
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Als Heimspielstätte von zahlreichen Mannschaften von Altona 93, des FK Nikola Tesla und des Bahrenfelder SV 19 ist der Sportpark Altona an jedem Wochenende der Austragungsort zahlreicher Spiele. An der Baurstraße kostenlose Parkplätze zu finden, war schon in der Vergangenheit schwer - und nun ist die Erreichbarkeit der Sportanlage per PKW noch einmal deutlich erschwert geworden.
Weil die Autobahn 7 in Bahrenfeld so, wie schon in Stellingen praktiziert, einen "Deckel" bekommt, ist es seit Montag nicht mehr möglich, den Verkehr an der Auffahrt Bahrenfeld in Richtung Süden direkt auf die A7 zu leiten. Weil die Auffahrt aber vielfrequentiert ist und deshalb von den zuständigen Behörden als unverzichtbar eingestuft wurde, wurde ein kurioses Provisorium geschaffen. Dieses führt die Autos, die an der Auffahrt Bahrenfeld auf die A7 in Richtung Elbtunnel fahren wollen, auf einer Behelfsstraße zunächst rechts parallel zur Autobahn ein Stück in Richtung Süden, dann nach links über die Autobahn hinüber parallel zur S-Bahnlinie 1, ehe südlich der Sportanlage auf der Baurstraße die S-Bahn unterquert wird. Dann geht es zwischen dem Kino (UCI) und der Autobahnmeisterei Othmarschen hindurch auf die Behringstraße, von der dann nach links ein Abbiegen auf die Autobahnauffahrt Othmarschen in Richtung Elbtunnel möglich ist.
Verkehrskoordinatorin Karina Fischer von der Autobahn GmbH Nord wurde auf "ndr.de" wie folgt zitiert: "Das Provisorium ist sehr leistungsfähig ausgebaut worden. Wir hoffen, dass es von den Verkehrsteilnehmern angenommen wird und darauf verzichtet wird, irgendwelche Schleichwege durch die Anliegerstraßen zu suchen." Aber: Ist dieses für zwei Jahre vorgesehene Einbahnstraßen-Provisorium, auf dem 40 die Höchstgeschwindigkeit ist, die aber tagsüber aufgrund des Staus kaum einmal erreicht wird, wirklich sinnvoll? Nach fünf Werktagen ist der erste Eindruck, dass so auf dem Osdorfer Weg und der Behringstraße - und natürlich auch auf dem Provisorium selbst und der Baurstraße - noch mehr Stau entsteht, als wenn die Auffahrt Bahrenfeld ersatzlos gestrichen und die Autofahrer auf den normalen Straßen zu den Auffahrten Volkspark (nördlich) beziehungsweise Othmarschen (südlich) umgeleitet werden würden.
"Das ist eine nervige Situation, aber was sollen wir machen?", erklärte Daniel Witt, Sportlicher Leiter von Nikola Tesla, als ihn SportNord auf die Problematik ansprach. Fakt ist, dass das Provisorium nicht nur für Sportler, Vereinsfunktionäre und Zuschauer, die den Sportpark erreichen wollen, eine große Herausforderung darstellt. Sondern vor allem auch für die Menschen, die in der Baurstraße und in der Jürgen-Töpfer-Straße wohnen. Denn beide Straßen wurden im Zuge des Provisoriums zu einer Einbahnstraße erklärt. Und die Bewohner der Häuser an der Baurstraße können dadurch nur noch in ihre Tiefgarage einfahren, wenn sie das Provisorium, beginnend am Osdorfer Weg an der alten Autobahnauffahrt Bahrenfeld, nutzen, was eine deutliche Vergrößerung des Fahrt- und Zeitaufwands bedeutet.
Gleiches gilt für die Menschen, die das zum Sportpark gehörende Funktionsgebäude mit dem Auto ansteuern wollen, etwa um dort Ausrüstung, Getränkekisten oder ähnliches abzuliefern. Und sowohl die Anwohner als auch die Nutzer der Sportanlage haben durch das Provisorium plötzlich den "Autobahnverkehr" unmittelbar vor ihrer Tür. Dies verursacht, zusätzlich zu den auf der nicht weit entfernten "echten" A7 fahrenden Fahrzeugen, weiteren Lärm und Abgase, gerade aufgrund des ständigen Abbremsens und Anfahrens, das während des Staus unumgänglich ist.
(Johannes Speckner)