Kreisliga 4: Dem Störtebeker SV droht der Ausschluss

Innerhalb von drei Wochen war der Störtebeker SV zum zweiten Mal von einem Spielabbruch betroffen. Dies könnte für die "Piraten" zu einem großen Problem werden und ihren Ausschluss vom Spielbetrieb zur Folge haben. Denn die am 20. Oktober abgerochene Partie beim Rahlstedter SC III wertete das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes als 0:3-Niederlage für die Störtebeker-Mannschaft, da einer ihrer Spieler den Schiedsrichter angefasst haben soll.

Den nun am Sonntag, 10. November, von Schiedsrichter Dr. Sebastian Bendert (vom TSV Sasel) vollzogenen Abbruch des Störtebeker-Heimspiels gegen den FC Dynamo Hamburg hatten gegenüber SportNord sowohl SSV-Trainer Burhan Öztürk als auch Manfred Jürgensen, Fußball-Obmann der "Piraten", als "überzogen" bezeichnet. Aber: Sollte das HFV-Sportgericht am kommenden Mittwoch, 20. November, bei seiner Verhandlung zu dem Schluss kommen, dass das Störtebeker-Team auch den Abbruch der Begegnung gegen den FC Dynamo "schuldhaft verursachte", wie es in der Rechtssprache formuliert wird, müsste es auch diese Partie für die "Piraten" als 0:3-Niederlage werten. Und zwei derartige Spielwertungen bedeuten, wie auch zwei Nichtantritte, laut Regelwerk den Ausschluss vom Spielbetrieb.

In der Spielordnung des HFV (Stand August 2024) heiß es dazu unter Paragraph 28, Punkt 4:

"Mehrfaches Nichtantreten
Bei dreimaligem Nichtantreten (Nichtantritt, und / oder Verzicht gemäß § 28 (6) SpO) einer Mannschaft zu angesetzten Pflichtspielen innerhalb eines Wettbewerbes innerhalb eines Spieljahres, dazu zählt auch das Antreten mit weniger als der in § 28 a (1) oder (4) SpO genannten Mindestanzahl, aus Gründen, die sie oder ihr Verein selbst zu vertreten hat und / oder verschuldetem Spielabbruchs gemäß § 28 (7) SpO, wird die Mannschaft gestrichen und kann im kommenden Spieljahr in der untersten Spielklasse gemeldet werden.
Für Herren-Mannschaften erfolgt die Streichung gemäß vorherigen Absatz bereits nach zweimaligem Nichtantreten und/oder verschuldetem Spielabbruch."

Dies wäre für die Elf von Störtebeker-Coach Burhan Öztürk, der vor seinem Engagement bei den "Piraten" auch schon beim SV Hamwarde II, beim FC Lauenburg, beim FSV Geesthacht 07 und bei GSK Bergedorf tätig war, extrem bitter. Und es wäre faktisch auch ungerecht, da es in dieser Saison sowie in der Vergangenheit schon Mannschaften gab, die sich deutlich schlimmere Verfehlungen - auch gegenüber Schiedsrichtern - leisteten, aber trotzdem weiter am Spielbetrieb teilnehmen durften.

Nach einer einjährigen "Pause" hatten die Störtebeker-Verantwortlichen im Sommer 2022 eine neue Herren-Mannschaft gegründet. Ihr gelangen durch die Vizemeisterschaft in der B-Kreisklasse 7 (Saison 2022/2023) und den zweiten Platz in der A-Kreisklasse 7 (2023/2024) zwei Aufstiege in Folge. Aktuell belegt das Team, das seine Heimspiele an der Marckmannstraße in Rothenburgsort austrägt, in der Kreisliga 4 mit 19 Punkten aus neun Partien den neunten Tabellenplatz.

Sollten die SSV-Kicker nun tatsächlich ausgeschlossen werden, müssten sie im Sommer 2025 ihren Neustart in der A-Kreisklasse vollziehen. Die B-Kreisklasse gibt es in der kommenden Spielzeit 2025/2026 nicht mehr.

(Johannes Speckner)

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