
Etwas ratlos wirkte Trainer Harry Witt nach der 0:2-Niederlage seines TSV Altenholz beim SV Todesfelde: „Wir sind fast immer die Mannschaft, die versucht, das Spiel zu machen und etwas zu investieren – stehen dann am Ende aber immer wieder mit leeren Händen da!“ Großer Jubel herrschte dagegen bei den Todesfeldern: „Wir haben uns diesen Sieg hart erarbeitet und vollkommen verdient gewonnen“, freute sich Holger Böhm, Erster Vorsitzender des SVT.
Im ersten Durchgang geriet Böhm auf seinem „Sprecher-Turm“ regelrecht ins Schwärmen: „Das ist unsere beste Halbzeit, die wir in dieser Saison bisher spielen“, betonte der Vorsitzende. Das einzige Manko der Todesfelder war, dass sie ihre Chancen nicht nutzten. Als Jorrit Bernoth es aus 16 Metern mit einem Heber über TSV-Torwart Hüsnü Özdemir hinweg versuchte, rettete ein Altenholzer noch auf der eigenen Torlinie. So gelangte der Ball zu Dennis Studt, der von der Strafraumgrenze aus Oliver Zebold bediente, der dann aus fünf Metern links vorbei schoss (20.). Sechs Minuten später ging Studts 16-Meter-Schuss knapp neben das Tor und als Vincenzo Testa von der Mittellinie aus alleine auf das Gäste-Gehäuse zulief, schoss er von der Strafraumgrenze aus ebenfalls vorbei (30.). Fünf Minuten später fand Studt aus elf Metern freistehend im überragend reagierenden Özdemir, der per Fußabwehr rettete, seinen Meister. „Das waren drei hundertprozentige Chancen, die wir einfach nutzen müssen“, haderte Böhm, während Witt wusste, dass er das 0:0 zur Pause seinem Keeper zu verdanken hatte: „Özdemir hat sehr stark gehalten!“
Im zweiten Durchgang ergriffen die Rand-Kieler die Initiative, wurden aber kalt erwischt, als ein Todesfelder Konter die unter dem Strich verdiente SVT-Führung brachte: Rene Lübcke spielte quer zu Studt, dessen Schuss aus sechs Metern so abprallte, dass der Ball wieder zu Lübcke gelangte, der ihn von halblinks aus sechs Metern unter die Latte jagte. Danach waren die Altenholzer bemüht, zum Ausgleich zu kommen. „Uns fehlten aber in unseren Aktionen das nötige Tempo und die nötige Torgefährlichkeit“, gab Witt zu. So hatten die Gäste in der zweiten Halbzeit trotz optischer Überlegenheit nur drei Chancen, die Abdullah Ali Kalma (zweimal) und Shpend Meshekrani vergaben. Als Meshekrani an SVT-Torwart Joshua du Preez gescheitert war, brachte Tom Wüllner zudem das „Kunststück“ fertig, den Abpraller aus sieben Metern über die Latte zu jagen.
In der 80. Minute haderten die Altenholzer dann noch mit Schiedsrichter Jörn Göttsch (TSV Dannau): Als sich Kevin Link den Ball an du Preez vorbei gelegt hatte, wurde er nach Ansicht der Gäste vom Keeper zu Fall gebracht. „Das war ein klarer Elfmeter“, lautete das Urteil von Witt – Referee Göttsch entschied jedoch auf Abstoß für Todesfelde. „Nachdem unser Spiel am Vorwochenende von pubertierenden Mädchen gepfiffen wurde, sind wir erneut nicht glücklich gewesen mit dem Unparteiischen“, so Witt, der zu dem Schluss kam: „Es muss bessere Schiedsrichter in Schleswig-Holstein geben ...“ Allerdings wollte der erfahrene Coach mögliche Fehlentscheidungen „keinesfalls als Ausrede für die eigene Leistung“ gelten lassen und stellte klar: „Wir rufen momentan nur 60 Prozent unseres Leistungsvermögens ab, was gegen eine sehr körperbetonte und robuste Todesfelder Mannschaft nicht gereicht hat!“ In der Nachspielzeit entschieden die Hausherren die Partie endgültig zu ihren Gunsten: Nach einem Foul an Felix Hamann verwandelte Bernoth den fälligen Strafstoß zum 2:0-Endstand (92.).