Bezirksliga 4: Lindholm lässt den Meister jubeln

SCP-Kapitän Stefan Winkel (links) ist hier vor dem Hasloher Niklas Per Neumann am Ball.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Locker angehen lassen kann es der SC Poppenbüttel, hat er doch die Meisterschaft in der Bezirksliga 4 und den Aufstieg in die Landesliga, aus der er sich im Sommer 2016 nach seiner Meisterschaft in die Kreisliga zurückgezogen hatte, anstatt sein Aufstiegsrecht in die Oberliga Hamburg wahrzunehmen, längst sicher. Am Freitagabend gewann das Team von der Bültenkoppel trotzdem mit 3:2 beim TuS Hasloh – die Freude darüber wurde aber arg getrübt, weil sich Hendrik Wolfgramm schon nach 20 Minuten so schwer an der Schulter verletzte, dass er vom Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Zum Sportlichen: Nach der aus Wolfgramms Verletzung resultierenden, rund siebenminütigen Unterbrechung waren die Poppenbütteler weiterhin feldüberlegen. Der für den Unglücksraben eingewechselte Jeremy Jungkurth kam dem Führungstor am nächsten, schoss den Ball aber von links aus spitzem Winkel nur auf die Latte (33. Minute). Fünf Zeigerumdrehungen später jubelten stattdessen die Hausherren: Justus Hartig schirmt im Mittelfeld einen Ball stark vor Mert Özel ab und passte dann steil zu Erhan Öztürk, der den halbhoch kommenden Ball vor dem schlecht stehenden SCP-Verteidiger Lars Meyer aus 15 Metern direkt nahm und zum 1:0 versenkte.

Die Gäste steckten diesen Rückschlag aber gut weg und drehten die Partie schnell zu ihren Gunsten. Erst war es der frühere Viertliga-Kicker Ata Yamrali, der von halblinks aus flach zum 1:1 einschoss und zeigte, dass er auch im Alter von 39 Jahren noch weiß, wo das gegnerische Tor steht (43.). Und nur hundert Sekunden später stach „Joker“ Jungkurth, der nach einem Freistoß ebenfalls von halblinks aus einschob. Das 2:2 noch vor der Pause wäre möglich gewesen, doch eine scharfe Linksflanke des Haslohers Benedikt Kornsthöft klärten die Gäste vor dem lauernden Öztürk – ein starker Ersatz des verletzten Stefan Köpf – zur Ecke. Nach dieser versuchte es Jan Buck am langen Pfosten mit einer Direktabnahme, die er aber verzog (45.+4).

Weil es im Verlauf der ersten Halbzeit einige Diskussionen und verbale Scharmützel zwischen den Spielern beider Teams gegeben hatte, beorderte SCP-Coach Lars Scheer – rückte Mitte April nach dem Rücktritt von Yorck Männich vom Co-Trainer in die erste Reihe auf – seine Schützlinge erst in eine Ecke des Spielfeldes, ehe sie von dort aus gemeinsam in die Kabine gingen. Tatsächlich beruhigten sich so die Gemüter und im zweiten Durchgang stand der Fußball im Vordergrund. Marvin Beste egalisierte für die wackeren Hasloher, die den Klassenerhalt bereits zuvor sicher hatten, zum 2:2 (58.). Am Ende war es Torben Lindholm, der mit seinem 3:2-Siegtor den Meister jubeln ließ (74.).

(Johannes Speckner)

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