Regionalliga: Eintracht Norderstedt gerettet, Weiche in großer Not

Nick Selutin (Mitte), hier im Hinspiel gegen Mohamed Cherif (links) und Jan-Pelle Hoppe (rechts) von Weiche Flensburg, schoss die Norderstedter Eintracht im Rückspiel per Doppelpack zum 2:0-Sieg.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Die Nerven aller Beteiligten wurden am Sonnabend über Gebühr strapaziert. Der FC Eintracht Norderstedt leistete sich am letzten Spieltag der Regionalliga Nord im „Endspiel um die Relegation“ den Luxus, einen umstrittenen Foulelfmeter zu vergeben. Manuel Brendel scheiterte mit seinem halbhohen Versuch an Weiche-Torwart Jesper Heim (67. Minute).

In der Schlussphase profitierten die Segeberger aber aus ihrer Überzahl – der Flensburger Finn Wirlmann hatte für sein Handspiel vor dem Elfmeter auch „Rot“ gesehen – und machten den Klassenerhalt perfekt. Der eingewechselte Nick Selutin traf erst in das lange Eck, als die Hausherren einen Ball nicht aus ihrem Strafraum klären konnten (81.). Und dann, als die Flensburger alles nach vorne warfen, passte Jack James bei einem Gäste-Konter quer zu Selutin, der zum 2:0-Endstand einschob (90.+9).

Eintracht-Trainer Jean-Pierre Richter und seine Schützlinge behielten damit im Manfred-Werner-Stadion die Nerven, wodurch die im Sommer 2013 in die Regionalliga aufgestiegenen Norderstedter vor ihrer zwölften Viertliga-Saison in Folge stehen, was auch gut für den Hamburger Amateur-Bereich ist: Aus der Bezirksliga, der Kreisliga, der A-Kreisklasse und der B-Kreisklasse gibt es nun jeweils einen Aufsteiger mehr.

Dagegen droht den Flensburgern, die 2012 in die Regionalliga aufgestiegen und so, wie schon in den vergangenen Spielzeiten, eigentlich mit Aufstiegsambitionen in die Saison gestartet waren, nun sogar der direkte Abstieg. Weil das Weiche-Team nicht einmal ein Unentschieden, das den Norderstedtern bereits zum sicheren Klassenerhalt genügt hätte, erreichte, rutschte es hinter den SSV Jeddeloh – zeitgleich 2:0-Sieger beim bereits abgestiegenen Eimsbütteler TV – auf den 15. Tabellenplatz ab.

Dieser Rang würde aufgrund des Drittliga-Abstiegs des VfB Lübeck den direkten Abstieg in die Oberliga bedeuten, wenn der Regionalliga-Nord-Meister Hannover 96 II in den Aufstiegsspielen zur Dritten Liga an den Würzburger Kickers (Meister Regionalliga Bayern) scheitert. Dann würden die Jeddeloher in zwei Relegationsspielen gegen den Vizemeister der Oberliga Niedersachsen (TuS Bersenbrück oder SV Atlas Delmenhorst) um das letzte Viertliga-Ticket für die kommende Saison kämpfen.

Nur, wenn die Reserve von Hannover 96 den Sprung in Liga drei schafft, würde sich für die Flensburger, die am vergangenen Sonntag noch mit 1:0 beim Hamburger SV II mit 1:0 gewonnen und den direkten Klassenerhalt damit in der eigenen Hand hatten, das Hintertürchen Relegation auftun.

(Johannes Speckner)

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