Im Tennis kommt ein 6:4 als Satz-Ergebnis häufig vor. Im Fußball ist es dagegen ein seltenes Endresultat ‒ doch genau mit diesem schlug der TuS Osdorf III am Sonntag zum Hinrunden-Abschluss der A-Kreisklasse 6 den TSV Heist II. Bevor auf dem Kunstrasenplatz am Blomkamp der Ball rollte, waren die beiden Teams mit jeweils 13 Zählern punktgleiche Tabellennachbarn. Dann erwischten die Hausherren aber den deutlich besseren Beginn: Andre Soltwedel (8. Minute), Milan Puls (12.) und erneut Soltwedel (22.) legten eine 3:0-Führung vor. „Wir haben den Beginn verschlafen und kollektiv versagt“, tadelte TSV-Trainer Rainer Ossenbrüggen, der es auch „nicht als Ausrede gelten“ ließ, dass der Kunstrasen ein für seine Schützlinge ungewohnter Belag ist. Das Ergebnis hielt bis zur Pause, in der Rainer Ossenbrüggen die Fehler „klar benannte“. Doch Besserung stellte sich zunächst nicht ein ‒ im Gegenteil: Die Gäste leisteten sich direkt nach dem Seitenwechsel zwei weitere einfache Abwehr-Schnitzer, die Can-Ali Dursun (46.) und Soltwedel mit seinem dritten Treffer des Tages nutzten, um für die Hausherren auf 5:0 zu erhöhen.
Die Partie schien entschieden zu sein ‒ doch nach dem 5:1, das der eingewechselte TSV-Torjäger Marcel Münster erzielte (51.), ging einerseits ein Ruck durch die Mannschaft der Gäste, während die Heim-Elf verunsichert wirkte. „Wir führen immer noch mit vier Toren“, versuchten die TuS-Verantwortlichen sogleich, ihre Schützlinge zu beruhigen. Und dies gelang: Dursun erhöhte auf 6:1 (73.). „Danach haben wir dann endlich angefangen, Fußball zu spielen“, so Rainer Ossenbrüggen. Jannis Bunge (80.) sowie Marcel Münster mit seinen Toren zwei und drei (86., 90.) verkürzten für die „Heistmer Jungs“ zum 6:4-Endstand. In der Schlussminute gab es noch zwei Gelb-Rote Karten gegen die Osdorfer, aber die Aufholjagd der Gäste blieb trotzdem ohne Krönung. „Wenn wir zum Beginn der zweiten Halbzeit keine Auflösungserscheinungen gezeigt hätte, hätten wir noch etwas Zählbares mitgenommen“, vermutete Rainer Ossenbrüggen. Nun liegt die Osdorfer Drittvertretung als Tabellen-Achter plötzlich nur noch einen Platz und zwei Punkte hinter dem benachbarten Kreisliga-Absteiger FTSV Komet Blankenese ‒ und sie hat sogar noch eine Partie mehr zu absolvieren.