Schlechter geht es nicht mehr! Die vier Mannschaften aus dem Gebiet des Hamburger Fußball-Verbandes belegen in der Regionalliga Nord die letzten vier Tabellenplätze. Dieses traurige Tabellenbild wurde am Mittwochabend besiegelt, als der FC Teutonia 05 das Nachholspiel beim SV Todesfelde mit 0:2 verlor.
Denn dadurch rutschten die Teutonen vom dritt- auf den vorletzten Platz ab, während der diesjährige Viertliga-Neuling Todesfelde nicht nur seinen einst übermächtig erscheinenden Landes-Rivalen VfB Lübeck überholte, sondern auch seinen Kreis-Nachbarn FC Eintracht Norderstedt. Somit führt die Eintracht nun mit acht Punkten als Tabellen-15. das "HFV-Keller-Quartett" an, gefolgt vom FC St. Pauli II und den Teutonen (beide sieben Punkte) sowie dem Hamburger SV II (fünf Zähler).
Am Saisonende gibt es in der Regionalliga Nord drei Regelabsteiger. Der Drittletzte dürfte allerdings auch weiterhin "total regional" um Punkte kämpfen, wenn sich der Meister der Regionalliga Nord in den Aufstiegsspielen zur Dritten Liga gegen den Titelträger der Regionalliga Nordost behauptet und im Gegenzug weder Hannover 96 II noch der VfL Osnabrück aus der Dritten Liga absteigen. Scheitert der Nord-Meister oder steigt eines der beiden Teams ab, bleibt es bei drei Regelabsteigern. Scheitert der Nord-Meister und eines der beiden Teams steigt ab (oder erwischt es bei einem Aufstieg des Nord-Meisters die 96-Reserve und den VfL), erhöht sich die Anzahl der Absteiger aus der Regionalliga auf vier. Bei einem Scheitern des Nord-Meisters sowie einem Abstieg der Hannoveraner und der Osnabrücker aus Liga drei müssten sogar fünf Mannschaften aus der Regionalliga absteigen. In den beiden letztgenannten Fällen könnten am Ende also tatsächlich alle vier HFV-Vertreter unter dem Strich stehen und die Regionalliga zu einer "Hamburg-freien Zone" werden.
Natürlich ist das aktuelle Tabellenbild lediglich eine Momentaufnahme und das Klassement noch eng beisammen: So weist etwa der SV Werder Bremen II als Tabellen-Neunter gerade einmal drei Punkte mehr auf als die Reserve der Kiez-Kicker und die Teutonen. Natürlich spricht vieles dafür, dass die Zweitvertretungen der beiden Hamburger Profi-Klubs, die unisono im Sommer neu formiert worden waren, die Kurve noch bekommen, sobald sich die aus der A-Jugend hochgezogenen Talente an die etwas rauere Luft im Herrenbereich gewöhnt haben.
Und dennoch ist es ein Alarmsignal - auch für den Hamburger Amateurfußball. Denn durch die vom HFV-Spielausschuss auf Empfehlung des Arbeitskreises Abstieg Herren veränderte Auf- und Abstiegsregelung hätte der Abstieg von HFV-Teams aus der Regionalliga noch schmerzhaftere und dramatischere Auswirkungen auf die darunter folgenden Amateurspielklassen des HFV-Bereichs, wie die von SportNord errechneten sechs Fall-Beispiele für die Auf- und Abstiegsregelung im Sommer 2025 zeigt. Also heiß es auch für die abstiegsbedrohten Ober-, Landes- und Bezirksligisten: Daumendrücken für die Norderstedter Eintracht, die St. Pauli-Reserve, die Teutonen und die HSV-Zweite!
(Johannes Speckner)