
Auf seine Aufgaben als Coach musste sich Pablo Moreira am Freitagabend beschränken: Der eigentliche Spielertrainer des TSV Uetersen konnte im Gastspiel bei Holsatia/Elmshorner MTV III aufgrund einer schmerzhaften Schienbeinprellung, die er drei Tage zuvor im Nachhol-Derby beim Moorreger SV II (7:0) erlitten hatte, nicht mitwirken. Aber auch ohne den 25-Jährigen feierten die Rosenstädter in ihrem bereits letzten Saisonspiel ihren höchsten und zugleich ersten zweistelligen Sieg dieser Serie ‒ denn am Ende stand es 0:10.
Am Elmshorner Koppeldamm hatte wieder einmal Tobias Brandt den größten Torhunger: Früh holte er zwei Foulelfmeter heraus, die er jeweils auch selbst verwandelte (12./13. Minute). Mücahit Toksöz erhöhte auf 0:3 (18.), ehe Tobias Brandt einen lupenreinen Hattrick fabrizierte (28., 31., 35.). Sein sechstes Tor noch vor der Pause verhinderte Schiedsrichter Sönke Schnoor, der ein drittes Strafstoßtor von Tobias Brandt nicht anerkannte, weil ein Mitspieler zu früh in den Strafraum gelaufen war ‒ so weit, so regelkonform. „Anstatt den Elfmeter wiederholen zu lassen, hat er Referee dann aber auf Freistoß für die Holsaten entschieden, was ein klarer Regelverstoß war“, wie TSV-Team-Manager Uwe Brill schimpfte. Aufgrund ihrer klaren Führung konnten die Uetersener den kuriosen Fehler des Unparteiischen allerdings verschmerzen ‒ und ließen dem 0:6-Pausenstand noch vier weitere Tore folgen: Florian Blaedtke (48.), Tobias Brandt (56., 71.) sowie Recep Özdemir (71.) erhöhten zum 0:10-Endstand, der laut Brill „sogar noch höher“ hätte ausfallen können. Auf der Gegenseite verpassten die wackeren Krückaustädter den Ehrentreffer, den ihnen jeder neutrale Beobachter gegönnt hätte.
Damit kletterte der TSV Uetersen vorerst auf den dritten Tabellenplatz. Ob Moreiras Team den Bronze-Rang oder zumindest den vierten Platz, der ebenfalls sicher zum Aufstieg in die A-Kreisklasse genügen würde, bis zum Ende hält, ist allerdings fraglich, da es an den beiden noch offenen Spieltagen eben selbst nicht mehr punkten kann. „Wir können jetzt nur abwarten und hoffen“, sagte Brill zu dieser für seine Mannschaft unglücklichen Konstellation.