Regionalliga: Phönix holt Zapel als Trainer

Oliver Zapel steht ab sofort bei Phönix Lübeck an der Seitenlinie.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

In seinem Leben hat Daniel Safadi vieles richtiggemacht. Beruflich hatte er oft den richtigen „Riecher“ und die passenden Kontakte, was ihm unter anderem ein Haus in Timmendorfer Strand direkt an der Promenade, mit Seeblick, bescherte. Als Trainer des 1. FC Phönix Lübeck traf der 40-Jährige zuletzt möglicherweise nicht immer die richtigen Entscheidungen. Denn obwohl die Phönix-Verantwortlichen im Sommer 2021 zahlreiche Verstärkungen verpflichtet hatten, haben sie in der Nord-Staffel der Regionalliga Nord keine Chance mehr, sich für die Aufstiegsrunde zu qualifizieren.

Am Montag stelle Frank Salomon, der als Sportdirektor des 1. FC Phönix in der Timmendorfer Nachbargemeinde Niendorf/Ostsee lebt – nicht direkt am Strand –, nun im Lübecker Hotel „Holiday Inn“ mit Oliver Zapel einen neuen Trainer vor. Die Verpflichtung des 53-Jährigen, der auch in Hamburg bestens bekannt ist, wurde auf der facebook-Seite des 1. FC Phönix als „Megatransfer auf der Trainerposition“ angepriesen, da Zapel „ein Fußballlehrer und erfahrener Profitrainer“ sei.

„Um die Entwicklung des Clubs und der Regionalliga-Mannschaft weiter voranzutreiben, ist auf dem Trainerposten ein größerer Zeitaufwand notwendig, als Safadi aufgrund beruflicher Verpflichtungen erfüllen kann. Gemeinsam haben Safadi und ich diese Feststellung analysiert und beschlossen, dass wir handeln, wenn sich ein geeigneter Trainerkandidat findet“, erklärte Salomon in der Mitteilung. Dort fügte der 57-Jährige hinzu: „Wir kennen Zapel natürlich, insbesondere aus seiner Zeit beim SV Eichede. Er ist bekannt als detailversessener Coach, der eine Mannschaft konsequent führt, dabei aber nicht vergisst, die Spieler und den Club von getroffenen Maßnahmen zu überzeugen und alle mitzunehmen. Mittlerweile verfügt er über einen gewaltigen Erfahrungsschatz auch im Profifußball. Seine Kenntnisse in modernster Trainingslehre und der Einsatz moderner digitaler Hilfsmittel sind überragend.“

Zapel selbst, der seine Trainerkarriere einst beim Harburger TB, FC St. Georg-Horn und TuS Hamburg (als Spielertrainer) sowie beim Rahlstedter SC und Barsbütteler SV begonnen hatte, erklärte auf der facebook-Präsenz seines neuen Vereins: „Ich freue mich riesig auf die neue Herausforderung und bedanke mich bei allen Beteiligten sehr für das entgegengebrachte Vertrauen. Der Austausch mit der Familie Ihde, Salomon und Matthias Kurtz und die daraus entstandene gemeinsame Vision haben mich komplett überzeugt. Die Aufgabe, den Traditionsverein 1. FC Phönix als Anlaufstelle für Fußballtalente aller Altersklassen zu strukturieren und zu etablieren, entspricht genau dem Anforderungsprofil, nach dem ich lange gesucht habe. Ich kann im Norden bei meiner Familie und unserem vor zwei Jahren gegründeten Startup bleiben, meine Erfahrungen aus allen Profistationen und Hospitationen in die Nachwuchsförderung und alle Leistungsmannschaften einbringen und umsetzen und Spieler entwickeln. Selbstverständlich wollen wir gemeinsam mit der Ligamannschaft den maximalen Erfolg, attraktiven Fußball spielen und zu einem Top-Team in der Regionalliga wachsen. Bis dahin liegt jedoch eine Menge Arbeit und in den nächsten Monaten zunächst einmal harter Existenzkampf in der Abstiegsrunde vor uns. Hierauf liegt bis zum Sommer der absolute Fokus.“

An der Seite von Zapel, der zuletzt vom Juli 2019 bis zum Dezember 2019 die SG Sonnenhof-Großaspach in der Dritten Liga betreute, wo er zuvor auch schon den SC Fortuna Köln und SV Werder Bremen II coachte, wird Danny Cornelius (36) weiterhin als Co-Trainer fungieren. Stefan Schnoor (50) bleibt technischer Leiter und Andreas Minge Torwart Trainer. „Wie schon häufiger betont, sind unsere Ambitionen, nämlich den 1. FC Phönix Lübeck wieder zu einer der Top-Adressen im norddeutschen Fußball zu machen, keine leeren Worte. In 2022 werden weitere erstaunliche Meldungen von den Adlern zu hören sein“, versprach Salomon via facebook.

In weiteren Schritten sollen nun „kurzfristig weitere Gespräche mit der Stadt folgen, um eine Regionalliga-taugliche Sportstätte an der Travemünde Allee zu realisieren“, so die Phönix-Offiziellen weiter in ihrer Mitteilung. Dabei mithelfen soll auch Safadi, der „dem Club in wichtigen Positionen erhalten bleibe“, wie es in der Mitteilung hieß. Demnach solle der 40-Jährige „maßgeblich im Team ‚Stadionneubau‘ mitwirken, welches schon bald erste Ergebnisse zu den Planungen präsentieren möchte“, und zudem die Trainerposition der Zweiten Mannschaft bekleiden, wo er „den Weg für den Start eines U23-Teams ab Sommer 2022 einleiten“ soll. Da sich die Phönix-Reserve unter Coach Gabriel Baiao Lopes im Herbst 2021 als Spitzenreiter von Schleswig-Holsteins Verbandsliga Süd-Ost einen Zehn-Punkte-Vorsprung auf den Tabellen-Zweiten SC Rapid Lübeck erarbeitet hat, winkt dem Team, das bis 2016 noch der B-Kreisklasse angehörte, der Aufstieg in die Landesliga – wenn Safadi im Frühjahr als Übungsleiter nicht alles falsch macht ...

(Johannes Speckner)

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