfrontiert, dass sich zahlreiche Spieler der bisherigen Liga-Mannschaft ‒ vor allem die Akteure, die Michael Richter zum Traditionsverein gelotst hatte ‒ von der Waidmannstraße verabschiedeten. „Vier Spieler haben sich bei uns abgemeldet und im Winter einen Vereinswechsel vollzogen; fünf Akteure sind dem Verein treu geblieben ‒ und der Rest der bisherigen Liga-Mannschaft ist einfach nicht mehr gekommen“, so Cortez, der es als „absolut disziplinlos und unprofessionell“ empfand, „dass die Spieler sich nicht einmal vernünftig abgemeldet haben“. Deshalb standen die Union-Verantwortlichen nun vor einer „unschönen Wahl“, wie Cortez es ausdrückte: „Es waren nicht mehr genügend Spieler vorhanden, um die Erste und die Dritte Mannschaft am Leben zu erhalten ‒ also mussten wir uns für eines der beiden Teams entscheiden ...“
Am Mittwochabend wurde in einem finalen Gespräch beschlossen, dass die „Jonier“ ihre Dritte Mannschaft, die im Sommer 2015 mit zahlreichen jungen Spielern neu formiert worden war und in der Kreisklasse 5 mit 25 Punkten und 46:31-Toren auf einem hervorragenden siebten Platz überwinterte, abmelden. „Dieser Schritt ist uns nicht leicht gefallen, denn sportlich standen wir sehr gut da ‒ aber es kam für uns auch nicht infrage, die Erste Mannschaft im Stich zu lassen, weshalb wir leider die Dritten Herren opfern mussten“, betonte Cortez. Der Übungsleiter kann sich damit ab sofort auf ein Traineramt konzentrieren, nämlich das der Ersten Mannschaft, die zukünftig von sechs bisherigen Liga-Spielern sowie der kompletten bisherigen Drittvertretung gebildet wird. „Wir übernehmen den Platz eines Teams in einer schwierigen Situation“, so Cortez, der nach einem Blick auf das Klassement der Kreisliga 2 klarstellte: „Es geht für uns einzig und allein um den Klassenerhalt!“
Als Tabellen-13. mit 15 Punkten und 25:44-Toren liegen die „Jonier“ aktuell einen Platz und zwei Zähler vor der Abstiegszone. „Für unsere jungen Spieler ist es eine schwierige Aufgabe, den Karren aus dem Dreck zu ziehen ‒ aber es ist unser Vorhaben, gemeinsam den Klassenerhalt zu schaffen“, versicherte Cortez, der mit seinem Team im Januar ein straffes Vorbereitungsprogramm absolvierte. „Wir haben gut und hart gearbeitet – und ein großer Teil unserer neuen Liga-Mannschaft hat bei den Übungseinheiten auch hervorragend mitgezogen“, lobte Cortez. Bereits am Sonntag, 7. Februar steht dem neuen Liga-Team der „Jonier“ seine „Taufe“ bevor, wie Cortez es ausdrückte, wenn das Nachholspiel beim FC Eintracht Lokstedt II ansteht. „Das ist gleich eine richtig schwierige Aufgabe, bei der sich unsere jungen Speiler behaupten müssen“, sagte Cortez.
Auf die Frage, ob es eine Zusammenarbeit mit den Zweiten Herren, die in der Kreisliga 7 zurzeit Tabellen-Siebter sind, geben solle, entgegnete Cortez: „Es war schon immer mein Wunsch, dass es eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Herren-Mannschaften des Vereins gibt ‒ deshalb haben wir im Herbst 2015 als Dritte Mannschaft auch immer die Zweiten und Ersten Herren unterstützt und Spieler abgegeben.“ Folglich wünscht Cortez sich nun auch für das Frühjahr „eine enge Zusammenarbeit der beiden verblieben Herren-Mannschaften“ und fügte hinzu: „Dafür muss ein gewisses Umdenken innerhalb der Vereinsstrukturen stattfinden“. Cortez ist selbst gespannt, wie die kommenden Wochen und Monate verlaufen werden: „Unsere jungen Akteure sind nun von heute auf morgen Liga-Spieler geworden ‒ jetzt den Abstiegskampf in der Kreisliga zu übernehmen, ist Neuland für unsere Jungs!“ Abschließend dankte Cortez dem Vorstand der „Jonier“: „Ich bin den Verantwortlichen sehr dankbar für das Vertrauen, das sie in die Mannschaft und mich haben!“