Holsten-Pokal: Eintracht-Reserve gewinnt am Ossenpadd

Als Joker stach Torben Hein prompt, aber sein 2:2-Ausgleich konnte das Pokal-Aus des Kummerfelder SV nicht verhindern.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

„Den Lotto-Pokal werden wir eh nicht gewinnen – im Holsten-Pokal rechnen wir uns größere Chancen aus.“ So begründete es Trainer Nils Hachmann, weshalb er einige potentielle Stammkräfte der Liga-Mannschaft des Kummerfelder SV (Neuling in der Landesliga Hammonia) im Pokal bei den zweiten Herren (Kreisliga 8) aufbot. Dieser Plan ging nicht auf: Unterlag die KSV-Reserve in der vergangenen Saison erst im Viertelfinale dem Bezirksligisten TuS Osdorf II im Elfmeterschießen, so hatte sie nun am Dienstagabend schon in der dritten Runde gegen den Bezirksliga-Nord-Neuling FC Eintracht Norderstedt mit 2:3 das Nachsehen.

Die Verantwortlichen der Eintracht-Reserve stellten jedoch auf ihrer Internet-Seite klar, dass ihr Team am Ossenpadd keine Glanzleistung bot: „Am Ende wurden wir unserer Favoritenrolle gerecht, allerdings war der Weg dahin sehr mühsam.“ Nach einer ausgeglichenen ersten halben Stunde, in der es hüben wie drüben nur Halbchancen gab, verpassten Joel Andrew und Ognjen Lukic die mögliche Gäste-Führung (29. Minute). Auf der Gegenseite rutschte KSV-Stürmer David Trensch nur knapp an einer Flanke vorbei und beim Nachschuss versprang Tim Flemming Christiansen die Kugel (32.).

Als sich die Heim-Elf im Mittelfeld einen Ballverlust leistete, schaltete Marko Kozlica blitzschnell um: Er marschierte durch das Mittelfeld und gab einen Torschuss ab, bei dem das Spielgerät so flatterte, dass KSV-Keeper Kevin Marc Giese ins Leere griff – 0:1 (37.). Kurz vor dem Pausenpfiff verdoppelte Ayoub Akhber den Vorsprung der Segeberger, wobei er davon profitierte, dass sich zwei Kummerfelder nicht einig waren (0:2/44.).

Vermutlich fand Hachmann in der Kabine deutliche Worte, denn im zweiten Durchgang agierten seine Schützlinge offensiv deutlich zielstrebiger. So konnten der agile Trensch, der der Eintracht-Abwehr gehörige Kopfschmerzen bereitete (50.), sowie der eingewechselte Torben Hein (55.) zügig zum 2:2 egalisieren. Von diesem Doppelschlag euphorisiert zeigten sich die Kummerfelder gewillt, die Partie in der regulären Spielzeit komplett zu ihren Gunsten zu drehen.

Die besseren Torchancen nach dem 2:2-Ausgleich hatte aber das klassenhöhere Team: Der auffällige Akhber verzog zunächst aus spitzem Winkel (58.) und scheiterte dann an Giese (60.), ehe er nach einer guten Stunde seinen Doppelpack perfekt machte: Matin Fazel köpfte eine lange Linksflanke mustergültig zurück in die Mitte, wo der 19-Jährige Akhber aus wenigen Metern traf (2:3/62.). Die Hausherren antworteten in der Schlussphase mit wütenden Angriffen, doch zum 3:3-Ausgleich, der sie in das Elfmeterschießen gerettet hätte, sollte es nicht mehr reichen.

Auf der Gegenseite ließen die Norderstedter noch mehrere Konter ungenutzt verstreichen: Akhber verzweifelte zweimal an Giese (82., 84.) und als er traf, entschied Schiedsrichter Claus-Dieter Köhler (SV Rugenbergen) auf „Abseits“ (83.). Dass Giese auch Kozlicas Freistoß parierte (90.), änderte nichts mehr daran, dass die Eintracht-Reserve die dritte Runde erreichte. Dort gastiert sie beim SSV Rantzau II, der ebenfalls im Mai den Sprung von der Kreis- auf die Bezirksebene geschafft hatte.

(Johannes Speckner)

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